Es ist dem AN aber auch nicht verboten, auch aus Eigennutz, eine Stellenmehrung durch Lohnverzicht zu forcieren.
Wenn ich mir meine Dienststelle so jeden Tag anschaue, ist das bis auf den Lohnverzicht die Normalität. Jeder ächzt vor Überlastung, den Vorgesetzten wird das irgendwann tatsächlich glaubhaft gemacht und tatsächlich weiteres neues Personal eingestellt.
Die allgemeine Leistungsfähigkeit der Behörde steigt dann aber nicht linear, sondern die übrige Belegschaft fährt das Engagement sukzessive weiter zurück und die unproduktiven Phasen (Tratsch, verlängerte Pausen usw.) nehmen zu. Sind dann irgendwann genug neue Stellen geschaffen, wird mit aufsummierten Urlaubs- und Krankheitstagen der vorhandenen Mitarbeiter der Bedarf für weitere Stellen begründet.
Das Arbeit auch mal unbearbeitet einige Wochen liegen bleiben kann, ohne dass die Welt untergeht, interessiert offiziell niemand.
Der Öffentliche Dienst bleibt an vielerlei Stellen auch ein Auffangbecken für Arbeitskräfte, die in der freien Wirtschaft nicht lange überlebensfähig wären. Daher sind allgemein geringere Löhne (wie bei Tarifbeschäftigten, Beamte verdienen ja gerne auch mal deutlich mehr, als sie entsprechend ihrer Fähigkeiten in der freien Wirtschaft verdienen würden) auch legitim.