Ich habe für mich jetzt nach 5 Monaten öffentlichem Dienst den Entschluss gefasst so schnell es geht wieder zurück zur fW zu gehen.
Was im Vorfeld versprochen wurde wird nicht eingehalten.
Homeoffice? Gibt es natürlich. Aaaaaber nur in Einzelfällen wenn zb das Kind krank ist.
Weiterbildungen? Gibt es natürlich. Wenn wir mal Budget haben. Ein Technologiewechsel stattfindet und gleichzeitig Mond, Sonne und Merkur auf einer Linie stehen.
Gehalt? Wir gruppieren die Krankenschwester die einen Projektmanagment Kurs gemacht hat auf E14 ein. Wie ihr Softwareentwickler wollt mehr Geld? Geht nicht. Tarifvertrag und so...
Arbeitsbedingungen? Was interessiert uns die Arbeitsstättenverordnung. Unsere Aufsichtsbehörde ist gleichzeitig unsere nächst höhere Behörde.
Führungspositionen? Klar kann man sich drauf bewerben. Ist aber sinnfrei wenn der Chef die Stelle unter der Hand schon seinen Spezis zugeschustert hat.
Ich habe letzte Woche vorgeschlagen den Techstack zu modernisieren um für die Anwender einen Mehrwert zu erzeugen und die Systemlandschaft zu verschlanken. "Vielleicht mal in 10 Jahren"
Nee sorry. Für mich ist der Drops erstmal gelutscht. Im ÖD muss es meiner Meinung erst noch viel viel schlimmer werden damit die Leute wach werden.
Der öD ist von seiner Struktur her nicht dazu ausgelegt sich zu ändern. Er soll einfach nur seine Aufgabe für den Bürger erledigen. Wenn alles klappt und die Dienstleistung in den bestehenden Rahmenbedingungen ordnungsgemäß erbracht werden kann, dann ist alles in Ordnung.
Würde Microsoft nicht ab und an durch Zwangsupdates ein neues Betriebssystem oder Office einführen würden wir heute alle noch mit Windows 95 arbeiten. Genauso sieht es bei anderer Software aus. Deinen neuen "Techstack" bekommst du erst wenn du ihn brauchst um bspw. das OZG umzusetzen. Warum sollte man ansonsten Steuergeld dafür ausgeben? Selbiges gilt für Schulungen.
Davon mal abgesehen das dies in etwa der Lauf der Dinge im öD ist, lockt man heute keinen Absolventen mit einem solchen Modell in den öD. Der öD bewegt sich nur unter Zwang. Erst wenn es niemanden mehr gibt den man auf einen Stuhl setzen kann, dann macht man sich (aufgrund dieses Zwangs) Gedanken, wie man es anders machen kann.
Bzgl. deiner erwähnten "Versprechen": es zählt die Schriftform (auch in der fW). Wenn dir jemand etwas mündlich verspricht, dann kann er es auch wie ein "Erwachsener" in einen Vertrag schreiben. Wird dies verneint, dann hat das Gegenüber entweder nur heiße Luft abgelassen, oder er hat gar nicht die Kompetenzen dies zu entscheiden.
Das Gehalt ist jedem vorher bekannt. Wenn eine Stelle gemäß E11 zu besetzen ist, dann ist eine Stelle gemäß E11 zu besetzen. Aus dem Tarifvertrag gehen dann alle weiteren Regelungen hervor. Man muss sich vorher Fragen, ob einem das Entgelt ausreicht. Leistung "und alles geben" wird nicht gefordert und belohnt. Wenn man aufsteigen will muss man Klinken putzen.