Ich komme aus Thüringen - ländlicher Bereich. Spid hat da schon ein gutes Stück weit recht. Man kann mit allem ab einer E5 relativ normal und gut leben, insbesondere in den höheren Stufen. Spätestens ab einer E8 performt man, was Einkommen anbelangt, mindestens 85% aller Einwohner aus. Sicherlich gibt es hier und da auch größere Firmen, die ihre 3.000-4.000 Euro brutto aufwärts bezahlen, aber das ist dann doch eher die Ausnahme.
Davon ausgenommen sind natürlich Städte wie Leipzig, Erfurt, Jena, Dresden. Dort wird man es mit einer E5 jetzt nicht sonderlich weit bringen, aber selbst dort ist man spätestens mit einer E8> lebensfähig. Etwas, was ich mir in Städten wie Hamburg, Berlin oder München nicht so recht vorstellen kann.
Trotzdem haben es auch hier Behörden schwer fähiges Fachpersonal in den oberen Entgeltgruppen zu bekommen. IT, Bauwesen, Juristen...da bleibt oft nur die B- oder C-Ware des Marktes über. Da der Staat aber ja eh nicht dazu da ist Spitzenreiter zu sein, sondern schlicht und ergreifend das Allgemeinwesen am Laufen zu halten, reichen hier eigentlich auch 0815-Absolventen. Will man sich um die Top Guns vom Markt streiten, hat man schlechte Karten.
Zu der leidigen Thematik Bezahlung...es wurde schon unzählige Male gesagt: hier ist nicht Verdi gefordert, sondern die einzelnen Bundesländer. Hier gehört ein Passus in die Kommunalordnungen, dass bei Bedarf Tarif + X% gezahlt oder einzelvertragliche Regelungen abgeschlossen werden können. Stand heute geht das hier und dort zwar auch schon, ist aber oft an Erlaubnisse der für Kommunalrecht zuständigen Ministerien gebunden und wird deshalb nicht/kaum genutzt. Meiner Meinung nach kann hier nur eine die Erforderlichkeit und den Bedarf feststellen: die Kommune selbst.
Kurz noch meine Wünsche für die anstehende Runde:
- Laufzeit 24 Monate bis Herbst 2022
- stufenweise Reduzierung der Wochenarbeitszeit von 39/40 h auf bundesweit 37h
- Erhöhung Entgelte 2020 2%, 2021 3%, 2022 3%
- Abschaffung JSZ und Umlage auf das monatliche Entgelt
- Abschaffung LoB und Umlage auf das monatliche Entgelt