Es ist so bzw. wird so kommen, wie ihr schreibt. Sofern es in diesem Jahr zur vereinbarten Besoldungsanpassung kommen sollte, wird sie zum 01.06.19 erfolgen, womit sie auf's ganze Jahr gesehen praktisch halbiert worden wäre, da sie nur im zweiten Halbjahr ausgezahlt werden würde. Die Mehrkosten wären damit dann auch halbiert. Hilbers spricht in dem von _restore gefundenen Interview davon, die „Übertragung des Ergebnisses auf die Beamtinnen, Beamten und Versorgungsempfänger koste [...] das Land allein in diesem Jahr voraussichtlich einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag“. Er operiert also erneut mit einem ähnlichen Wert wie letztes Jahr mit Blick auf eine Jahressonderzahlung (s.o.). Ein voll ausgezahltes 13. Monatsgehalt (das er ja suggerierte) hätte Mehrkosten von rund acht Prozent bedeuten müssen (13/12 an Mehrkosten); nun solle ein Jahresanpassung von rund drei oder anderthalb Prozent wiederum zu Mehrkosten im dreistelligen Millionenbetrag führen. Der Mann ist ein echtes Mathewunder, denn egal, wie die Ausgangswerte sind, er kommt immer zum selben Ergebnis. Die CDU sollte ihn bei der nächsten Landtagswahl zu ihrem Spitzenkandidaten machen. Jede Wette, er wird dann für die CDU in Niedersachsen Wählerstimmen im mittleren dreistelligen Millionenbetrag bringen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Die niedersächsischen Landesbeamten werden erneut große Wertschätzung von der Landesregierung und der Regierungsmehrheit im Landtag erhalten: Es wird dort also groß geschätzt werden, wie der Wert der Beamtenschaft ist, um zu dem Ergebnis zu kommen, dass man sie überschätzt habe, also abschätzig werden müsse und von daher eine halbjährige Besoldungsanpassung ab dem 01.06. wie gehabt ausreiche. In puncto Wertschätzung sind niedersächsische Landesregierungen ganz groß, von irgendwo müssen ja die rund 2,8 Mrd. Euro Haushaltsüberschüsse im Jahre 2018 hergekommen sein.