Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H > TV-L

Tarifrunde 2019 - Diskussion (#3) - Tarifergebnis

<< < (2/121) > >>

Admin:
33 Monate Laufzeit - da würden wir am liebsten unsere Policy der neutralen Berichterstattung aufgeben...

was kommt als nächstes? 3 Jahre Laufzeit? 4 Jahre? gar nicht mehr verhandeln und auf 100 Jahre festschreiben? - das käme schließlich sowohl der Arbeitgeberseite als auch der Gewerkschaftsseite (nur Beiträge einnehmen, nichts aus der Streikkasse ausbezahlen) am billigsten.

Leider fehlt die Arbeitnehmerseite am Verhandlungstisch!

Suntzu:
Unter Berücksichtigung der Inflation eine Lohnkürzung auf 33 Monate. Bei ein Inflationsziel von ca. 2% herum und Lohnsteigerungen von ca. 2,15% Netto eine Nullrunde im ersten und zweiten Jahr. Im dritten Jahr sogar eine Lohnkürzung von -1% Netto. (Ausgangsbasis Lohnsteuerklasse 1 oder 4).

Von Lohnerhöhungen kann überhaupt keine Rede sein.

Erschreckend ist aber zudem das bei dieser momentane wirtschaftlichen Ausgangsposition so ein Ergebnis eingefahren wurde. D.h. im Hinblick auf die vorausgegangen Verhandlungen der letzten Jahre. Haben hier die Verhandlungspartner den Weg für günstigere Abschlüsse für die TdL der nächsten Jahre geebnet. D.h. in Zukunft keine 2,x % pro Jahr mehr...
Da hat jemand verbrannte Erde hinterlassen seitens der Gewerkschaftsposition.

Zudem dürfte unter diesem Hinblick der Mangel an bestimmten Berufsgruppen weiter zu nehmen. Da die Konkurrenz (private Wirtschaft) zunehmend unter Druck steht und weiter aggressiver um geeignete Mitarbeiter werben wird.

TV-Ler:
Der Abschluss kommt einer Totalkatastrophe gleich:
Wenn ich das vom dbb veröffentliche Einigungspapier und den Satz aus der Pressemitteilung „Darauf werden wir in der nächsten Einkommensrunde zurückkommen.“ ansehe, dann ist die Überarbeitung der Entgeltordnung bis auf eng begrenzte punktuelle Ausnahmen komplett gescheitert und in den kommenden fast 3 Jahren wird sich daran auch nichts ändern.

Statt der stufengleichen Höhergruppierung kommt die von mir erwartete deutliche Erhöhung der Garantiebeträge.
In der neuen EG9a (bisherige sog. „kleine“ EG9) entfallen die verlängerten Stufenlaufzeiten.

Bei den Formulierungen zum einfrieren der Jahessonderzahlung bis 2022 bin ich mir über die dauerhaften Auswirkungen noch nicht ganz klar: Schlimstenfalls könnte  damit die dauerhafte Absenkung der Prozentsätze der JSZ gemeint sein.
@Spid Wie verstehst du die Passage zur Jahressonderzahlung?

Bei der TdL kennt Witzischkeit und Schmalspurigkeit offenbar keine Grenzen  >:(
Man könnte sagen (wenn es nicht politisch unkorrekt wäre): „Der TV-L, der Pole und den Tarifverträgen des öD“

GofX:
Nun, so schlecht finde ich das Ergebnis in Teilen gar nicht. 3,2% für das erste Jahr und ebenso 3,2% für das zweite Jahr. Immerhin eine DREI vor dem Komma.

Das dritte (Fast-)Jahr mit 1,4% ist natürlich ein Witz. Genauso wie die verhandelte Laufzeit.

Was ich viel schlimmer finde, sind die Mindest-240-€ auf die Laufzeit. Grob gerechnet sind das 100 € im ersten Jahr, ebenso 100 € im zweiten Jahr und 40 € im dritten (Fast-)Jahr.

Betrachtet man nun die Gehaltstabelle des TV-L sind diese 100 € im ersten Jahr bereits mehr als die 3,2 % bei der E10/S1, E9/S2 und E8/S4. Die unteren Gehaltsgruppen werden prozentual stärker erhöht als die oberen. Für eine E7/S1 sprechen wir hier immerhin von 4,1% anstatt von 3,2%. Von dem Ansatz einer Lösung des Problems der Gewinnung von Fachkräften ab z.B. E12 sieht man hier gar nichts. Die E12/S1 ist 5€ über der Mindesterhöhung, die E13/S1 ist 17€ über der Mindesterhöhung. Damit macht man den Öffentlichen Dienst nicht interessant für Studienabgänger. Scheinbar sollten nur die Pflegeberufe erhöht werden, was grundsätzlich natürlich richtig ist - nur hat man dabei alle anderen Fachkräfte vergessen.

Das Problem des Fachkräftemangels ist somit selbst gemacht oder vielleicht sogar gewollt. Insofern wäre es schön, wenn ich wenigstens für die nächsten 33 Monate keine Rumheulerei dazu hören muss.

Arno-Nühm:
Vergesst nicht, dass auch die JSZ die nächsten 4 Jahre eingefroren wird, was auch noch mal einige Prozentpünktchen weniger ausmacht...

Wenn man die prall gefüllten Kassen sieht und die Forderung der Gewerkschaften mit dem erreichten Ergebnis vergleicht, wurde der Witz des Jahres schon im März erzählt!

Wer JETZT - bei diesem Ergebnis - nicht aus Ver.di austritt, dem ist echt nicht mehr helfen!

Navigation

[0] Message Index

[#] Next page

[*] Previous page

Go to full version