Nein, das stimmt nicht! Sie geben es nicht her. Ihr fordert halt nicht das Geld ein was euch zusteht.
Wenn ihr während der Bereitschaft etwas arbeitet, dann ist es doch keine Bereitschaft.
Und wenn ihr während der Bereitschaft freiwillig das Klo putzt, dann mach ihr das freiwillig. Wenn der AG sagt: Klo putzen, dann hat er für diese Zeit dir das volle Entgelt zu zahlen (Egal ob Rettungssani oder Feuerwehrmann).
Oder ist das anders für Euch tariflich oder arbeitsrechtlich definiert
Und wenn du über dein Wochensoll kommst mit deiner Arbeit, dann sind es angeordnete Überstunden die tariflich mit den von dir geforderten Zuschlag bezahlt werden.
Oder ist das anders für Euch tariflich oder arbeitsrechtlich definiert?
All dies ist ein recht komplexes Thema und bei weitem nicht so einfach, wie hier in Teilen dargestellt oder gar unterstellt wird. Kurz: Die Gesetze und der Tarif geben es so her, ob man sich das hier jetzt vorstellen kann oder nicht.
Ja, es gibt viele Leute im Rettungsdienst, die vieles mit sich machen lassen - so wie überall anders auch. Ich gehöre da eher nicht zu und hatte auch schon ein paar mal Kontakt mit einem Anwalt. Nur, wie bereits erwähnt, wird einem dann schnell klar (gemacht), dass die Realität eben nicht so einfach ist. Erst dann wird man mit diesen Ausnahmen der Ausnahmen konfrontiert, mit Lücken im Gesetz oder entsprechenden Formulieren im Tarif, so, dass am Schluss doch wieder fast alles, zumindest vieles, für den AG möglich ist.
"Wenn wir während der Bereitschaft arbeiten, dann ist das doch keine Bereitschaft." Stimmt. Um ein Zitat von dir vorweg zu nehmen:
und ich werde das Gefühl nicht los, dass da bei euch keine ausreichende Trennschärfe ist
Genau. Die Bereitschaftszeit, bzw. "wann" diese ist, ist natürlich nicht definiert. Wenn wir arbeiten, IST keine Bereitschaftszeit (mehr), sondern eben angewiesene Arbeit. Entweder geht es raus zu einem Einsatz, man kümmert sich ums Fahrzeug, Geräte oder ähnliches.
Daher gibt es ja auch keine festen und geregelten Pausen. Wenn ein Alarm kommt, dann kommt ein Alarm. Dann wird alles stehen und liegen gelassen und das Fahrzeug rückt aus. Punkt.
Und selbst bei etwaigen Überschreitungen kommen dann Durchschnittsberechnungen ins Spiel. Es kann in 3 Diensten noch so viel gearbeitet werden - wenn dann wieder ein Dienst dabei ist, wo weniger los ist, dann "passt es doch". So ist es ja auch mit der wöchentlichen Arbeitszeit. Überzogen gesagt: Man kann in einer Woche auch 200 Stunden arbeiten - wenn man danach eine Woche frei hat, ist im 3-Monats-Durchschnitt doch alles wieder sauber.
Und daher ist dieses "ihr lasst es doch mit euch machen" - eben deutlich einfacher gesagt, als rechtlich durchgesetzt.
Ja, genau das!!! Ein Zugführer, der einfach mal im Bahnhof anhält und aussteigt und nachhause geht, weil seine Zeit überschritten ist, dem kann der AG nichts..
Ja, man kann das machen, alles schon erlebt.
Natürlich nicht, wenn gerade jemand im Rettungswagen liegt, aber wenn der abgeliefert wurde, einfach Wagen stehen lassen und nach hause fahren, schon mal probiert?
Ein Zugführer wird idR nicht zu medizinischen Notfällen alarmiert. Der kann sicherlich ohne große Konsequenzen seinen Zug im Bahnhof abstellen.
