Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H > TV-L
Höhergruppierung und neue EGO im IT Bereich
ITJoe12:
Hallo zusammen,
ich muss leider mal einen neuen Post öffnen, da ich selbst nicht komplett durchblicke und nicht weis was ich machen soll. Zur Sachlage:
Ich arbeite aktuell im IT Bereich und bin in EG8 Stufe 3 eingruppiert. Davor habe ich bereits 2 Jahre als SHK dort gearbeitet. Zum in zwei Monaten komme ich in Stufe 4.
Ich habe anfangs studiert und meine Zeit immer mehr Richtung Arbeit verlagert. Als ich damals von SHK auf fest Angestellt gewechselt bin, war die Stelle auch auf EG9 ausgeschrieben. Ich wurde aber nur auf EG8 eingestellt, da ich angeblich die passenden Voraussetzungen nicht hatte (Keine IHK Ausbildung). Das Aufgabenspektrum war allerdings das selbe. Ich denke, dass war damals schon fraglich... Aber wenn man es nicht besser weis, dann nimmt man es so hin.
Aktuell schreibe ich meine Bachelorthesis und werde diese diesen Monat abgeben. Mein Chef hat bereits eine neue Tätigkeitsbeschreibung aufgesetzt und diese wurde durch die Personalabteilung auf EG11 eingestuft. Ich soll nach meinem Abschluss dann unmittelbar höhergruppiert werden. Ähnliche Stellenausschreibungen im ÖD habe ich bereits mit EG13-15 gefunden.
Ich weis aktuell noch nicht ob ich an der Hochschule bleiben will. Hauptpunkt ist das Gehalt, da ich mit der Arbeit und dem Team sonst wirklich glücklich bin. Ich habe mich in der Wirtschaft bereits umgesehen und habe zwei Angebote mit 68k und 72k Jahresgehalt + Jährliche Steigerung von 2-3k vorliegen. Scheue mich auch nicht vor einem Wechsel.
Meine Vermutung ist nun, dass ich - wenn ich es einfach nur so hinnehme - in EG11/2 eingruppiert werde (Höhergruppierungsmatrix), und dann unter 6k Jahresgehalt mehr habe als wenn ich in EG8/4 bleiben würde. Das ist inakzeptabel für mich.
Ich bin schon immer einer der Leistungsträger in unserer IT Abteilung, das sehe ich nicht nur so, das wurde mir auch so von Kollegen und Chef bestätigt. Auch unterscheiden sich meine Aufgaben auch schon lange nicht mehr von denen mit Studienabschluss. Trotzdem weis ich nicht wie sich das auch mal im Gehalt wiederspiegeln kann und wie ich da am besten vorgehe. Vor allem wo ja wohl ab 2021 eine neue EGO für den IT Bereich geben soll, da habe ich aber keine Ahnung was das für mich bedeuten könnte und wie es Taktisch am klügsten wäre.
Dazu kommt, das ein Kollege der als FISI bei uns gearbeitet hat, jetzt in die Verwaltung wechselt und dort ebenfalls eine EG11 erhält. Und in unserer Abteilung wurde immer gesagt, ohne Studium geht nix über EG9. Ich denke, dass ist alles Hinhaltetaktik. Wir haben in der Abteilung sowieso nur zwei Personen die mit EG13 und EG12 eingruppiert sind. Jeweils zwei Abteilungsleiter. Ein Kollege mit Dipl-Ing. und Master Abschluss arbeitet ebenfalls auf EG11. Ich denke ein Punkt ist auch, das man mich ohne Teamführung nicht gleich oder sogar höher eingruppieren möchte.
Hier und da habe ich bereits von anderen gehört, dass teilweise Stufenvorweggewährungen gemacht wurden oder nach Kündigung dann auf einmal doch zwei Stufen höher angeboten wurden. Zulagen wurden dann auf einmal auch gezahlt.
Mein Ziel ist es schon bei über 60k zu landen. Ich weis nur nicht ob das realistisch ist. Aktuell stehen die Chancen vielleicht auch recht gut, da bereits drei Kollegen (ebenfalls aufgrund Gehalt) gekündigt haben und woanders hin sind. Unser Chef ist merklich angespannt, weil er nicht weis wie er die Lücken stopfen soll. Die letzten Ausschreibungen für FISIs mit EG8 waren katastrophal. Ich war in den Auswahlprozess involviert und von 50 Bewerbern war es schwer auch nur zwei zum Bewerbungsgespräch zu laden.
