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Unglücklich im öffentlichen Dienst
ka93:
Hallo liebe Leser,
seit einigen Monaten bin ich nun in einem Jobcenter der Bundesagentur als Leistungssachbearbeiter angestellt. Bis jetzt habe ich die Arbeit gerne gemacht. So langsam beginne ich aber zu zweifeln. Schon jetzt können wir unsere Arbeit nur gerade so schaffen. Ich hatte nun meinen ersten Urlaub und war erschrocken, wie viel doch liegen bleibt, obwohl die Kollegen mitarbeiten. Allerdings wird es jetzt wohl noch schlimmer. Nun wurde bekannt, dass wir in unserer Abteilung wohl zu viele Sachbearbeiter sind. Dafür hat ein anderer Bereich wohl zu wenige. Bald entscheidet sich, was passiert. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie man die Arbeit mit noch weniger Personal vernünftig! schaffen soll. Vor der Entscheidung habe ich auch große Angst... mein Eindruck hat sich in den letzten Wochen komplett gewandelt. An sich macht mir die Arbeit großen Spaß. Allerdings macht mich der ständige Druck jetzt schon verrückt. Gerne würde ich mir für jede Sache die Zeit nehmen können, die sie benötigt. Auch das Arbeiten im öffentlichen Dienst finde ich eigentlich toll. Nur ehrlich gesagt bin ich nicht bereit, immer zwangsweise Überstunden zu machen. Ich überlege inzwischen, mich nach etwas anderem umzuschauen.
Wie könnte man mit solch einer Situation umgehen? Ich würde wirklich gerne im öffentlichen Dienst bleiben. Ist die Situation in anderen Behörden ähnlich? Für Antworten bin ich sehr dankbar.
Spid:
Man leistet die geschuldete Arbeitsleistung mittlerer Art und Güte im vereinbarten Umfang, wenn dadurch Arbeit liegenbleibt, meldet man dies und macht das so zum Problem des AG. Dem ist entweder egal, ob die Arbeit liegenbleibt - dann kann es Dir auch egal sein - oder er trifft Maßnahmen. Sofern die Maßnahme in der Anordnung von Überstunden liegen, so sind diese mit den entsprechenden Zuschlägen zu vergüten und der PR ist in der Mitbestimmung. Ich sehe nicht, wo da ein Problem liegen soll.
Tagelöhner:
Wenn es auf der Sachbearbeiterebene genug Mitstreiter gibt, die die Situation genauso einschätzen, ist doch möglicherweise etwas zu bewegen?
Tretet an eure Vorgesetzten heran, schildert die Situation und schaut ob sich so etwas zum Positiven wenden lässt? Falls nicht, besteht ja noch die Möglichkeit, bei einer höheren Instanz anzuklopfen.
Eine andere in Behörden nicht unübliche Möglichkeit ist das Anziehen der Handbremse. Wenn jeder Kollege plötzlich 10-20% weniger Vorgänge bearbeitet, wird der Druck irgendwann so groß, dass neues Personal eingestellt werden muss.
Viel Erfolg.
Spid's Darstellung trifft den Nagel auf den Kopf. Lasst euch nicht übervorteilen...sondern macht eure Probleme zu den Problemen der besserverdienenden Verantwortungsträger.
MoinMoin:
--- Zitat von: Spid am 23.03.2019 12:55 --- Ich sehe nicht, wo da ein Problem liegen soll.
--- End quote ---
Ich sehe durchaus wo das Problem liegt.
--- Zitat von: Tagelöhner am 23.03.2019 12:56 ---Spid's Darstellung trifft den Nagel auf den Kopf. Lasst euch nicht übervorteilen...sondern macht eure Probleme zu den Problemen der besserverdienenden Verantwortungsträger.
--- End quote ---
Hier liegt euer Problem.
Ihr müsst (gemeinsam) die Vorgesetzen dazu zwingen, dass sie begreifen was
--- Zitat von: Spid am 23.03.2019 12:55 --- die geschuldete Arbeitsleistung mittlerer Art und Güte im vereinbarten Umfang
--- End quote ---
tatsächlich ist.
Wenn ihr 10 Anträge schafft und damit ein gutes Gefühl habt, was die Qualität und den Inhalt der Arbeit angeht und selbstkritisch auch mit eurem Zeitmanagment umgeht (sprich tatsächlich durchgängig gerackert hat und nicht 1h Kaffeepausen...), dann macht diese 10 und nicht 20, auch wenn der Chef es verlangt.
Wenn Ihr ein emotionales Problem damit habt, dass da Menschen auf eure Arbeit warten, dann solidarisiert euch mit diesen und bittet diese, die sollen an den Behördenleiter schreiben.
was_guckst_du:
...das ganze nennt man dann offiziell "Überlastungsanzeige"...sobald diese dem AG vorliegt, seid ihr raus aus der Verantwortung und auch auch der möglichen Haftung und der Arbeitgeber muss erforderliche Maßnahmen treffen, um die Arbeissituation zu verbessern...
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