Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H > TVöD Kommunen
Was passiert wenn der Mindestlohn auf 12 Euro steigt?
Spid:
In der Schilderung bestünden die „Abstriche“ darin, nicht arbeiten zu dürfen...
Organisator:
--- Zitat von: Feidl am 19.06.2019 11:13 ---Damit wird aber nicht das Problem des Aufstockens gelöst.
(...)
Ohne Möglichkeit des Aufstockens würden niedrigqualfizierte Leute, die aus privaten Gründen relativ hohe Löhne zur Existenzsicherung benötigen, kaum Arbeit finden, weil der AG immer auf Kräfte zurück greifen kann, die mit den angebotenen Löhnen einigemaßen leben können.
--- End quote ---
Aufstocken muss es weiterhin geben, um das Existenzminimum sicherzustellen. Mein Problem ist daran nur, dass arbeitnehmerseitig keine besonders große Motivation nach höheren Löhnen besteht (das zur Verfügung stehende Einkommen würde sich nur geringfügig ändern) und Arbeitgeber das ausnutzen.
Mindestlohn war da ein Versuch, dem entgegenzuwirken.
Und ein Arbeitsverbot vermochte ich nicht zu erkennen - wäre ja auch lebensfremd.
Spid:
Bereits angesichts der Zuverdienstregelungen halte ich die Annahme, AN hätten kein Interesse an höheren Stundenlöhnen für abwegig. Hinzu tritt noch, daß die allermeisten Menschen 100€ lieber in 3 als in 10 Stunden verdienen.
Wer nur dann das soziokulutrelle Existenzminimum gewährleistet bekommt, wenn er nicht arbeitet, hat praktisch ein Arbeitsverbot, wenn seine Arbeitskraft zu wenig Wert hat, um ihm und von ihm Abhängigen das soziokulturelle Existenzminimum allein durch Erwerbsarbeit zu gewährleisten.
"Aufstocken" ist im übrigen ein höchst unzutreffender Begriff. Die staatliche Leistung stockt nicht den Arbeitslohn auf das soziokulturelle Existenzminimum auf, der Staat gewährleistet das soziokulturelle Existenzminimum und rechnet dabei teilweise erzieltes Einkommen an.
Organisator:
--- Zitat von: Spid am 19.06.2019 11:49 ---Bereits angesichts der Zuverdienstregelungen halte ich die Annahme, AN hätten kein Interesse an höheren Stundenlöhnen für abwegig. Hinzu tritt noch, daß die allermeisten Menschen 100€ lieber in 3 als in 10 Stunden verdienen.
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Es wohl verschiedene Lebensrealitäten. Wenn lediglich die Einkommensmaximierung im Mittelpunkt steht, wären einkommensschwache Berufe wohl ausgestorben. Gleiches gilt für kinderreichen Familien. Und Personengruppen, die "aufstocken", haben eher Interesse an einem passenden Job (oder ggf. gar keinem) als an hoher Bezahlung, da durch den gleichzeitigen Bezug von Sozialleistungen durch höheres Arbeitseinkommen nur ein marginal höheres Gesamt-Einkommen zu erzielen ist.
--- Zitat ---Wer nur dann das soziokulutrelle Existenzminimum gewährleistet bekommt, wenn er nicht arbeitet, hat praktisch ein Arbeitsverbot, wenn seine Arbeitskraft zu wenig Wert hat, um ihm und von ihm Abhängigen das soziokulturelle Existenzminimum allein durch Erwerbsarbeit zu gewährleisten.
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Wer sollte denn so etwas wollen?
--- Zitat ---"Aufstocken" ist im übrigen ein höchst unzutreffender Begriff. Die staatliche Leistung stockt nicht den Arbeitslohn auf das soziokulturelle Existenzminimum auf, der Staat gewährleistet das soziokulturelle Existenzminimum und rechnet dabei teilweise erzieltes Einkommen an.
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Stimmt. Aber wie es bei so vielen Begrifflichkeiten vorkommt, hat sich dieser ungenaue Begriff eingebürgert und jeder weiss, was gemeint ist.
Spid:
--- Zitat von: Organisator am 19.06.2019 13:09 ---
--- Zitat von: Spid am 19.06.2019 11:49 ---Bereits angesichts der Zuverdienstregelungen halte ich die Annahme, AN hätten kein Interesse an höheren Stundenlöhnen für abwegig. Hinzu tritt noch, daß die allermeisten Menschen 100€ lieber in 3 als in 10 Stunden verdienen.
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Es wohl verschiedene Lebensrealitäten. Wenn lediglich die Einkommensmaximierung im Mittelpunkt steht, wären einkommensschwache Berufe wohl ausgestorben. Gleiches gilt für kinderreichen Familien. Und Personengruppen, die "aufstocken", haben eher Interesse an einem passenden Job (oder ggf. gar keinem) als an hoher Bezahlung, da durch den gleichzeitigen Bezug von Sozialleistungen durch höheres Arbeitseinkommen nur ein marginal höheres Gesamt-Einkommen zu erzielen ist.
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Es gibt nur eine Realität. In dieser gibt es zwar sehr wohl unterschiedliche Präferenzen. Regelmäßig wird es jedoch so sein, daß Menschen für ihr Geld möglichst wenig arbeiten wollen.
--- Zitat ---
--- Zitat ---Wer nur dann das soziokulutrelle Existenzminimum gewährleistet bekommt, wenn er nicht arbeitet, hat praktisch ein Arbeitsverbot, wenn seine Arbeitskraft zu wenig Wert hat, um ihm und von ihm Abhängigen das soziokulturelle Existenzminimum allein durch Erwerbsarbeit zu gewährleisten.
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Wer sollte denn so etwas wollen?
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Mindestens @MoinMoin fordert das - und es ist wesentlicher Bestandteil der Schilderung in der Replik von @Feidl.
--- Zitat ---
--- Zitat ---"Aufstocken" ist im übrigen ein höchst unzutreffender Begriff. Die staatliche Leistung stockt nicht den Arbeitslohn auf das soziokulturelle Existenzminimum auf, der Staat gewährleistet das soziokulturelle Existenzminimum und rechnet dabei teilweise erzieltes Einkommen an.
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Stimmt. Aber wie es bei so vielen Begrifflichkeiten vorkommt, hat sich dieser ungenaue Begriff eingebürgert und jeder weiss, was gemeint ist.
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Ja, der Pöbel kennt auch Regime nur in seiner pejorativen Bedeutung. Ich mache mich mit ihm aber nicht gemein.
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