Ich will mich zumindest nicht ausnutzen lassen, habe lange genug unterbezahlt gearbeitet. Das war für mich OK da ich studiert habe. Aber jetzt muss ein Wechsel her. Ich muss nicht das gleiche verdienen wie in der Wirtschaft, aber zu weit weg sollte es nicht sein. Was denkt ihr wie man vorgehen könnte? Und was kann die neue EGO dazu beitragen?
Danke fürs lesen und antworten ;)
Spid:
TB sind entsprechend ihrer nicht nur vorübergehend auszuübenden Tätigkeit eingruppiert, die Eingruppierung und erst recht die Bezahlung anderer TB ist dafür unbeachtlich. Unzutreffend ist, daß für eine Eingruppierung in E9b oder höher ein Hochschulstudium benötigt würde. Auch ein ungelernter Schulabbrecher kann in E14 eingruppiert sein, als sonstiger Beschäftigter in E15. Die Höhergruppierung aus E8 in E11 erfolgt von E8/4 ebenso wie von E8/3 in E11/2. Die Stufenlaufzeit der Stufe 2 läßt sich nicht verkürzen. Ob der AG gewillt ist, eine Stufenvorweggewährung - was eine jederzeit widerrufbare Zulage darstellt, die die Stufe nicht berührt - anzubieten, kann nicht beurteilt werden.
Otto1:
Du bekommst im öD also knapp 50.000 € und in der pW über 70.000 € mit der Zusage das es schnell noch mehr wird? Bei der E11 bekommst du in der Stufe 3 nur wenig mehr als in der Stufe 2. Mit der Stufe 4 kratzt man dann knapp an der 60.000 € Grenze. Dazu musst du aber weitere 5 Jahre im öD arbeiten. In 5 Jahren wirst du aber woanders knapp 80.000 € bekommen. Dementsprechend wirst du wohl immer 20.000 € weniger verdienen. Das sind 1.666 € pro Monat, also wahrscheinlich so 900€ netto im Monat weniger... Wenn du jetzt schon der Leistungsträger in der Abteilung bist und du keine Probleme hast einfach so weiter zu arbeiten, dann geh in die pW. Dort herrschen auch keine unmenschlichen Zustände. Gerade im IT-Bereich lässt es sich dort aushalten. Man ist ja schließlich begehrt. Ca. 900 € im Monat sind knapp 11.000 € netto im Jahr mehr als im öD. Da wüsste ich aber was ich machen würde....
ITJoe12:
--- Zitat von: Otto1 am 07.06.2020 13:22 ---Wenn du jetzt schon der Leistungsträger in der Abteilung bist und du keine Probleme hast einfach so weiter zu arbeiten, dann geh in die pW. Dort herrschen auch keine unmenschlichen Zustände. Gerade im IT-Bereich lässt es sich dort aushalten. Man ist ja schließlich begehrt. Ca. 900 € im Monat sind knapp 11.000 € netto im Jahr mehr als im öD. Da wüsste ich aber was ich machen würde....
--- End quote ---
Das werde ich früher oder später sicher auch tun. Nur aktuell gibt es ein paar private Gründe, weshalb ich dies erst in 3-4 Jahren tun möchte. Zusätzlich bin ich aktuell an einem Lehrauftrag dran und habe auch noch als Plan meine Zeit nach und nach in Richtung freiberufliche Tätigkeit zu verschieben. Das habe ich in den letzten Jahren bereits sehr erfolgreich praktiziert und damit teilweise mein öD Jahresbrutto dazuverdient.
Es gibt also durchaus Gründe, auch bei einer Differenz, im öD zu bleiben. Trotzdem möchte ich mich dann nicht unter Wert verkaufen. Alleine fürs Ego und den Hygienefaktor ist das für mich wichtig.
Otto1:
Und da fragt noch jemand warum der öD keine Informatiker beziehungsweise ITler findet...
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