Hi
Ich habe eine Frage bzgl. der Freiwillig gesetzlichen Krankenversicherung.
Ich habe die Info von meinem AG erhalten, dass ich in 2018 knapp über der Jahresarbeitsentgeldgrenze lag und dieser mir mitteilte, dass ich mich entscheiden soll, ob ich weiter freiwillig gesetzl. krankenversichert sein möchte oder mich für eine PKV entscheide. Dies habe damit zu tun, dass er wissen möchte, wieviel KV-Beiträge + Pflegebeiträge er an mich überweisen soll.
Aufgrund der bevorstehenden Tariferhöhungen, werde ich daher vermutlich weiterhin über dem Jahressatz liegen, ausser ich wechsel in TZ oder kehre dem öffentl. Dienst den Rücken, was so eigenlich nicht geplant ist.
Zu meiner Person, bin Mitvierziger, Angestellter im ÖD und Steuerklasse I ohne Kinderfreibeträge ;-)
Wie ist Eure Meinung zu einem Wechsel in die FGKV oder die PKV.
Was sind die Vorteile der FGKV gegenüber der PKV oder umgekehrt und wo liegen die Nachteile zwischen den Beiden.
Ich habe mir bereits etliche Anbieter der GKV sowie PKV angeschaut aber da wirbt ja jeder mit dem Plus an Möglichkeiten...
Eine weitere Frage, wie verhält es sich bei einem Angestellten mit der PKV im Rentenalter. Ist dies finanziell leistbar oder der finanzielle Tod?
Vielleicht hat ja einer von Euch hier gute Tipps und würde über seine Erfahrungen berichten :-)
Vielen lieben Dank für Eure Rückmeldungen!!!
Du kannst dich gerne über einen PKV Wechsel beraten lassen. Aber vorab die unschöne Wahrheit, ein Wechsel mit Mitte 40 in die PKV ist einfach zu spät und langfristig gesehen nicht mehr sinnvoll. Die derzeitigen Niedrigzinsen sorgen dafür, dass alle PKV Anbieter kaum noch Altersrückstellungen bis zu deinem 60. Geburtstag aufbauen können (fehlender Zinseszins). Die Rückstellungen sind aber notwendig, da nachgewiesen ist, dass für Behandlungen und Arzneimittel mit zunehmendem Alter die Kosten steigen. Dementsprechend müssen die Versicherungen bei dir zunehmend mehr Kosten einkalkulieren. Diese Kostensteigerungen wirken sich wiederum auf die Beiträge der PKV aus, da ja keine abfedernden Zinsen vorhanden sind. Zwangsläufig müssen die Beiträge mit steigendem Lebensalter erhöht werden.
Ein Teufelskreis, zumal das Einkommen ab dem Rentenbeginn sinkt, die Beiträge der PKV aber auf hohem Niveau bleiben. Der GKV Beitrag sinkt bei fallendem Einkommen im Alter.
Als Orientierung, der Marktführer DEBEKA bei den privaten Krankenversicherungen für Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst verlangt derzeit für einen 44 jährigen (vollständig gesunden) Arbeitnehmer monatlich 726,87 € im Top-Leistungstarif (Tarif: NC, N, PVN, KT 43 (110 €) mit Selbstbehalt 400€. Der Arbeitnehmeranteil liegt bei 363,44 €.
Ein 48 jähriger kostet bereits im gleichen Tarif bei der Debeka monatlich 789,37 €. Der Arbeitnehmeranteil 409,34 €
Zum Vergleich die gesetzliche KV kostet in 2019 maximal mit einem durchschnittlichen Zusatzbeitrag 15,4% insgesamt 698,77 € -der Arbeitnehmeranteil liegt bei 349,38 €.
Ich wollte nur kurz darstellen, dass der Arbeitnehmeranteil bereits jetzt in der PKV höher wäre. Ich empfehle ernsthaft freiwillig gesetzlich zu bleiben und bei Bedarf eine private Krankenzusatzversicherung abzuschließen. Damit kannst du flexibel und individuell die Leistungen auf PKV Niveau erhöhen. Hinzukommt, dass man in der GKV jederzeit seine Ehefrau und mögliche Kinder noch mitversichern könnte. Man weiß ja nie, wie das Leben spielt