Tarifrunde 2019 - Diskussion

Begonnen von Wombeljones, 12.11.2018 07:45

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Dienstbeflissen

Zitat von: Pseudonym am 30.11.2018 12:35
Zitat von: Dienstbeflissen am 30.11.2018 12:19
Gerade im ö. D. kann man seinen Stundenlohn durch gekonnte Anpassung der Arbeitsgeschwindigkeit doch häufig selber bestimmen.

Und ansonsten: Wechseln geht immer und besonders in der aktuellen Lage.
Bezahlungsorientierte Leistung, statt leistungsorientierte Bezahlung?  ;D

So siehts aus :)

JC83

Zitat von: Dienstbeflissen am 30.11.2018 12:19
Gerade im ö. D. kann man seinen Stundenlohn durch gekonnte Anpassung der Arbeitsgeschwindigkeit doch häufig selber bestimmen.

Und ansonsten: Wechseln geht immer und besonders in der aktuellen Lage.

Volle Zustimmung.

Wenn man sich vorstellt, dass die ganz große Austrittswelle erst noch bevorsteht, wird das stellenmäßig wie Weihanchten. Wer dann nicht wechselt, ist selbst schuld.

Pseudonym

Bei vielen AGs herrscht aber vermutlich auch dann die Meinung vor der AN müsse dankbar sein, hier arbeiten zu dürfen. Quasi ein Privileg.

Bis das aus den Köpfen der Leute ist, die Personalprobleme mit Geld und externen Firmen zu lösen versuchen, vergehen vermutlich noch einige Jahre.

Max

Zitat von: JC83 am 30.11.2018 10:17
Zitat von: Zuvielverdiener am 30.11.2018 10:00
,,verdienen zu viel"

Wohl kaum. Eher, dass diese Personengruppen adäquat bis sehr gut im Vergleich zur PW bezahlt werden.
Auch bei weitem nicht alle. Die Tarifverträge sind einfach nicht mehr Zeitgemäß,  da relativ starr nach Tätigkeit bezahlt wird,  ungeachtet des Marktwertes der benötigten Personen.

JC83

Zitat von: Max am 30.11.2018 17:26
Zitat von: JC83 am 30.11.2018 10:17
Zitat von: Zuvielverdiener am 30.11.2018 10:00
,,verdienen zu viel"

Wohl kaum. Eher, dass diese Personengruppen adäquat bis sehr gut im Vergleich zur PW bezahlt werden.
Auch bei weitem nicht alle. Die Tarifverträge sind einfach nicht mehr Zeitgemäß,  da relativ starr nach Tätigkeit bezahlt wird,  ungeachtet des Marktwertes der benötigten Personen.

Hab ich geschrieben alle? Und der "Postschubser" resp. "Briefeöffner" in E3 oder E4 (Zumindest bei uns) ist im öD top bezahlt; der erhält draussen sicherlich kein vergleichbares Gehalt. Nur darum ging es.

Pseudonym

Zitat von: Max am 30.11.2018 17:26
Zitat von: JC83 am 30.11.2018 10:17
Zitat von: Zuvielverdiener am 30.11.2018 10:00
,,verdienen zu viel"

Wohl kaum. Eher, dass diese Personengruppen adäquat bis sehr gut im Vergleich zur PW bezahlt werden.
Auch bei weitem nicht alle. Die Tarifverträge sind einfach nicht mehr Zeitgemäß,  da relativ starr nach Tätigkeit bezahlt wird,  ungeachtet des Marktwertes der benötigten Personen.

Dem AG und AN steht es frei, einen AT-Vertrag zu schließen. Ebenso gibt es schon einige Zulagemöglichkeiten. Und das Thema, dass EGs zu niedrig für manch wertvollen Mitarbeiter sind, lässt sich über die EGO doch regeln. ITler von 11 nach 14 -> EGO entsprechend ändern und fertig.

Wo wäre da das Problem mit dem TV an sich und überhaupt, wie sollen hunderttausende Beschäftigte ohne TV verwaltet werden?

