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Arbeitszeitumfrage Verdi
wgb:
Warum eigentlich weniger Arbeitszeit oder mehr Geld? Beides wäre längst fällig.
Kryne:
--- Zitat von: Max am 26.04.2019 23:23 ---Ich verstehe nicht, warum man eine Arbeitszeitverkürzung verfolgt. Jeder hat doch den Anspruch auf Teilzeit.
Eine Reduzierung auf z.B. 35 Stunden bedeutet einfach, dass ich die gleiche Menge an Arbeit für weniger Geld machen muss.
--- End quote ---
Theorie =! Praxis
Bei unserem Abwasserverband gibt es z.B. einen technischen Betriebsleiter, ohne Vertreter. Dieser hat 39 Stunden, Vollzeit.
Er würde gerne nur 35 Stunden arbeiten. Grundsätzlich mag er den Anspruch haben, aber das ist halt nicht umsetzbar und er würde das nicht genehmigt bekommen.
Wenn er nun tariflich 35 Stunden arbeiten müsste, für das gleiche Geld, dann würde vielleicht immer noch die gleiche Arbeit anfallen, aber er würde dann mehr + Stunden machen, die er durch Freizeit ausgleichen kann.
Und seien wir mal ganz ehrlich. Die wenigsten im ÖD laufen auf 100%. Die Arbeit die ich z.B. in 39 Stunden mache könnte ich absolut ohne Probleme auch in 36 Stunden schaffen.
Klar gibt es auch andere Fälle wo die Leute auf Press laufen, weil man über Jahre Personal abgebaut hat und Stellen eingespart hat.
--- Zitat von: Joe kommunal am 27.04.2019 19:27 ---Wir haben jetzt schon ein Problem freie Stellen, mit echten Fachkräften zu besetzen. In den nächsten Jahren verlieren wir viele Beschäftigte in ihren Ruhestand. Wenn sich an der Attraktivität (Gehälter, Arbeitsbedingungen usw.) nicht bald etwas gravierend verbessert, können wir in den nächsten 10 Jahren dicht machen.
Man sieht ja hier im Forum manchmal die Fassungslosigkeit einiger Beschäftigter, wenn sie ihre niedrige Eingruppierung nicht verstehen (ja, auch wenn nach TVÖD korrekt eingruppiert). In Vorstellungsgesprächen kommen regelmäßig Gehaltsforderungen die weit über unserem TVÖD liegen - mit anschließender Absage, wenn wir bei der üblichen Eingruppierung bleiben.
Will sagen, hier muss mal ein großer Wurf her und keine Diskussion über ein bisschen Urlaub oder 2,50 €.
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Da wird sich aber erst was dran ändern, wenn es schon zu Spät ist und der Karren mal richtig gegen die Wand knallt. Solange hangelt man sich einfach durch von AG Seite aus.
Sozialausgaben der Kommunen explodieren wie Blöd. Wie reagiert man ? Grundsteuer erhöhen und Personalkosten sparen.
Eine Ing. Stelle die eigentlich wichtig ist, ist bei uns schon seit anfang des Jahres unbesetzt. In Zwei Runden gab es insgesamt drei Bewerber. Zwei vollkommen ungeeignet und nun stellt man den dritten ein. Der ist zwar Fachfremd und war 5 Jahre nicht im Beruf tätig, aber man findet halt sonst keinen.
Funktionieren tut es halt (leider) trotzdem alles noch irgendwie, weil andere es (noch) ausgleichen.
BAT:
Das Optionsmodell ist Unfug. Eine allgemeine Wohlstandssteigerung sollte sich nicht nur durch mehr Geld, sondern auch durch weniger Arbeitszeit, mehr Urlaub zeigen. Das braucht keine Begründung, ist ein Axiom.
Da ein Rechtsanspruch auf Teilzeit besteht, ist auch hier keine weitere Diskussion notwendig.
Im Zweifelsfall ist Dienst nach Vorschrift zu leiten und Rückstände laufen auf. Organisatorisch ist hier der Arbeitgeber gefragt, nicht der Arbeitnehmer.
Kryne:
Aber jetzt mal ganz im Ernst, glaubt hier auch nur einer daran, dass hier am Ende irgendwas bei rumkommt bzgl. Stundenreduktion am Ende ?
Weniger Stunden und dazu noch die übliche % Erhöhung können wir uns definitiv abschminken denke ich. Letztes Jahr hätte man richtig was rausholen können und wir haben ja gesehen was für ein Witz es am Ende war. Seitdem wird uns ja schon gepredigt, dass "die fetten Jahre" vorbei sind und alle Steuern einbrechen angeblich. (Daher wird uns ja auch mit der Grundsteuerreform nächstes Jahr sicher sowas von eine über gebraten, dass wir gar nix mehr mitbekommen).
BAT:
Also mir ist es egal, ob da etwas bei rumkommt. Finde es nur sehr gut, daß Verdi endlich mal etwas kreativ wird und Bewegung zeit.
Ich stimme aber zu, daß wir letztes Jahr die Gelegenheit für eine allgemeine Stundenreduzierung hatten. Und nicht nur die wurde vertan, sondern auch viel zu wenig an Gehalterhöhung angesichts der prosperierenden Wirtschaftslage seinerzeit.
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