Autor Thema: Digitale Arbeitszeiterfassung - Differenz Realität und Dienstplan  (Read 1700 times)

bernhard

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Hallo liebe TVöD - Kollegen,
ich habe eine Frage:

Bei uns beginnt aber nächster Woche die digitale Zeiterfassung. Grundsätzlich finde ich das gut, aber ein Problem haben wir, weshalb ich es mal konkret an einem Beispiel festmache:

Ich bin Vollzeit tätig als Kita Leitung (39 Std)
Pro Tag sind im Programm 7,8 Std hinterlegt. Mein Dienstplan ist aber mal so und mal so (Dienstbesprechungen, Sitzungen usw.). Das ist so erstmal kein Problem. Arbeite ich an einem Montag z.B. 9 Stunden mache ich 1,2 Plus und arbeite ich Freitags nur 6,6 Stunden, baue ich sie quasi dann wieder ab, also minus. So ist quasi mein Dienstplan.
Jetzt zum Problem: Ist der Montag z.B. ein Feiertag (Pfingten), schreibt das Programm 7,8 Stunden gut. Dadurch habe ich, im Vergleich zum Dienstplan, Minus 1,2 Stunden, wenn ich an dem Freitag eben nur 6,6 Stunden mache (weil kurzer Tag lt. Dienstplan).
Da im Programm die durchschnittliche Wochen-AZ hinterlegt ist und keine Dienstpläne, wäre das nun aktuell erstmal der Fall. Unser AG hat sich gegen die Dienstplanregel entschieden (kann ich zwar verstehen, aber optimal ist es ja nicht).
Nun ist meine Frage: Angenommen ich habe Kolleginnen, die aufgrund unserer Betreuungszeiten nicht anders arbeiten können als z.B. den Montag lang zu machen...wäre es dann rechtlich gesehen in Ordnung, das die Kolleginnen so benachteiligt werden?
Nun gibt es Leute die sagen, dass sich das ausgleicht.... bin ich z.B. an einem Freitag krank, bekäme ich dann ja mehr gutgeschrieben laut Programm als ich arbeiten würde lt. Dienstplan (im Beispiel 7,8 Std statt nur 6,6).

Aber dennoch ist meine Grundfrage:
Ist es arbeitsrechtlich in Ordnung Feiertage und Urlaube so zu werten, dass man eben Minus machen kann?

Ich habe dazu so erstmal nichts gefunden. Der Bereich Kita ist da halt etwas sensibler, weil man nicht einfach so nach Lust und Laune sonst wie arbeiten kann (verbindliche Öffnungszeiten etc.)

Ich freue mich über hilfreiche Antworten und danke euch schon mal!

Liebe Grüße
Bernie

SteBe

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Das was du schilderst sind Einzelschicksale. Im Laufe des Jahres wird man sowas bestimmt ausgeglichen bekommen.  ;)

Nehmen wir mal die Verwaltung. Viele haben den langen Donnerstag und den kurzen Freitag. Donnerstag werden mehr Stunden gemacht, freitags dafür eher gegangen.
Ist der Donnerstag ein Feiertag (und das ist er oft), bekommen die Mitarbeiter auch "nur" die 7,8 Stunden. Gehen die freitags dann eher, machen sie in der Tat auch Minusstunden, sofern man nicht an den anderen Tagen was aufgebaut hat. Und es gehen freitags ALLE mittags nach Hause.

Achja.....freitags bekommt man auch die 7,8 Stunden angerechnet an Feiertagen, obwohl die da niemand arbeitet.

Die Kolleg*innen der Feuerwehr oder des Rettungsdienstes haben immer 24 Stunden. Starr. Keinen langen Donnerstag, keinen kurzen Freitag.

Man sollte dabei nie die einzelnen Tage oder einzelne Wochen sehen. Entspannt Euch. Der Jahresdurchschnitt ist am Ende immer entscheidend.

SamFisher

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Jetzt zum Problem: Ist der Montag z.B. ein Feiertag (Pfingten), schreibt das Programm 7,8 Stunden gut. Dadurch habe ich, im Vergleich zum Dienstplan, Minus 1,2 Stunden, wenn ich an dem Freitag eben nur 6,6 Stunden mache (weil kurzer Tag lt. Dienstplan).

