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ITler: Was muss sich an der EGO Ändern aka Was ist Mist am aktuellen Abschluß?

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Gemeindefuzzi:
Die EGO ist nicht das Problem -egal ob Bund, VKA oder TV-L.
Das Problem ist, dass die Tätigkeiten ins "juristische" übersetzt werden müssen.

Natürlich ist jeder gefühlt mehr Wert, als seine Bezahlung. Das ist aber kein IT-Problem, das haben alle.

Auch werden die "Tonertauscher" oder "PC-Aufsteller",  wohl keine E10, oder gar mehr erhalten.

Die Tarifparteien WOLLTEN eine Verbesserung. Das heißt aber nicht, dass jeder Sonderschulabgänger eine E15 bekommen muss.

So bald die ersten Urteile kommen, wird das Klarheit bringen. Oder zumindest eine Tendenz.

Aber nur mal so aus der Praxis....
Schreiben wir eine Poststellenstelle E3 aus, haben wir 150 Bewerbungen.
Bauhofmitarbeiter, gelernt, E5; 70-80 Bewerbungen, wovon ein Drittel bis die Hälfte allein schon wegen der fehlenden Voraussetzungen in den Müll müssen.
Techniker E 9; 15-25 Bewerbungen, wovon die Hälfte bis zwei Drittel allein schon wegen der fehlenden Voraussetzungen in den Müll müssen.
Ingenieure E10-11 schreiben wir mittlerweile bis zu drei mal aus, um überhaupt was zu bekommen...
IT haben wir bisher noch nicht ausgeschrieben...

MoinMoin:

--- Zitat von: Gemeindefuzzi am 13.03.2019 13:17 ---Die EGO ist nicht das Problem -egal ob Bund, VKA oder TV-L.
Das Problem ist, dass die Tätigkeiten ins "juristische" übersetzt werden müssen.

--- End quote ---
Heißt? Dass die Menschen nicht verstehen, wo sie eingruppiert sind?

--- Zitat ---Ingenieure E10-11 schreiben wir mittlerweile bis zu drei mal aus, um überhaupt was zu bekommen...
IT haben wir bisher noch nicht ausgeschrieben...

--- End quote ---
Woran liegt das?
Wenn nicht über eine attraktivere EGO (was ich auch nciht als die Lösung erachte), sondern ??


Ach ja eigentlich hätte natürlich der Thread "MINTler: Was muss..." heißen müssen.

Bastel:
Bei uns bekommen alle Ings. eine Technikerzulage in Höhe von 23,01 welche noch aus DM Zeiten stammt. Meines Erachtens nach ist dieser Betrag ein schlechter Witz.

Ingenieure werden auch erstmal alle pauschal in die E10 eingruppiert und je nach Lust und Laune gibt's mal eine "Beförderung" auf E11 ohne das sich die Tätigkeiten ändern. Beamte halt...

Monetär sehe ich E11 als ein Mindestmaß an.

Gemeindefuzzi:

--- Zitat von: MoinMoin am 13.03.2019 13:25 ---Heißt? Dass die Menschen nicht verstehen, wo sie eingruppiert sind?

--- End quote ---
Nicht nur die Betroffenen verstehen das zum Teil nicht, auch die "Profis" bei den Personalämtern sind überfordert!
Lies doch mal die Beiträge hier, das ist zum Teil zum Haare raufen!
Im angesprochenen Bereich liegt es aber hauptsächlich daran, dass es vollkommen neue Tätigkeitsmerkmale gibt, die eben noch NICHT ins "juristische" übersetzt wurden. Damit meinte ich, dass es noch keine richtungsweisende Rechtsprechung gibt.
Die allgemeinen Tätigkeitsmerkmale sind hingegen ausführlich und in den meisten Fällen auch ausreichend von den Gerichten beurteilt,



--- Zitat von: MoinMoin am 13.03.2019 13:25 ---Woran liegt das?
Wenn nicht über eine attraktivere EGO (was ich auch nciht als die Lösung erachte), sondern ??

--- End quote ---
Nun ja...
Wenn man mit dem Markt konkurrieren will, muss man auch wie der Markt bezahlen.
Da müssten bei der EGO viel größere Schritte gemacht werden.
Das ist aber in unserem Umfeld schwierig. Es wird immer verglichen.
Da werden aber nicht Ingenieure mit Ingenieuren verglichen, sondern Kämmerer, Bauamtsleiter, oder Sachgebietsleiter mit dem Ingenieur...
Und da [Zitat] KANN ES DOCH NICHT SEIN(!), […]dass so ein dahergelaufener Techniker mehr bekommt, als ein E10-Kämmerer...

TheITGuy:
Ich hatte schon mal in einem anderen Thread geschrieben, dass Geld zwar ein wichtiges Merkmal ist (wahrscheinlich das erst, was Bewerber sich anschauen), am Ende aber auch nicht alles.

Zu einem "attraktiven" Arbeitgeber gehört noch deutlich mehr. Der ÖD allgemein und meine Behörde im speziellen sind da nicht gut aufgestellt. Teilweise werden echte Potentiale verschenkt, mit gutem Beispiel voran zu gehen:

Der Staat möchte gerne den ÖPNV und Fahrrad fördern? Das Jobticket ist ein Witz und die Fahrradständer bei uns auf dem Gelände hart an Sachbeschädigung.

E-Mobilität soll gefördert werden? Bis heute haben wir nicht mal Ladesäulen auf dem Gelände. Fahrradakkus können oft an einer normalen Steckdose geladen werden, es bräuchte halt nur eine formalle Genehmigung zur "Stromentnahme".

Betriebliches Gesundheitsmanagement -> weitgehend Fehlanzeige.

Familien/Kinderfreundliches Arbeiten -> ein abgeschottetes Büro in einem anderen Haus, dass kaum genutzt wird

Gar nicht erst darüber nachdenken will ich über andere Maßnahmen, die in der PW in Mangelberufen angeboten werden: Dienstwagen, Telefonnutzung, Fitnessstudio, Kindergarten, mobiles Arbeiten, usw. usf.

Klar kostet das Geld und klar sind es Steuermittel, aber mit dem Geld, was wir durch nicht besetzt Stellen sparen könnte man dem Rest meiner Leuten jemdem einen Dienstwagen schenken und es wäre immer noch ein Plus unter dem Strich für den Steuerzahler.

Am Ende spart man eben 100%, hat aber auch keine Leute mehr, die die Wünsche/Aufträge der Steuerzahler erfüllen. Will man diesen Exitus vermeiden, muss man mehr Geld in die Hand nehmen. Egal, ob direkt ins Gehalt oder die Besoldung oder in indirekte Arbeitsgebermaßnahmen.

Und die hier genannten Vergleiche kotzen mich auch an: Wir haben Wissenschaftler, bei den der Martk gesätigt ist und unsere Behörde sich auch noch gut im Lebenslauf macht. Da bewerben sich auf eine befriste Stelle E13 mit Promotion auch schon mal 100 Leute. Das uns die Techniker nicht die Bude einrennen und wir was für die vorhandenen Leute machen müssen, versteht man in der Verwaltung (leider auch manchmal im Personalrat) einfach gar nicht erst. Nein, für ITler ist es KEINE EHRE, in unserer Behörde zu arbeiten, wir müssen um jeden kämpfen.

(Pro forma: Unserem inneren Dienst mit Handwerken geht es übrigens kaum besser. Der Markt mit guten Handwerken ist so leer, die finden für E5 bis E8 und oft auch noch befristet, auch keine Leute mehr.)

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