Vielleicht sollte sich der "Durchschnitt" auch nicht unbedingt an der Universität einfinden?
Da wird das Pferd von der falschen Seite aufgezäumt.
Beispiel: Bauordnungsbehörde. Da brauchst du Bautechniker und Bauingenieure. Bauingenieure erhalten E10, Bautechniker E9 (a oder b). Bautechniker gibt es immer weniger - da wird idR gleich ein Bachelorstudium Bauingenieurwesen begonnen.
Wenn die Studienplätze derart verknappt werden, dass nur noch eine "Bildungselite" ein Studium aufnehmen kann, gibt es am Markt viel weniger Bauingenieure, und die werden zusätzlich noch als Elite erzogen. Meinst du von denen übernimmt jemand die Aufgaben in der Behörde?
Die Stellen lassen sich auch nicht mit Verwaltungsfachleuten aus dem EG8-Bereich auffüllen.
Selbst bei der angeblichen "Marktschwemme" von Hochschulabsolventen besteht im Bausektor ein Defizit in dem Bereich.
Es führt also kein Weg an einer marktorientierten Entlohnung von Fachkräften (in diesem Fall auch Akademikern) vorbei - das kann man drehen und wenden wie man möchte.
Eine klarere Abgrenzung der Eingruppierung wäre ein Anfang. Je nach Bundesland und Kommune arbeiten Bauingenieure von E9c bis E12 im gleichen Aufgabenbereich - allem Anschein nach Gutdünken des jeweiligen Arbeitgebers. Liegen die Kommunen nah beieinander entsteht allein aufgrund dieses Gehaltsgefälles eine Konkurrenzsituation.
Ich arbeite im Ruhrgebiet - es macht keinen Unterschied in welche Himmelsrichtung ich mit dem Auto nun 20 Minuten fahre - ich erreiche immer andere Kommunen die gleiche Stellen schlicht unterschiedlich bezahlen und jeder beruft sich auf seine Auslegungshoheit der Eingruppierung.