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Tarifrunde 2019 - Diskussion

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Loth:
Eventuell sollte man den neuen Tarifabschluss bis 31.08.2020 laufen lassen, damit  Bund/Kommunen und Länder ab 01.09.2020 immer zusammen verhandeln. Dann wäre endlich Schluss damit, dass der ÖD jedes Jahr in Tarifverhandlungen ist. Dies würde auch der Bevölkerung das Gefühl nehmen dass die Angestellten des ÖD jedes Jahr mehr Geld haben wollen.

Die Bezüge müssten aus einem einheitlichen Topf bezahlt werden. Wobei es egal sein muss ob man Angestellter beim Bund, beim Land oder der Kommune ist. Man ist dann Angestellter im öffentlichen Dienst. Klamme Länder und Kommunen würde es dadurch finanziell besser gehen.

Laufzeitforderungen der Gewerkschaft von einem Jahr sind völlig daneben. Sollte es wirklich mal nur ein Jahr sein, würde am Ende der Tarifverhandlung wieder eine neue Tarifverhandlung anstehen.

Es muss auch endlich dieser Ost/West-Unterschied im TV-L beseitigt werden. Im Oktober dieses Jahres ist es 29 Jahre her. Da waren etliche Angestellte des ÖD noch nicht einmal geboren. Lassen wir diesen Unterschied so noch 12 Jahre weiterlaufen, wäre der Tarifvertrag mit Ost/West länger wie die Existenz der ehemaligen DDR. Damit wäre der Bereich Ost von der zeitlichen Ausdehnung fast über ein Arbeitsleben definiert.

Icke:
Was ich bei den Tarifrunden auch in der Vergangenheit einfach nicht verstehe: In aller Regel gilt ein Tarifvertrag bis zum 31.12. eines Jahres. Warum setzt man sich nicht vorher schon rechtzeitig an den Verhandlungstisch, sondern plant - im aktuellen Fall - bummelig den 21.01.2019 für die erste Verhandlungsrunde bis hin zum 01.03. für die dritte ein? Ist das einfach "Tradition", oder will/kann man das Ganze nicht zügiger durchkurbeln?

Loth:

--- Zitat von: Icke am 11.01.2019 18:26 ---Was ich bei den Tarifrunden auch in der Vergangenheit einfach nicht verstehe: In aller Regel gilt ein Tarifvertrag bis zum 31.12. eines Jahres. Warum setzt man sich nicht vorher schon rechtzeitig an den Verhandlungstisch, sondern plant - im aktuellen Fall - bummelig den 21.01.2019 für die erste Verhandlungsrunde bis hin zum 01.03. für die dritte ein? Ist das einfach "Tradition", oder will/kann man das Ganze nicht zügiger durchkurbeln?

--- End quote ---

Ich tippe auf Tradition aus folgendem Grund:
Je länger es dauert umso länger ist es in den Medien. Die Bevölkerung wird wochenlang aufgeladen gegen die Mitarbeiter des ÖD mit Überschriften wie “Öffentlicher Dienst will 6% für 12 Monate plus 250€“ und dies dient dann als “Druckmittel“ um die Steigerungen moderat ausfallen zu lassen. Im Anschluss dauert es noch 4-5 Monate bis das Geld dann im Spätsommer auf dem Konto landet.

Spid:

--- Zitat von: Loth am 11.01.2019 18:18 ---Die Bezüge müssten aus einem einheitlichen Topf bezahlt werden. Wobei es egal sein muss ob man Angestellter beim Bund, beim Land oder der Kommune ist. Man ist dann Angestellter im öffentlichen Dienst. Klamme Länder und Kommunen würde es dadurch finanziell besser gehen.
--- End quote ---

Neben den verfassungsrechtlichen Implikationen frage ich mich, warum auch noch an dieser Stelle für die Versagerländer-/kommunen und/oder die, die Kohle, die sie nicht haben, mit beiden Händen raushauen, mitgezahlt werden soll. Wer mit seinen Einnahmen nicht klarkommt, muß halt bei den Ausgaben sparen - und nicht immer noch von anderer Seite Kohle reingeschoben bekommen. Ich sehe schon in Bremen und Berlin Myriaden von Stellen für das Betüddeln irgendwelcher Minderheiten, für Gleichstellungsbeauftragte und sonstiges Sozialgedöns aus dem Boden sprießen, wenn dafür ein anderer zahlt.


--- Zitat ---Es muss auch endlich dieser Ost/West-Unterschied im TV-L beseitigt werden. Im Oktober dieses Jahres ist es 29 Jahre her. Da waren etliche Angestellte des ÖD noch nicht einmal geboren. Lassen wir diesen Unterschied so noch 12 Jahre weiterlaufen, wäre der Tarifvertrag mit Ost/West länger wie die Existenz der ehemaligen DDR. Damit wäre der Bereich Ost von der zeitlichen Ausdehnung fast über ein Arbeitsleben definiert.

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Naja, in weiten Teilen der Zone gibt es ja kaum Konkurrenzarbeitgeber, dafür aber genug Arbeitslose. Niedrigere Entgelte sind ein marktgerechtes Ergebnis.

Lothar57:
Da der Chat hier offensichtlich noch weiterläuft, möchte ich noch mal auf die überfällige stufengleiche Höhergruppierung zurückkommen. Das tue ich am besten, indem ich mal meinen ganz persönlichen Fall darstelle. Dann kann auch keiner sagen, dass das in Wirklichkeit gar nicht so ist.
Ich habe mich vor einiger Zeit auf eine A15/E15 Stelle beworben. Da ich zu dem Zeitpunkt noch E13 war, konnte ich die Stelle nur kriegen, wenn ich der einzige Bewerber blieb. Das war dann auch so. Ich wechselte die Dienststelle und wurde dort sofort mit den neuen Aufgaben betraut. Mehr Geld gab es da aber noch nicht. Wie ein Beamter musste ich erst eine achtmonatige Probezeit überstehen, bevor ich höhergruppiert wurde. Vom Beamtenrecht übernommen wurde auch das Verbot der Sprungbeförderung. Ich wurde also nach der Probezeit erstmal nach E14 höhergruppiert und von Stufe 6 auf 5 heruntergesetzt. Nach einem weiteren Jahr Wartezeit werde ich dann auf E15 höhergruppiert und auf das erste Jahr der Stufe 4 heruntergesetzt. Insgesamt bringt mir der doppelte Aufstieg für die ersten vier Jahr gerade mal insgesamt netto 160 Euro monatlichen Zugewinn. Nach weiteren fünf Jahren erreiche ich dann erst wieder die Stufe 6. Es dauert also nach Stellenantritt mehr als 10 Jahre bis ich das Gehalt bekomme, welches mir bei einem stufengleichen Aufstieg sofort zugestanden hätte. Wer wissen möchte, wie viel das ist, darf gerne mal eine der Online-Gehaltsrechenmaschinen bedienen und staunen.
Man muss als TB also sehr genau überlegen, ob allzu großer Ehrgeiz sinnvoll ist. (Gottseidank war die Hoffnung auf eine Gehaltserhöhung nur ein Argument unter vielen für mich, als ich mich auf die Stelle bewarb)

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