Tarifrunde 2019 - Diskussion

Begonnen von Wombeljones, 12.11.2018 07:45

« vorheriges - nächstes »

öfföff

Zitat von: Highwaystar am 22.12.2018 20:41
Zurück zum Punkt "Was wäre mir wichtig?"
Realistisch und ohne Sonderinteressen bzw. Diffamierung einzelner Berufs-/Entgeltgruppen:

3,5 Prozent für alle (für 12 Monate)!

Stufengleiche Höhergruppierung

Würd ich sofort unterschreiben!

MoinMoin

Zitat von: öfföff am 23.12.2018 00:25
Zitat von: Highwaystar am 22.12.2018 20:41
Zurück zum Punkt "Was wäre mir wichtig?"
Realistisch und ohne Sonderinteressen bzw. Diffamierung einzelner Berufs-/Entgeltgruppen:

3,5 Prozent für alle (für 12 Monate)!

Stufengleiche Höhergruppierung

Würd ich sofort unterschreiben!
Und JSZ auf einen einheitlichen Prozentsatz (irgendwas zwischen 40%-100%).


marco.berlin

Wohl kaum irgendwas zwischen 40-100 Prozent. Es gehört sich eine Angleichung nach oben und nicht nach unten. Also richtig wäre dann irgendwas zwischen 95 und 100 Prozent.

Alitalia

Hat die TdL eigentlich schon ein eigenes Angebot vorgelegt oder läuft es wie immer, dass sie immer nur sagen was nicht geht?
Der Öffentliche Dienst, allen voran auf Landesebene steht eh schon schlecht da wenn es um Wettbewerbsfähigkeit mit der Wirtschaft geht. Bei solchen mauen Abschlüssen wird es gewiss nicht besser werden. Aber selbst im Vergleich zum TVöD steht der TV-L schlecht da. Teilweise 10% weniger Lohn bei mehr Arbeitszeit.
Wenn denn jetzt die geburtsstarken Jahrgänge alle wegfallen muss auf einen Schlag viel Personal gefunden werden und mit solchen Voraussetzungen wird das nichts. Schon jetzt bewerben sich die Leute bei mir zur Kommune weg oder gehen halt einfach ins Ministerium.

nichts_tun

Zitat von: Alitalia am 23.12.2018 13:03
Schon jetzt bewerben sich die Leute bei mir zur Kommune weg oder gehen halt einfach ins Ministerium.

In welchem Bundesland wohnst du, dass bei Ministerien nicht der TV-L gilt?

ChrBY

Zitat von: Alitalia am 23.12.2018 13:03Aber selbst im Vergleich zum TVöD steht der TV-L schlecht da. Teilweise 10% weniger Lohn bei mehr Arbeitszeit.
Sehr richtig, und dennoch wird der TV-L-Abschluß spürbar unter den prozentualen Mindesterhöhungen des letzten TVöD-Abschlusses bleiben, welcher bei 6,70 % auf zweieinhalb Jahre, also bei jährlichen ((1,0670)^0,4) – 1 = 2,628 % liegt.

Zu erwarten ist bestenfalls ein Abschluß in Höhe der letzten Tarifrunde, der einer jährlichen Erhöhung von ((1,0435)^0,5) – 1 = 2,152 % entsprach.

Womöglich wird es noch irgend etwas zugunsten der unteren Entgeltgruppen geben (da sich dort die Gewerkschaftsmitglieder tummeln) sowie eine Schröpfung der E9k analog zur E9a des TVöD.

Und von einer zwölfmonatigen Laufzeit wird man sich – wie immer – als allererstes verabschieden.

marco.berlin

Zitat von: nichts_tun am 23.12.2018 14:05


In welchem Bundesland wohnst du, dass bei Ministerien nicht der TV-L gilt?

Denkbar... Brandenburg, Berlin... Richtung Bundesministerien?

daseinsvorsorge

Zitat von: ChrBY am 23.12.2018 15:00

Sehr richtig, und dennoch wird der TV-L-Abschluß spürbar unter den prozentualen Mindesterhöhungen des letzten TVöD-Abschlusses bleiben, welcher bei 6,70 % auf zweieinhalb Jahre, also bei jährlichen ((1,0670)^0,4) – 1 = 2,628 % liegt.

Zu erwarten ist bestenfalls ein Abschluß in Höhe der letzten Tarifrunde, der einer jährlichen Erhöhung von ((1,0435)^0,5) – 1 = 2,152 % entsprach.

Womöglich wird es noch irgend etwas zugunsten der unteren Entgeltgruppen geben (da sich dort die Gewerkschaftsmitglieder tummeln) sowie eine Schröpfung der E9k analog zur E9a des TVöD.


.. und sollte es noch zu einer Neuordnung der EGO kommen, wird die TDL noch eine Kompenssation fordern. Im TVÖD hat man sich auf eine dreijährige Absenkung der JSZ geeinigt- mit Abschlägen von insgesamt ca. 10%-Punkten .

Alitalia

Das mit den Ministerien bezog sich schlicht darauf, dass dort auch besser bezahlt wird, zwar auch nach TV-L aber bei gleicher Tätigkeit einfach mal min eine EG Gruppe mehr.

