Hallo,
in meiner Stadt gibt es eine Art "Nachwuchsführungskräftepool" für gD und hD.
In den letzten drei Jahren habe ich nebenberuflich ein Masterstudium erfolgreich absolviert, das die Stadt gemeinsam mit der Uni eingerichtet hat und zwar (offiziell auch, in der Realität nur) zum Zwecke der Weiterqualifizierung von MA, um in den hD aufsteigen und dort Führungsrollen übernehmen zu können, also sich auf genau dieses Programm zu bewerben. Für dieses Studium habe ich zudem ein Stipendium der Stadt über die Studiengebühren und eine anteilige Stundenfreistellung erhalten. Ich war im ersten Durchgang des damals neu eingerichteten Studienganges und habe den MA mit einer eins vorm Komma geschafft.
Nun war endlich wieder dieses Programm ausgeschrieben, ich habe mich beworben und bin schon nach Aktenlage abgelehnt worden. Begründung: "Die anderen Bewerber seien alle viel qualifizierter als ich.." Auf meine schriftliche Nachfrage und die Bitte, mir dann mal die Bewertungskriterien offen zulegen, damit ich verstehe, wieso ich als interner Bewerber nicht einmal bis in die nächste Stufe des Verfahrens (insgesamt wohl vier Stufen) gekommen bin, obwohl ich die formellen Anforderungen erfülle und aus meinem bisherigen Lebenslauf auch ersichtlich ist, das ich alle weiteren Anforderungen erfülle, kam jetzt die Antwort. "Es bleibt bei der Entscheidung, akzeptieren Sie einfach, dass wir nicht alle formell geeigneten Bewerber einladen können." Das verstehe ich, aber warum gerade mich nicht? Losverfahren, Nasenfaktor, Alter...?
Kleiner Funfact: Die Sachbearbeiterin des Bewerbungsverfahrens ist auch die Sachbearbeiterin für den Studiengang und (aber da bin ich sicher paranoid..) eine gute Freundin einer ehemaligen Kollegin. Diese Kollegin hat sich hauptsächlich dadurch ausgezeichnet, gerne mal kleinste Fehler ihrer Kollegen (alle wesentlich länger dabei als sie) bei der RL zu verpetzen. Ich habe mich häufiger mit ihr angelegt und habe einen seltenen Nachnamen.
Ist jemanden schon mal etwas ähnliches passiert? Lohnt es sich, Ärger zu machen? Eigentlich will ich nur eine tragfähige Begründung meiner Ablehnung. Wenn ich die bekäme, würde ich sie ja akzeptieren, aber ich befürchte, es gibt keine und meine Ablehnung ist im besten Fall Zufall. Eigentlich habe ich derzeit überhaupt keine Zeit und keine Nerven, Ärger zu machen, will das aber auch nicht einfach hinnehmen. Ich bin auch schon ü40 und dieses Programm wird unregelmäßig alle paar Jahre ausgeschrieben. Es könnte also meine letzte Chance als "Nachwuchsführungskraft" sein. Meine aktuelle Stelle ist ok, bietet aber nur einmal eine einzige Aufstiegsmöglichkeit, die für mich nicht sicher ist und einmalig in drei Jahren stattfinden wird. Es hängt nicht mit meiner Qualifikation zusammen, sondern mit einer Art Wahl. Wenn ich es nicht schaffe, muss ich mir mit Mitte vierzig was anderes suchen und das wird schwer, da meine jetzige Tätigkeit nicht fachspezifisch und schwer zu definieren ist und außer den direkten Kollegen keiner etwas damit anfangen kann.
Wie kann man vorgehen, um sich nicht alles gefallen zu lassen, mit der Personalstelle aber bei späteren Bewerbungen noch vernünftig arbeiten zu können? Ich bin unentschlossen und brauche ein paar Denkanstöße. Danke für Eure Ideen und Erfahrungen.