Warum sollte man einen Dienstplan aufstellen, der an einem Feiertag einen langen Tag mit Besprechungen vorsieht?

Das Problem in diesem Fall ist wohl eher der schlechte Dienstplan.

MoinMoin

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Beim Dienstplan kann der AG uU entsprechend die Zeiten an den Feiertagen anpassen.
Bei einer TZ die eine unregelmäßige Verteilung der AZ hat, darf er das nicht.
Und wenn da Montags 9h vereinbart sind, dann ist Ostermontag auch 9h einzutragen.

Und wenn der Dienstplan immer Montags 9h vorsieht und dooferweise ist es ein Feiertag, dann sind da auch 9h plus einzutragen, gleiches bei Krankheit.

Und wenn es ein Dienstplan gibt, der einen Zeitweilig ins Minus plant, dann muss der AG im Ausgleichszeitraum den auf 0 planen, oder das Minus verfällt irgendwann.

In Fall vom TE müsste der AG also einen Dienstplan in Osterwoche halt anpassen, so dass kein Minus entsteht.

Alien1973

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Wir haben drei Zeiten hinterlegt:

8 Std. 10 min von Mo-Mi
9 Std. am Do
5 Std. 30 min am Fr

Und genau diese Stunden werden abgezogen und gutgeschrieben wenn man fehlt oder wenn Feiertag ist. Auch wenn man Gleitzeitstunden einsetzt werden genau diese Stunden für einen "vollen" Tag benötigt.

Alle Tage mit 7,8 Std. zu belegen ist doch nicht Sinn und Zweck der Sache, wenn grundsätzlich am Freitag nicht so lange gearbeitet wird.

dregonfleischer

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was fuer ein schwachsinn wenn ich hier plusstunden habe kostet das jeden tag  748

Öffizient

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Ein Hoch auf SPX, den grössten Schwachsinn. Was das für einen Aufwand für die Kollegen bedeutet, die den Plan mehrmals die Woche bearbeiten dürfen. Ein Teil meiner Kollegen darf stempeln, das niedere Volk darf sich an SPX halten. An die Arbeitszeit halten? Ach, wen interessierts, ich stempel ja nicht. Pause halbe Stunde? Ach wo, merkt doch keiner... es wird ausgenutzt und hintergangen... wo bleibt die gute alte Stempeluhr?

Iunius

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Das was du schilderst sind Einzelschicksale. Im Laufe des Jahres wird man sowas bestimmt ausgeglichen bekommen.  ;)

Nehmen wir mal die Verwaltung. Viele haben den langen Donnerstag und den kurzen Freitag. Donnerstag werden mehr Stunden gemacht, freitags dafür eher gegangen.
Ist der Donnerstag ein Feiertag (und das ist er oft), bekommen die Mitarbeiter auch "nur" die 7,8 Stunden. Gehen die freitags dann eher, machen sie in der Tat auch Minusstunden, sofern man nicht an den anderen Tagen was aufgebaut hat. Und es gehen freitags ALLE mittags nach Hause.

Achja.....freitags bekommt man auch die 7,8 Stunden angerechnet an Feiertagen, obwohl die da niemand arbeitet.

Die Kolleg*innen der Feuerwehr oder des Rettungsdienstes haben immer 24 Stunden. Starr. Keinen langen Donnerstag, keinen kurzen Freitag.

Man sollte dabei nie die einzelnen Tage oder einzelne Wochen sehen. Entspannt Euch. Der Jahresdurchschnitt ist am Ende immer entscheidend.

Habe selten so einen Unsinn gelesen,
natürlich werden im Rettungsdienst Arbeits- und Bereitschaftszeiten korrekt abgerechnet.

MoinMoin hat alles notwendige gesagt.

egotrip

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Meine ganz persönliche Meinung:

Ja, das gleicht sich im Jahr wieder aus....

Und wenn es nur der Ostermontag gegen den Karfreitag ist...


MoinMoin

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Meine ganz persönliche Meinung:

Ja, das gleicht sich im Jahr wieder aus....

Und wenn es nur der Ostermontag gegen den Karfreitag ist...
Dann solltest du dich mal damit befassen welcher Wochentag öfter eine Feiertag

Montag am meisten, Dienstag am wenigsten. Also das gleicht sich nicht aus.