Das auseinanderbrechen von Bund/Kommune vs Land war natürlich super für die Arbeitgeber. Wen interessiert schon wenn Mensch, die unter den Geltungsbereich des TV-L fallen streiken? Dazu dann noch die Außenwirkung für die allgemeine Bevölkerung...ah die vom öffentlichen Dienst streiken schon wieder.

Die Gewerkschaften sind einfach nur schwach und verbessern ihren Ruf durch solche Abschlüsse natürlich null. Sie werben aber halt auch kein Stück bei der Belegschaft für sich.

nichts_tun

#639
Zitat von: Alitalia am 23.12.2018 20:43
Das mit den Ministerien bezog sich schlicht darauf, dass dort auch besser bezahlt wird, zwar auch nach TV-L aber bei gleicher Tätigkeit einfach mal min eine EG Gruppe mehr.

Unsinn. Gibt es Unterschiede in der Eingruppierung, ist das auf andere auszuübende Tätigkeiten zurückzuführen.
Außerdem unterscheiden sich ministerielle Aufgaben durchaus von solchem, die von nachgeordneten Behörden bzw. der kommunalen Ebene wahrgenommen werden.

Zitat von: Alitalia am 23.12.2018 20:43
Wen interessiert schon wenn Mensch, die unter den Geltungsbereich des TV-L fallen streiken? Dazu dann noch die Außenwirkung für die allgemeine Bevölkerung...ah die vom öffentlichen Dienst streiken schon wieder.

Du widersprichst in diesen zwei Sätzen selbst. Aber abgesehen davon, sind oftmals Lehrer von den TV-L-Tarifverhandlungen betroffen. Streikt diese Berufsgruppe, hat das regelmäßig größere Auswirkungen auf breite Bevölkerungsschichten.

Zitat von: marco.berlin am 23.12.2018 16:47
Zitat von: nichts_tun am 23.12.2018 14:05

In welchem Bundesland wohnst du, dass bei Ministerien nicht der TV-L gilt?

Denkbar... Brandenburg, Berlin... Richtung Bundesministerien?

Das war zuerst auch meine Mutmaßung, die dann widerlegt wurde.

daseinsvorsorge

Zitat von: Alitalia am 23.12.2018 20:43

Die Gewerkschaften sind einfach nur schwach und verbessern ihren Ruf durch solche Abschlüsse natürlich null. Sie werben aber halt auch kein Stück bei der Belegschaft für sich.

Wie könnten die Gewerkschaften Sie denn umwerben ?

marco.berlin

In dem z.B. deutlich gemacht wird, dass man tatsächlich alle Entgeltgruppen vertritt und auch mal wahrnimmt, dass das Gefüge eben nicht mehr stimmt. Stichwort u.a. ,,Sozialismuskomponente"... Man muss nur wollen und das ganze richtig kommunizieren. Jeder soll seinen Anteil bekommen, aber das Gesamtbild muss stimmen. Macht es aber nicht und ich sehe auch keine Ansätze, dass man da was ändern will.

daseinsvorsorge

Zitat von: marco.berlin am 24.12.2018 11:47
In dem z.B. deutlich gemacht wird, dass man tatsächlich alle Entgeltgruppen vertritt und auch mal wahrnimmt, dass das Gefüge eben nicht mehr stimmt. Stichwort u.a. ,,Sozialismuskomponente"... Man muss nur wollen und das ganze richtig kommunizieren. Jeder soll seinen Anteil bekommen, aber das Gesamtbild muss stimmen. Macht es aber nicht und ich sehe auch keine Ansätze, dass man da was ändern will.

Dies ist ja schon alles ausreichend erörtert werden, wie Sie schon zuvor selber festgestellt haben. Wenn man sich durch die Gewerkschaften nicht vertreten sieht- OK. Dann kann man´s ja nur mit den öffentlichen Arbeitgebern halten.

Aber auch die haben - wie hier ebenfalls festgestellt - kein wirkliches Interesse an der "Veränderung des Gesamtbildes", weil zu teuer. Und der hier gemachte Vorschlag - damit das "Gesamtgefüge wieder stimmt"- sah ja die massive Beschneidung der unteren EG  bei überproportionaler Erhöhung ab EG 10 vor.

Vor diesem Hintergrund ist es nicht nachvollziehbar, warum sich der Frust nicht bei den öffentlichen Arbeitgebern entlädt ?

Spid

Ich wüßte nicht, daß derlei wie behauptet hier festgestellt worden wäre.

ChrBY

Man muß natürlich der Vollständigkeit halber hinzufügen, daß die TV-L-Abschlüsse dermaßen schlecht waren, daß selbst bei den bevorzugten unteren Entgeltgruppen nicht viel hängengeblieben ist.

Beispiel: Die langjährig in BAT X (also mit dem niedrigsten Entgelt) eingruppierten Angestellten wurden im November 2006 in E2/6 übergeleitet, was damals einem Bruttogehalt von 1935 Euro entsprach. Heute – genau zwölf Jahre später – stehen dieselben Beschäftigten bei 2595,13 Euro, haben also ein nominales Plus von 34,12 % erfahren.

Das wahre Bild zeigt sich, wenn man aus 1,3412 die zwölfte Wurzel zieht und erfährt, daß dies gerade einmal einer jährlichen Steigerung von 2,48 % entspricht.

Bei den höheren Entgeltgruppen sieht es selbstverständlich noch spürbar schlechter aus.