Oder hast du zu Spids Rechnung noch eine Frage?
Also, liebe Leute.. wir sind doch hier, um die Wünsche/Wunschvorstellungen zu einem neuen Tarifabschluss zu formulieren.
Ich bin vielleicht tatsächlich überdurchschnittlich unintelligent und/oder begriffsstutzig.. aber versetzt euch doch nur mal eine Sekunde in die Lage eines Mitarbeiters mit den genannten Dienstzeiten.
Man ist pro Woche 4
8h auf der Wache - ganz ohne Zahlenspielereien oder sonstige dunkle Magie. 48h pro Woche - jede Woche.
Und aus Sicht eines Mitarbeiters sind das eben alles doch nichts weiter als Zahlenspielereien und Tricks, um das Gehalt möglichst gering zu halten. Und mit den gleichen Zahlenspielertricks, die der bisherige Tarif erlaubt und die man geändert haben möchte, wird einem jetzt erklärt, dass man doch in Wirklichkeit nur "ziemlich genau 40h/Woche" arbeitet.
Nein - es sind
48h, Achtundvierzig-Stunden pro Woche. Jede Woche. Egal, welche Spielereien, Rechentricks oder Begrifflichkeiten man verwendet.
Und der Mitarbeiter im Rettungsdienst hat nun keinen Einfluss darauf, ob und wie oft der Notruf in seiner Schicht angerufen wird. Genauso wenig wie der Mitarbeiter im Büro die Menge der Arbeit beeinflussen kann. Wenn es viel zu tun gibt, gibt es viel zu tun.. wenn nicht, dann nicht. Dann kann man popeln, Papierflieger basteln oder die Löcher in der Decke zählen, bis man jedes mit Namen kennt.
Wieso wird im Rettungsdienst mit Bereitschaftszeit und derlei Zahlenspielertricks gearbeitet - im Büro jedoch nicht?
Wir arbeiten hier alle unter dem gleichen Tarif, nehme ich an. Es kann mir doch jetzt keiner von euch erzählen, dass es (von euch) akzeptiert werden würde, wenn im Büro mit den gleichen Arbeitszeiten gearbeitet werden müsste. Es muss doch irgendwie verständlich sein, dass hier offensichtlich einige
real nur 39h pro Woche und andere
real 48h pro Woche arbeiten - bei gleicher Bezahlung! Oder werden die 9h "Bereitschaftszeit" pro Woche vergütet? Wie? Wo?
Bisher zumindest konnte mir noch keiner gegenteiliges zeigen. Am Ende des Monats - und darauf kommt es für den Mitarbeiter nun mal an - steht auf der Abrechnung (zumindest auf meinen..) das Tabellenentgelt + etwaige Zulagen.
Und genau diese Unterschiede sollten m.E. geändert werden. Diese dämliche Bereitschaftszeit gehört, gerade, wo die Einsatzzahlen und die Auslastung jedes Jahr um 10-15% steigen, abgeschafft. Darum geht es hier.
Und jetzt kann mir doch keiner ernsthaft erzählen, dass es hier keine Unterschiede gibt oder das hier keiner benachteiligt wird und eigentlich doch alles super-duper ist. Und man sich dafür noch bedanken muss!
Nun der Unterschied ist, dass du immer noch Bereitschaftsdienst und Vollarbeitszeit nicht trennst.
Wenn du Bereitschaftsdienst hast, dann kannst du machen was du willst. Und sei es Skat spielen, das finde ich sehr normal und absolut legitim.
Du musst nur eben ratz fatz Ready to Go sein.
Sprich du bekommst Geldes dafür, dass du nicht am Ort deiner Wahl bist, aber Skat spielen kannst.
Im Gegenteil ich finde es befremdlich, wenn ihr während eures Bereitschaftsdienstes dienstliche Dinge macht, es aber nicht bezahlt bekommt (oder euch es bezahlen lasst).
Aber es gibt doch keine Trennung zwischen diesen zwei verschiedenen Dienstzeiten - zumal die Arbeit/Tätigkeit selbstständig aufgenommen werden muss. Sobald es etwas zu tun gibt, endet die Bereitschaftszeit automatisch. Es gibt keine ausgewiesene Bereitschaftszeit in der man sagen könnte "Ne, Boss, die Rechnung schreibe ich später" oder "Diese Aufgabe liegt aber jetzt in meiner Bereitschaftszeit - die hätte ich gerne extra vergütet!".
Genauso wenig wie es geregelte Pausen gibt. Da kann man nen Kopfstand machen und mit dem Arsch fliegen fangen. Gibt - es - nicht.
Wie gesagt.. versucht euch zumindest mal in die Lage zu versetzen und darein zu denken.