Auch wenn ich gegenüber der mehrheitlich vorherrschenden Foren-Meinung doch wahrnehmbar sozialer eingestellt bin; hier haben Spid & Co. einen Punkt: Natürlich darf der Staat nicht sittenwidrig niedrige Löhne zahlen. Was das bedeutet, legt die Mindestlohn-Kommission fest. Alles, was mindestens diesen Wert annimmt, ist in Ordnung. Und dann sind die Arbeitgeber im öD auch nur ganz normale Arbeitgeber, die sich in der gleichen Konkurrenz-Situation befinden wie auch die Arbeitgeber der "freien Wirtschaft". Sofern man also (soziale) Marktwirtschaft als Wirtschaftssystem präferiert, bildet hier der Markt die Preise -- beschränkt durch die Untergrenze des Mindestlohns. Es gibt keinen Grund, warum im öD Personen besser oder schlechter bezahlt werden sollten als vergleichbare Personen bei anderen Arbeitgebern.
btw: Wenn man meint, dass hohe Netto-Einkommensunterschiede dem Zusammenhalt der Gesellschaft abträglich sind -- was ich in gewissem Rahmen durchaus für realistisch halte --, dann legt man keine Gehalts-Obergrenze fest, sondern besteuert höhere Einkommen einfach stärker. (Insbesondere müssten also Einkommen aus Spekulationsgewinnen, Zinsen o.Ä. erst einmal wieder wie Arbeitseinkommen besteuert werden, da dies für die meisten besonders Wohlhabenden die primäre Einnahmequelle ist, die eben nur mit 25%+Soli besteuert wird, während die Fachkraft sich mit nem Grenzsteuersatz von 42% zufrieden geben muss.)