Wie soll es denn dann bei euch funktionieren wenn die Arbeitszeit allgemein um 2 Stunden reduziert wird?
Unsere Männer, Frauen und Freunde arbeiten halt auch über 40 Stunden.
Gute Frage. Mir persönlich wäre das egal, ich gehe dann nach 37 Stunden nach Hause.
Von meiner Seite aus sehe ich erhebliche Möglichkeiten in der Optimierung von Arbeitsprozessen und der Digitalisierung. Wenn es nach meiner Pfeiffe gehen würde, dann würden wir schon wesentlich effizienter arbeiten können und die Arbeit wäre auch dann locker in 35 Stunden zu schaffen.
Man würde mit einer pauschalen Reduzierung den AG eben zwingen Arbeitsabläufe zu optimieren, wogegen man sich eben jetzt noch wehrt.
Als ich hier angefangen habe, habe ich erstmal unsere Streckenkontrolle auf ein digitales System umgestellt. Natürlich gab es da erstmal erheblichen Widerstand von fast allen Seiten, aber auch ein wenig Rückdeckung und das war zum Glück eine Thematik die ich alleine angehen konnte.
Vorher wurden noch Ordner von sämtlichen Straßen geführt und die Schäden dort per Hand reingeschrieben. Als ich das gesehen habe, bin ich bald lautlos zusammengebrochen. Fotos wurden dazu ohne jegliche Beschriftung in einem Windows Ordner abgelegt (immerhin nicht ausgedruckt!).
Jetzt wird das alles mit einem Tablet inkl. GPS erfasst, dazu wird direkt ein Foto gemacht und das ganze wird dann im Büro ins System geladen. Dort hat man ne schöne Karte mit Schadenspunkten, die Schäden direkt mit dem Foto verknüpft, das Kontrollbuch erstellt sich automatisch im Hintergrund und ich kann erledigte Schäden per Mausklick austragen und archivieren.
Unser Straßenwärter spart sich dadurch jede Woche locker 2 Stunden Arbeit, wenn nicht sogar noch mehr, die vorher für diese grausige handschriftliche Dokumentation draufgingen.
Und genau dieses Potential sehe ich zumindest bei uns in fast allen Bereichen. Einfach ein paar Prozesse mal optimieren, aber das will man hier einfach nicht. "Das haben wir schon immer so gemacht und so wird es weiterhin gemacht".