Hi,
immer interessant zu lesen, wenn man andere sieht, die vor ähnlichen Entscheidungen stehen, wie man selber auch. Ich bin vor kurzem aus dem TV-L (EG 11/2) in den TVöD-Kommune (EG10/3) gewechselt. Gewechselt bin ich von der Polizei bzw. einer LOB in die Kommune (Stadt). Ein Beweggrund war, neben der deutlich besseren Wohnortnähe, auch die Mitnahme der Erfahrungsstufen bei Höhergruppierungen. Darüber hinaus habe ich, trotz der geringeren EG, mehr als vorher. Hier wurde in der Vergangenheit einfach besser verhandelt.
Ich bin 38 und gerade zwar ganz zufrieden, aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass nach einiger Zeit immer wieder der Wunsch nach Veränderung/Verbesserung bestand. Diesem Wunsch bin ich innerhalb der Behörde und durch den AL-II auch nachgegangen. Ich bin über die Jahre von EG 6 auf EG 9 und von EG 9 dann auf EG 11 höhergruppiert worden. Jedes Mal habe ich dabei meine Erfahrungsstufen verloren bzw. bin, wie im TV-L niedergeschrieben, immer in die Stufe gekommen, die meinem bisherigen Gehalt am nächsten ist, aber größer 0 Euro. Beim letzten Wechsel hat es mich dann ganz besonders genervt. Dadurch hat man bei Höhergruppierungen, je nachdem natürlich, in welcher Erfahrungsstufe man ist, anschließend nicht arg viel mehr als vorher. Das ärgert einen dann schon mal, erst recht, wenn man 2 Stufen überspringt. Da mir das also gegen den Strich ging, habe ich mich gefragt, wie ich das ganze ändern kann. Zulagen wurden/werden bei uns grundsätzlich sehr ungern gezahlt. Diese Möglichkeit hatte ich ausgelotet.
Der einzige Weg für mich, war dann der Wechsel in den TVöD. Sollte ich hier zukünftig dann, wie es in der Vergangenheit auch immer war, das Verlangen haben, mich weiterentwickeln zu wollen, dann nehme ich diese Erfahrungsstufen mit, sofern ich die Stelle dann bekomme.
Warum erzähle ich das? Das war für mich eine große Motivation und hat den Umstieg, zumindest für mich, erleichtert. Ich war vorher nicht unzufrieden mit meiner Arbeit, aber ich denke immer, man kommt schon überall klar. Wenn dann noch
eine passende Stelle ausgeschrieben ist, die einen interessiert und auf der man sich sieht (das ist die Grundvoraussetzung), dann spricht ja eigentlich nicht mehr viel dagegen!
Ich habe nun aber die Frage, warum sollte denn die Umstellung schwieriger/anders sein, als innerhalb des TV-L? Ich erkenne große Parallelen zwischen meinem alten und dem neuen Arbeitgeber.
Grundsätzlich würde ich sagen, wenn du dich innerhalb der Behörde weiterentwickeln würdest, dann kannst du es auch ohne Probleme in einer anderen Behörde tun. Egal, ob TV-L oder TVöD. Der einzige "Knackpunkte" ist natürlich die Tatsache, dass man kündigen muss und dann einen neuen Arbeitsvertrag erhält, bei der man dann erst einmal wieder Probezeit hat. Das bringt einen dann schon einmal kurz zum Grübeln, aber hey, das haben schon ganz andere geschafft.
Solltest du in der Behörde bleiben wollen, dann schau dir mal den Verwaltungslehrgang II an, wenn du ansonsten nicht die Voraussetzungen für eine höherwertige Stelle erfüllst. Habe ich auch gemacht und kann es nur empfehlen. Ist natürlich
Lange Rede, kurzer Sinn. Die meisten Behörden sind zwar anders, aber dann doch irgendwie gleich. Solltest du eine Stelle für dich im TVöD finden, die dich interessiert und der Rest passt auch, dann probier es aus und bewirb dich. Lass es einfach das Schicksal entscheiden. Ich bin ziemlich unbekümmert in das Auswahlverfahren und hatte ja überhaupt nichts zu verlieren. Das lässt einen relativ locker auftreten, was für mich sehr gut war. Ich denke, bei dir wird es dann ähnlich sein. Wenn es dann im Auswahlverfahren gereicht hat, kannst du ja nochmal überlegen, aber wenn du diese Schritte bis dahin alle gut absolviert hast, nimm diesen Wink des Schicksals an und verbessere dich! Das ist zumindest meine Meinung! Und wenn du Gründe dagegen suchst, die findet man auch immer zu Genüge! Das steht mal fest. Oft ist es einfach eine reine Vernunftentscheidung bzw. eine nach Abwägung der Vor- und Nachteile.