Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst

Begonnen von Luftpumpe39, 20.12.2019 16:44

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BATKFMaui

An Luftpumpe39:: Sie Armer! Aber Sie erleben wenigstens einen inhaltlich befriedigenden Arbeitstag. Bei uns ist nicht so viel los! Wir laufen über den Parkplatz zum Arbeitsplatz! Nach 5 Min kommte der / die / das / erste Partient / Patientin , mit und ohne Kinder. Mit und ohne "deutsche Sprache"!  Neben dem Erbringen von Diagnostik und langjährigen Therapie, erheitern wir uns über die zuerbringende "Statistik" und Tätigkeitsnachweise"! Somit haben die ÖD- Dienstler; Verwaltungen  wieder "viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel Arbeit " durch uns Schlappsäcke! Mal ein bissle Esssen, immer freundlich und zuvorkommend ( kein Problem, da immer ausgeruht) den Klienten gegenüber, verbringen wir so unser Tagwerk. Am Abend ein paar "Beschuldigungen gegen Heilberufe" hören und lesen; kein Problem, denn mit Auswirkungen des massiven Stellenabbaus ( von wegen Fachkräftemangel; welche Lüge !) , machen wir uns auf den Weg die Welt zu retten. Noch ein wenig versteuertes Entgelt in Fort - und Weiter-Bildungen investieren und der Pat. dankt es überschwenglich; wenn er meint für ein paar Kreuzerchen im Monat ( auch auch keine Beiträge / Steuern ) , ne individuelle Rund-Um-Versorgung zu erhaltem.  Und diese langweilige, verantwortungsbefreite Arbeit verrichten wir bis zum Eintritt des Rentenalters und hoffen, die Zusatzversicherung ( aus versteuertem Entgelt) wird die Rente aufstocken.
Liebe Grüße

Dakmer

Schöne Geschichte. Fast wie im richtigen Leben. Was mich irritiert: Der Amtsleiter bringt die Post? Echt?
Drucker im Büro? Oh, das gibt Staublunge. ;-)
Ansonsten gibt es tatsächlich Kollegen, die diese Geschichte ausleben. Leider.

Luftpumpe39

Bei uns läuft das mit der Post immer so ab. Ein Sachbearbeiter holt die Post aus der Poststelle und gibt sie entweder der Amtsleitung oder der Sachgebietsleitung. Wir bekommen die Post dann immer so knapp ne Stunde später vorbei gebracht. Toller Service  :)

Der Drucker steht leider im Büro. Sicherheitsabstand ist ausreichend vorhanden. Man kann allerdings relativ bequem mit dem Bürostuhl hinrollen. Also sollte die Feinstaubbelastung sich doch in Grenzen halten. Ich nehme das mit der Arbeit ziemlich locker. In Zeiten, wo wir richtig ranklotzen müssen, machen wir das natürlich auch. Mein Kollege und ich sind beide im gehobenen Dienst angesiedelt. Da kann es schonmal sein, dass man Widersprüche oder Klagen zu bearbeiten hat. Und das macht dann schon Spaß. Aber wenn nix los ist, dann läuft der Tag mehr oder weniger exakt so ab wie oben beschrieben. Und da das dann in unserer kleinen Verwaltung eigentlich jeder so handhabt, braucht man auch kein schlechtes Gewissen zu haben...

clarion

Dann ist einer von Euch völlig überflüssig.

RsQ

In der Tat - wenn so viel Leerlauf ist, dass es nur "manchmal" stressig wird, scheint da viel Luft für eine Steigerung der Effizienz.

Fox1932

Puh . . Einiges aus dieser Geschichte kommt mir tatsächlich bekannt vor . . Und ja, langeweile auf Arbeit empfinde ich als das Schlimmste überhaupt. Leider bin ich nach meinem Wechsel auf eine (zumindest finanziell) höherwertigere Stelle auch in diese Situation geraten. Hätte ich nicht erwartet, dass es schlimmer wird als vorher . . Manchmal sträubt sich schon am Morgen alles dagegegen, überhaupt aufzustehen . .

Keeper83

Nebenbei. Luftpumpen gibt es überall und sind kein Phänomen des ÖD. Daher verbietet sich eine verallgemeinerung.

Kryne

Zitat von: BAT am 23.12.2019 08:59
Das hat doch schlicht mit der Organisation der jeweiligen Kommune etwas zu tun. Der Beamte, aber auch der Beschäftigte muss öfters mal umgebettet werden, damit sich da gar nichts einlaufen kann. Von daher habe ich auch noch nie was davon gehalten, Personen auf der gleichen Stelle zu halten für Jahrzehnte, garniert mit Aufgabenänderungen, die Höhergruppierungen rechtfertigen.

Bore-out soll gefährlicher sein als Burn-out ;)

Was machst du mit einem Architekten oder Ingenieur ? In die Personalabteilung packen ? :D

Bastel

Hat man früher nicht auch irgendwelche Leute in die IT gesteckt? Im Öffentlichen Dienst ist alles möglich.

totoughtotame

Zitat von: Bastel am 02.01.2020 11:04
Hat man früher nicht auch irgendwelche Leute in die IT gesteckt? Im Öffentlichen Dienst ist alles möglich.

Ja, sehr häufig. Hier sind in die IT viele ehemalige Bundespostbeamte abgeschoben worden, weil die ja schließlich in den 70ern mal Fernmeldetechniker gelernt haben.

BAT

Die "Fernmeldetechniker" waren bei uns aber besser als die IT`ler in Bezug auf IT-Tätigkeiten.

Mag sein, daß gute IT`ler für solche Brosamen wie im TVÖD nicht zu bekommen sind.

WasDennNun

Zitat von: BAT am 03.01.2020 14:35
Die "Fernmeldetechniker" waren bei uns aber besser als die IT`ler in Bezug auf IT-Tätigkeiten.
Warum auch nicht, die heutige äquivalente Ausbildung heißt z.B. Elektroniker, Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik.
Wenn die IT-Tätigkeiten also die eine FI sind, spricht ja nichts dagegen.
Zitat
Mag sein, daß gute IT`ler für solche Brosamen wie im TVÖD nicht zu bekommen sind.
Richtig, seltenst.
Nur da, wo das regionale Umfeld passt.

Kaffeetassensucher

Hach ja, da war man mal zwei Wochen im Weihnachtsurlaub, kommt man wieder und merkt man, dass sich rein gar nichts verändert hat und statt einen Gag einfach mal so stehen zu lassen, er haarklein auseinanderanalysiert wird - fühle mich direkt schon wieder heimelich.  8)

Doraymefayzo

Zitat von: Kaffeetassensucher am 06.01.2020 07:26
Hach ja, da war man mal zwei Wochen im Weihnachtsurlaub, kommt man wieder und merkt man, dass sich rein gar nichts verändert hat und statt einen Gag einfach mal so stehen zu lassen, er haarklein auseinanderanalysiert wird - fühle mich direkt schon wieder heimelich.  8)

Das dachte ich mir auch. Ob die Leute hier auch Gags von Comedians auseinandernehmen und analysieren?

Kaffeetassensucher

Ach, ist halt Internet, die Antwort ist also eindeutig ja. ;D

Wobei mir die Gags weiter Teile der derzeitigen deutschen Comedylandschaft einfach zu billig wären, um mich überhaupt mit ihnen befassen zu wollen.