Wenn ich das mal für die Sparkassen zusammenfassen darf:
Positiv
+ Ein bzw ab 2022 zwei Tage mehr Urlaub!!!
Neutral:
- Die linearen Erhöhungen sind im Rahmen der mickrigen Erwartungen.
Negativ:
- Absenkung der SSZ von ca. 89% auf 74,77%. Bei Entgeltgruppe 9b Stufe 4 also was ganz mittelmäßiges sind das ca. 540 EUR weniger pro Jahr. Dafür bis 2022 monatlich 124 EUR mehr mtl. Gehalt. Macht knapp 1500 EUR mehr Jahresbrutto. Abzgl der Minderungen sind es noch also in 2 Jahren ca, 1000 EUR bruto mehr.
Mir geht das hier nicht um den letzten Euro. Gerne kann das jemand anderes ausrechnen.
Im Endeffekt eine Erhöhung des Jahresbrutto um 1% pro Jahr.
Leute das ist ein Reallohnverzicht!
-Die zwei Tage mehr Urlaub bedeuten bei einer mittelgroßen 300 Angestellten Sparkasse --> 600 Tage fehlende Arbeitskraft. Also müssen rechnerisch noch 2,5 neue Mitarbeiter eingestellt werden. Bekommt man aber leider keine qualifizierten zu diesem Tarif.
-Was ist denn mit der LOV und EOV bleiben diese unangetastet?
Leider ist es so, dass wir Sparkassenmitarbeiter eine der am schwächsten organisierten Bereiche innerhalb von verdi sind, was beim letzten aber noch mehr bei diesem Abschluss im Ergebnis zu sehen ist. Da die erste Erhöhung für unsere Sparte erst am 01.07.2021 kommt, haben wir auf Jahresendsicht 2020 zu 2021 in den Bereichen EG 8 und EG9 (egal ob a,b, c)
lediglich 50 - 60 Euro brutto mehr auf Jahresbruttosicht. Dafür ein Tag mehr Urlaub, naja.
Die 225 Euro Corona-Zulage (laut Tarifvertrag gibt es die Zulage in dieser Höhe unabhängig von der jeweiligen EG im Gegensatz zu der Staffelung im "normalen" Abschluss). Wenn man diese noch in den Jahresbruttovergleich 2020 zu 2021 einbezieht, bekommen wir unterm Strich in 2021 weniger als in 2020.
Dass wir gesetzlich Krankenversicherte nächstes Jahr noch höhere Krankenkassenbeiträge bezahlen werden, lasse n wir mal außen vor, da können die Tarifparteien nichts dafür. Wenigstens ist die Inflation sehr niedrig.
Zu Deiner Frage: ja, der variable Anteil bleibt unangetastet. Hier haben die Arbeitgeber ja schon die Möglichkeit 50% eines Monatstabellenentgelts nicht auszuzahlen, wenn der Unternehmenserfolg in einem Jahr mal ausbleibt. Deshalb gehen sie immer auf die Reduzierung des SSZ-Garantieanteils.
Wir haben jetzt schon Probleme, Azubis zu rekrutieren und Mitarbeiter (insbesondere im Vertrieb) zu rekrutieren. Mit dem Abschluss werden wir finanziell noch unattraktiver. Das einzige Pfund, warum wir von Privatbanken noch einstellen können, ist die Sicherheit und der geringere Verkaufsdruck.