Auch wenn ich davon überzeugt bin, dass der Staat so ziemlich alles schlechter kann als der Markt, würde es einem alles regelnden Markt an Legitimation fehlen, mit der Folge von Unruhen usw.
Da verteile ich lieber etwas mehr um und habe gleichfalls die Gewissheit nicht gleich von der nächsten Mistgabel, eines dahin darbenden Bauern, aufgespießt zu werden.
Der Markt ist kein Spieler, und braucht keine Legitimation. Wir sind alle Marktteilnehmer! Und vor den Mistgabeln braucht es keine Furcht, da sich der Staat seinen zentralen Aufgaben widmen kann: dem Schutz von Eigentums- und Persönlichkeitsrechten.
Der Spielraum der gewählten Volksvertreter hingegen würde auf ein Minimum beschränkt, mit der Folge, dass auch gleich der Großteil der Verantwortung für das politische Handeln abgegeben werden kann.
Welcher Spielraum?
Wer genau hat einen „entfesselten Markt“ in die Diskussion eingebracht?
"Entfesselnd" als Eigenschaft ist beim Markt doch immanent?!
Auf Privat-Schulen bezogen, fände ich es problematisch, da dann die Bildung nach den Anforderungen der Wirtschaft gestrickt werde würde (noch stärker als bisher) mit dem Ergebnis, dass wir unsere Kinder quasi zu Fachidioten erziehen und nicht zu Persönlichkeiten (Ansätze sind ja bereits mit Bolognia umgesetzt worden).
Nein. Oder würdest Du dein Geld für schlechte Bildung deiner Kinder ausgeben?
Worin denn gut? Dieses System fördert stupides Auswendiglernen und die schafft in Ihrer Persönlichkeit unterentwickelte systemkonforme Fachidioten. Das freut natürlich die Wirtschaft.
Das Bologna-Argument zieht auch nicht. Es obliegt immer noch den Studenten sich für gute Programme zu entscheiden und ein entsprechend breites Angebot wahrzunehmen.
Meist bedeutet Staat und Regulation einen ineffizienten Markt zum Nachteil seiner Teilnehmer, also uns.
Überall dort wo Regulation noch nicht überhand genommen hat läuft es zu unserem Vorteil. Innovation und Qualität geht hoch, Preis geht runter. Wir freuen uns.
Das Problem ist, dass sich der Staat mittlerweile schon so breit gemacht hat, dass wir mittlerweile wie Kleinkinder in einer unbeschreiblichen Abhängigkeit leben und wegen der fehlenden Selbständigkeit wegen jedem Unsinn nach mehr und mehr Staat rufen ohne zu erkennen wie sie dafür doppelt und dreifach ausgenommen werden.
Ich biete mein Humankapital am Markt an, kann dann aber mit dem Erlös keine entsprechenden Güter auf dem Markt erstehen, da sich der Staat den weit überwiegenden Teil meiner Leistung abschöpft. Einkommensteuer, Soli und Sozialabgaben vom Gehalt. Dann Mwst, unzählige Nischensteuern (Schaumwein), Abgeltungssteuer, Grund/Grunderwerbsst................ Was bleibt denn da Bitte?
Wenn es wenigstens ein einfaches System wäre. 15% Einkommensteuer fix. Keine Steuererklärung zum Absetzen und Heerscharen von Finanzbeamten zum Prüfen meines Kilometergeldes usw.
Wenn man Rente und VBL, AG und AN Anteil, einfach auf dem Kapitalmarkt anlegt, kommen schlimmstenfalls 6% Rendite im Jahr rum. Vergleiche diese Endsumme (verfügbar, vererbbar) mit den bisschen häppchenweise Rente und VBL später (natürlich wieder schön Abgabenbelastet, gerne AG+AN Anteil GKV+Steuer).
Riester? Ja bitte! Auch schön dahingehend reguliert, dass man keine Rendite einfahren kann.
GKV? Nichts besseres! Zugang zu innovativen Produkten und Spezialisten gerne beschränkt trotz überhöhten Beitragskosten Dank ineffizientem System.
Wenigstens ist der Staat so nett und verschenkt Kindergeld, Elterngeld, Baukindergeld etc. Dieser Wohltätiger! Oder bekomme ich nur einen kleinen Happen zurück, von dem vorher einsacken Geld?
Lasst den Leuten die Früchte ihrer Arbeit. Die wissen sie am effizientesten einzusetzen. Entsprechende Angebote werden sich am Markt finden.