Dennoch ist klar zu sehen, dass der Bedarf nun mal da ist.
Das sehe ich auch so.
Ich sehe viele (junge) Mütter den ganzen Tag durch die Stadt hetzen zwischen Wohnung - KITA - Arbeit - KITA - Wohnung - Einkaufen - Kinderbetreuung am Abend - abends komatös ins Bett fallen. Der Tag ist bis zur letzten Minute durchgeplant und da darf dann auch gar nichts schiefgehen.
Diejenigen Frauen, die ich davon persönlich kenne, sagen, sie geben sich das alles nur wegen dem Geld.
Und nicht wegen der Arbeit an sich (Stichworte: Verwirklichung, Spaß, Entwicklung, Horizont, Kompetenzen, Berufung...siehe politisch/gesellschaftliches Frauenbild). Ist aber auch klar: Wer verwirklicht sich bitte im EMA beim Personalausweis ausstellen? Wer verwirklicht sich beim Bäcker am Brötchen verkaufen? Wer fühlt sich zu kaufmännischen Bürotätigkeiten "berufen"? Welche Frau sagt ernsthaft: Ich gebe meine Kinder lieber in fremde Hände (KITA) und bezahle das teuer nur um die damit gewonnene Zeit auf irgendeiner Arbeit zu verbringen?
Wenn sie könnten würden sie die Arbeitszeit drastisch herunterfahren oder ganz kündigen und sich anderen Dingen widmen, bis das Thema Arbeit wieder interessant wird (z.B. wenn die Kinder soweit selbständig sind, Schulalter etc.)
Das ist die Realität, die ich wahrgenommen habe.
Ausnahmen gibt es sicher, kenne aber keine.
Wir haben viele Frauen in Führungspositionen: Die haben alle keine Kinder.
Aber ja, ein Arbeitgeber muss auf diese Entwicklung reagieren und entsprechenden Handlungsspielraum haben, um auch diese Arbeitnehmer zu halten, falls er dies möchte.