Max

In der Praxis gibt es jedoch keine AT Verträge für normale Angestellte und die Zulagenmöglichkeiten sind sehr begrenzt.  Eine Änderung der EGO ist ebenfalls nicht dienlich, da man dann andere Mitarbeiter überbezahlen würde. Wenn ich eine Angestelltengruppe mit E8 habe (=ausreichend bezahlt,  sonst wären sie nicht da) und ein neues Mitglied rekrutieren möchte,  wofür derzeit eher ein mittleres E12 Gehalt nötig wäre, wird es schwierig.

daseinsvorsorge

Zitat von: BaWü-TVLer am 30.11.2018 08:31


... ernsthafte Frage in welcher Welt lebt die Tarifkommission denn?

12 Monate min. 6% klingt grundsätzlich nicht schlecht aber bleiben wir doch perspektivisch mal auf dem Teppich und bei der Wahrheit.

Ein Tarifabschluss wird nach langen und zähen Verhandlungen dann 24 Monate und dann bei vielleicht 4,95% liegen. Dann heißt es wieder mehr war nicht raus zu holen.

Wenn - wie ich hier lesen durfte - nur noch 3% in den Ländern gewerkschaftlich organisiert sind, wären 4,95 %auf 2 Jahre ein Superergebnis.Es sei denn, man behauptet wie einige Foristen hier, dass die Gewerkschaften bessere Ergebnisse für alle verhindern.

Spid

Tja, 97% haben wohl die Nase voll von Gewerkschaftsfolklore, die durch Forderungen nach Sozialismuskomponenten für die bestbezahlten Postwagenschubser sorgt.

daseinsvorsorge

Zitat von: Spid am 01.12.2018 10:47
Tja, 97% haben wohl die Nase voll von Gewerkschaftsfolklore, die durch Forderungen nach Sozialismuskomponenten für die bestbezahlten Postwagenschubser sorgt.

Also doch 97% Fach-und Führungskräfte -zumindest im Bereich der Länder!
Aber wie können denn 3% Organisierte Sozialismuskomponenten durchsetzen ?

Spid

Als ich zuletzt nachsah, verhandeln doch nur Gewerkschaften und AG-Verband miteinander - und zwar ausschließlich für ihre jeweiligen Mitglieder.

Zuvielverdiener

#206
Zitat von: Spid am 01.12.2018 10:47
Tja, 97% haben wohl die Nase voll von Gewerkschaftsfolklore, die durch Forderungen nach Sozialismuskomponenten für die bestbezahlten Postwagenschubser sorgt.

Endlich kommen wieder diese "Sozialismuskomponenten" zur Sprache. Die gilt es zu beseitigen, also runter mit der Bezahlung! Das gilt dann auch für Leute die so wie ich einer Tätigkeit nachgehen für die eine Berufsausbildung (ich habe eine kaufmännische) vorausgesetzt wird.
Wobei ich habe vorher in der Privatwirtschaft gearbeitet und dort eine Tätigkeit ausgeübt die fast genau die Gleiche war wie meine heutige Tätigkeit im öffentlichen Dienst. Die Bezahlung in dem Unternehmen (Groß- und Außenhandel) war wirklich nicht geringer. Ob es da etwa auch "Sozialismuskomponenten" im Tarif gab ist mir nicht bekannt.

Allen voradventliche Grüße  :)

Spid

Und nu? Gibts noch nen spannenden Schwank aus Deiner Jugend?

daseinsvorsorge

Zitat von: Spid am 01.12.2018 12:18
Als ich zuletzt nachsah, verhandeln doch nur Gewerkschaften und AG-Verband miteinander - und zwar ausschließlich für ihre jeweiligen Mitglieder.

.. das sind ja paradiesische Ausssichten - wenn dann erst 30% organisiert wären- hätten wir ja wahrscheinlich Sozialismus pur - wie z.B. bei der IG Metall, auf deren (höhere) Abschlüsse  hier gerne verwiesen wird.

Spid

Daß Du die Aussicht auf Sozialismus paradiesisch findest, war klar - ich denke zwar immer an die 100 Millionen Toten, die der Sozialismus unmittelbar verursacht hat, und an das totalitäre Verbrechensregime in der sog. ,,DDR", aber das ist wohl eine zu realistische Denkweise für linke Utopisten. Ein paar Millionen politische Gegner, die dem feuchten Traum im Wege stehen, verscharrt man da gerne auf dem Friedhof der Geschichte.