Im "Status 6//Nicht Einsatzbereit" vom Krankenhaus zurück zur Wache fahren, obwohl das Fahrzeug sehr wohl Einsatzbereit ist, "nur" weil man bereits theoretisch im Feierabend ist, kann man versuchen. Habe ich auch schon gemacht und es gibt gewaltige Diskussionen und Ärger, sowohl mit den Vorgesetzten als auch mit der Leitstelle, die nun für eine gewisse Zeit ein Fahrzeug weniger zur Verfügung hat.
Und darüber hinaus muss man es mit seinem Gewissen vereinbaren können. Mitunter lehnt man gegenüber der Leitstelle also einen Notfalleinsatz ab (obwohl man gemäß Vertrag zu Überstunden verpflichtet ist) und ein Mensch kommt zu Schaden.
Ob du so was wirklich schon erlebt hast? Als Angehöriger, der Hilfe angefordert hat? Da fährt ein Rettungswagen seelenruhig an deinem Haus vorbei in den Feierabend und erst 10 Minuten später kommt ein anderes Fahrzeug mit Sondersignal angerast - vielleicht zu spät.
Und du würdest nicht gegen den Rettungsdienst klagen? Ich - ehrlich gesagt - schon. Und ob dann ein Richter den persönlichen Arbeitskampf höher gewichtet als ein Menschenleben?
Puuh.. deutlich fraglich. In der Situation will ich nicht stecken. Dann geht es nicht nur um die Arbeitszeit, dann geht es, wenn es hart auf hart kommt, um den eigenen Job und den Beruf. Wie es dann mit Regressforderungen aussehen kann, weiß ich nicht. Für 2h eher Feierabend? Mutig.
Und ja, genau das sind die juristischen Probleme, die man sehr wohl bedenken muss. Im Büro kann man nun mal einfacher den Stift fallen lassen.
Wenn du einen 24h Dienst hast, dann wirst du sicherlich nicht 24 h arbeiten!
Die Dienstlänge spielt doch gar keine Rolle - egal ob 6h, 8h, 12h oder 24h Dienst.
Ich kann die Fragestellung nicht so ganz nachvollziehen. Natürlich arbeitet man nicht jede Minute - wie in den meisten anderen Jobs, gibt es mal ruhigere Phasen. Im Büro wird doch auch jede Stunde vergütet, egal, ob gerade was zu tun ist oder ob der Bildschirmhengst sich gerade in der Nase popelt, die Füße auf den Tisch legt oder Papierflieger bastelt. Dazu gibt es sogar noch geregelte Pausen.
Und du möchtest für diese Zeit wo du Skat spielst 100% haben?
Exakt - ich möchte, so wie im Büro, für die komplette Anwesenheit bezahlt werden. Ob ich da jetzt Skat spiele oder auf dem Thorax eines Kindes rumdrücke, ist mir dabei egal.
Man könnte die Sache ja mal umdrehen - von den 39h wird für Angestellte im Büro jetzt 30% der Zeit als unbezahlte Bereitschaftszeit gewertet. Immerhin kann man kaum davon ausgehen, dass tatsächlich immer gearbeitet wird oder genug Arbeit auf dem Tisch liegt.
Derlei Forderung wird sicher Begeisterungsstürme (hier) auslösen.. oder etwa nicht? Zumindest scheint das Thema Kurzarbeit ja die reinste Freude zu verbreiten. Oder eher Angst? Wir werden sehen..
Habe ich dich da richtig verstanden?
Ich bin da echt kein Tarifexperte, aber wenn du da Änderungen willst, dann zeige doch mal auf, wo ihr benachteiligt werdet.
Meine Vorschläge/Vorstellungen habe ich mehrfach genannt und ebenso auch die Arbeitsumstände/Benachteiligungen, sei es der niedrigere umgerechnete Stundenlohn oder die fehlenden Pausen etc.
Daraus ist ja eine mir nicht nachzuvollziehende Diskussion entstanden, von BK-K über Dienstlängen (die so gar nicht Thema waren..) und, und, und..