Nachdem man anderthalb Jahrzehnte die Briefwahl aus allen möglichen Ecken gepusht und beworben hat, kommt nun halt mal eine Wahl wo alle diese Ecken den Leuten raten, sicherheitshalber doch wieder ins Wahllokal zu gehen. Aus kommunaler Sicht ist das erstmal nicht das schlechteste, wer schlau ist hat schon entsprechende Hinweise gestreut/bekanntgemacht, das der Bürger wenigstens weiß das die kleine Verwaltung vor Ort das ganze nicht schuld ist.
willst denen allen verwehren zu Wählen....?
Faktisch ist es aber schon so, dass man genau das zumindest für die Auslandsdeutschen (§ 12 Abs. 2 BWG) macht, denn an der Stelle wird es wirklich lustig, diese so zu erreichen, dass eine Rücksendung auch bis zum Wahltag überhaupt möglich wäre. Aus den Erfahrungen der letzten Europawahl heraus würde ich sagen: Was die deutsche Post an der Stelle verbockt, kann die Post keines anderen Landes mehr aufholen

Für normale Briefe nennt die Post selber auf der Homepage z.B. 6-10 Werktage in die USA mit Priority-Vermerk, innerhalb Europas 2-4 Werktage. Ob man das für die Briefwahl deutlich hochschrauben kann/wird?
Das ist allerdings unterm Strich doch eine recht kleine Gruppe Betroffener, bei der 21er Wahl war das irgendwas um die 130.000 Wahlberechtigte, und die meisten Briefwahlstellen können ihre Papenheimer da an einer Hand abzählen. Ob deren faktischer Ausschluss das Wahlergebnis beeinflussen könnte wird man abwarten müssen. Oder ob die Post, die gerade im anlaufenden Weihnachtsgeschäft regional auch schon wieder zusammenbricht, in der ersten/zweiten Februarwoche zum Weltwunder mutiert...
Sonst machen wir es halt wie mit den Unterlagen zur 17er Bundestagswahl: Packen den ganzen Kram versiegelt ins Archiv und vernichten nix davon, weil über 7 Jahre Wahlprüfungsverfahren weiterlaufen, deren Ausgang keinerlei Relevanz mehr haben wird, außer das die Justiz beschäftigt und die Beschwerdeführer stolz sind
