Hallo,
ich bin nach Bachelor-Studium Tarifbeschäftigter in der E9b (noch nicht viele Erfahrungsstufen) und werde in den nächsten paar Jahren vierzig Jahre alt.
Die gesetzliche Rente macht mir großes Kopfzerbrechen, weil ich max. auf 40 Beitragsjahre kommen werde und da sind schon Jahre der Ausbildung und der ~ E5 (vor dem Studium) mit eingerechnet. Deshalb wollte ich die Verbeamtung zumindest angeboten bekommen.
Durch Bewerbung und Auswahl habe ich jetzt einen AG, der mich unbedingt anstellen will und mir die Verbeamtung plus irgendwann Stelle bis A11 in Aussicht stellt. Mein jetziger AG hat das mitbekommen, will mich unbedingt halten und bietet mir nun auch die Verbeamtung an - von ihm wünsche ich mir mindestens eine A10 plus Erfahrungsstufen, damit ich finanziell keine Einbußen zwischen Gehalt und Besoldung habe (vom Besoldungsnetto rechne ich dabei mögliche 300 Euro PKV bereits ab, um einen Vergleich herstellen zu können). Der Fachkräftemangel ist auch in meinem Bereich angekommen.
Ich rechne im Moment und überlege. Bund wollte mich schon mal verbeamten, bloß damals wollte ich nicht. Das Pendeln ging mir auf die Nerven und bei der jetzt anstehenden Verbeamtung kann ich in der Hauptstadt und beim Land verbleiben, was mir besser gefällt.
Warum tarifbeschäftigte Person bleiben:
- PKV für mich jetzt schon zu teuer? Wegen meines Alters gehe ich derzeit von 300 Euro pro Monat aus. Habe aber schon ein paar Zipperlein gesammelt, die nicht tragisch sind, aber ggf. eher über die teurere Öffnungsklausel laufen sollten? Oder hier sofort bei Verbeamtung in den Basistarif gehen, um Geld zu sparen? Hat man dann überhaupt etwas von der PKV?
- Ich komme als Beamter ggf. max bis A11/A12 aber nicht wirklich weiter
- Ausgerechnet: Komme max. noch auf 53 % vom letzten Ruhegehalt mit den Jahren, die mir bleiben
- Bin unverheiratet, keine Kinder - hinterlasse also im Prinzip niemandem eine "höhere" Pension, wenn ich vorher ins Gras beiße
- Als Tarifbeschäftigter mehr Freiheit und unabhängiger?
- Überlege ein Master-Studium (berufsbegleitend) zu machen - ggf. dann doch noch Einstieg in den höheren Dienst, also E13, möglich.
- Möchte gerne zumindest zeitweise meine Wochenarbeitszeit in naher Zukunft verkürzen (von 39,24 z.B. auf 34 oder 32 Stunden runter gehen, 4-Tage-Woche?). Ist das schwieriger zu erwirken als verbeamtete Person?
- Neben der Vollzeitstelle noch etwas anderes arbeiten? Dem muss der Dienstherr immer erst zustimmen bzw. kann es sogar verbieten?
- Späterer Wechsel des Arbeitgebers/Dienstherren für Tbler leichter als für Beamte?
Was mir die Verbeamtung attraktiv erscheinen lässt:
- Kaum noch Arbeitszeitunterschied zwischen Beamten (40h) und TBlern (39:24h) bei der Wochenarbeitszeit
- mehr Sicherheit (nach fünf Dienstjahren Anspruch auf eine Mindestpension)
- In meiner Branche wird alles bis hoch nach A11 bei Neubesetzung mit TBlern als E9b ausgeschrieben. Deshalb ist meine Hoffnung, dass ich es als Beamter mindestens noch auf eine A11-Stelle schaffe. Die höher dotierten Angestellten-Stellen sind rar oder gibt es einfach nicht. Deshalb scheint mir der Aufstieg als Beamter leichter als als Tarifbeschäftigter (Irrglaube?)
- Gehobener Dienst reicht mir. Wünsche mir hier eher eine Stabsstelle als die großartige Leitungsposition
Hat hier jemand eine Meinung, ob in meinem Fall eine Verbeamtung (noch) Sinn macht?
An wen unabhängigen und diskreten kann man sich noch wenden, um das Thema gut und diskret zu besprechen? Die Deutsche Rentenversicherung hat in den nächsten xx Wochen keine Termine frei. Und sind die überhaupt ein sinnvoller Ansprechpartner, wenn es um den Wechsel ins Beamtentum geht?
Danke für Feedback und
LG