Wieso braucht es hierfür eine flächendeckene Finanzierung des Ausbildungsganges? Es kann jeder frei wählen was er lernen oder studieren möchte. Habe auch noch nicht gehört, dass es in anderen "Mangelberufen" ähnliche Forderungen gibt. Ich fände es absurd, wenn es heute heißen würde: Lehramtsstudiengänge in den Naturwissenschaften und Theologen, die Pfarrer werden möchten, sollen künftig ihr Studium komplett finanziert bekommen.
Zunächst einmal handelt es sich um eine Ausbildung und nicht um ein Studium. Insofern hinkt der Vergleich schon einmal. Zumal insbesondere Naturwissenschaftler später für ihr Studium auch idR mit einem erklecklichen Auskommen belohnt werden. Warum es trotzdem zu wenige MINT-Absolventen gibt, kann ich nur vermuten.
Und letzten Endes sind Erzieher, bzw. Kindergärten eine zentrale gesellschaftliche Säule. Wir sind gesellschaftlich auf Nachwuchs angewiesen und wollen aber auch, dass möglichst beide Eltern arbeiten gehen (was diese auch selbst wollen). Dazu braucht es nun einmal Kinderbetreuung oder wie willst du diesen Umstand sonst lösen? Wenn nun zu wenig Erzieher vorhanden sind, kann diese nicht mehr gewährleistet werden und man macht sich Gedanken, wie mehr Menschen in diesen Beruf gelockt werden können.
Lange Rede kurzer Sinn: Wenn man der Auffassung ist, dass unsere Gesellschaft auf eine flächendeckende Kinderbetreuung angewiesen ist, dann braucht es Lösungen um diese auch zu gewährleisten. Dann stößt man relativ schnell auf die Ausbildungsbedingungen und kann vermuten, dass die Entscheidung für diesen Beruf leichter fällt, wenn es dafür auch in der Ausbildung ein Gehalt gibt. Das wäre zumindest pragmatisch.
Wenn einem Erzieher aber so wichtig sind wie Theologen, dann erkennt man eben keinen Bedarf.