Beamte und Soldaten > Beamte des Bundes und Soldaten

Beschluss des Bundesverfassungsgerichts (2 BvL 4/18)

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Skywalker2000:
Mal ganz ehrlich in die Runde. Wer ist den als Beamter egal mD oder gD kurz vor dem verhungern??? Wieso sind da einige in einer undefinierbaren Blase gefangen?

Und wenn ich mir die Beispiele anschaue, dass Mittelständische Unternehmen viel besser bezahlen als im gD?! Wieso wechselt ihr dann nicht? Bewerben und tschüss.

Rheini:

--- Zitat von: Skywalker2000 am 26.09.2024 06:54 ---Mal ganz ehrlich in die Runde. Wer ist den als Beamter egal mD oder gD kurz vor dem verhungern??? Wieso sind da einige in einer undefinierbaren Blase gefangen?

Und wenn ich mir die Beispiele anschaue, dass Mittelständische Unternehmen viel besser bezahlen als im gD?! Wieso wechselt ihr dann nicht? Bewerben und tschüss.

--- End quote ---

Darf heute ein Beamter in Deutschland der täglich seine Arbeit verrichtet und Leistung bringt nur soviel vom Dienstherrn verlangen, dass er nicht verhungert?

Und ein Beamter darf deshalb schauen wo woanders wieviel verdient wird nicht um jemand anderem sein Gehalt zu neiden, sondern weil er Anspruch an den Dienstherrn hat, dass seine Besoldung vergleichbar zu sonstigen Abschlüssen wächst.

clarion:
Skywalker, passiert schon längst,  viele Junge und/oder Leistungsstarke arbeiten nicht im öffentlichen Dienst. Und weil das so ist, geht es in manchen Bereichen schon jetzt nicht mehr voran,  z.B. bei Planfeststellungen.

PublicHeini:

--- Zitat von: NelsonMuntz am 25.09.2024 20:55 ---
--- Zitat von: BVerfGBeliever am 25.09.2024 19:45 ---
--- Zitat von: NelsonMuntz am 25.09.2024 19:39 ---Aber diese Argumentationskette mit dem Ergebnis, dass ein faktisch völlig unqualifizierter Mensch allein durch eine Verbeamtung ein Anrecht auf 56k netto im Jahr hätte, ist selbst der Richterschaft unwürdig.

--- End quote ---

Ich kann deinen Unmut sehr gut nachvollziehen.

Aber bedenke bitte auch, dass laut DRB eine vierköpfige Bürgergeld-Familie ein Anrecht auf bis zu 49k netto im Jahr hat.

--- End quote ---

Das mag korrekt (und auch kritisierbar) sein ... aber warum erlaubt sich die Bundesrepublik Deutschland, Leute, die nicht mal unfallfrei bis zehn zählen können, in ein Beamtenverhältnis zu erheben?

Das ist eine ganz ernst gemeinte Frage!

Das rechtliche Dilemma ist mir sehr wohl bewusst, aber manche(!) der hier argumentierenden Foristen haben scheinbar jedes Maß und Gefühl verloren, wenn am Ende die These entwickelt wird, dass ein A5er gefälligst mit 4k netto nach Hause zu gehen hat, während das in der pW dem Netto-Salär eines studierten Ingenieurs entspricht.

Bevor man mir hier wieder Neid vorwirft: Den wirklich größten Neid beobachte ich bei unverheirateten, kinderlosen Beamten, die auf ihre üppig mit Zulagen alimentierten Beamtenkollegen mit Kindern blicken.

Dabei wird in all dem rechtlichen Gefasel völlig verkannt, dass unsere Verfassung hier auf ein kleinbürgerliches Ideal der Kaiserzeit und dem "glorreichen" Zeitabschnitt von 33-45 referenziert, welches freilich noch bis in die 70er Jahre fortlebte. Es ist -und hier sollten wir uns ganz unabhänging von unserer Beschäftigungsituation einig sein- die Verfassung, die ein fast reaktionäres Familienbild zum Ideal hochstilisiert und im gleichen Atemzug die große Mehrheit der Kinder mit nichtverbeamteten Eltern finanziell schlecherstellt.

Am Ende ist "der Beamte" einfach nur genauso raffgierig, wie sein tarifbeschäftiger Kollege (da tun wir uns wirklich nix) - nur hat er eben das Recht und das Familienbild aus Hitlers Zeiten auf seiner Seite.

Na dann - das wird ein Spaß ;)

--- End quote ---

Ich glaube wir dürften uns alle einig sein, dass die ReferentInnen die das geschrieben haben, das nicht von sich aus die Idee hatten sondern nur Marionetten des Sts sind. Wer die besten Ideen hatten, wie am meisten eingesparen kann, wurde angehört und diese Idee weiterentwickelt. Ganz wie Grimms-Märchen. Da traut sich keiner einen Aufstand zu machen, denn die Besten Ideen waren Beförderungsgrundlage oder die nichts beitragen wollten, bekamen andere niedere Aufgaben.

So sehr wie ich an das Gute im Menschen glaube so sehr glaube ich widerum an das Böse in eine handvoll Menschen. Die die Geld einsparen können, werden gerne gesehen, ob in der Verwaltung oder in der freien Wirtschaft.

Imperator:

--- Zitat von: Skywalker2000 am 26.09.2024 06:54 ---Mal ganz ehrlich in die Runde. Wer ist den als Beamter egal mD oder gD kurz vor dem verhungern??? Wieso sind da einige in einer undefinierbaren Blase gefangen?

Und wenn ich mir die Beispiele anschaue, dass Mittelständische Unternehmen viel besser bezahlen als im gD?! Wieso wechselt ihr dann nicht? Bewerben und tschüss.

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Hallo Skywalker2000,

ich muss dir hier in diesem Punkt widersprechen.
Als junger Bundesbeamte aus einer der "wohnteuersten" Städte Deutschlands (Süden) nage ich zwar nicht am Hungertuch, muss doch sagen, dass ich aus meiner Sicht deutlich unteralimentiert werde. Du kannst ja mal nachschauen wie viel man als Single in den ersten Jahren nach dem Studium im gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst verdient und dann mal nachsehen, wie hoch die Lebenshaltungskosten sind. Da ich mir keine Wohnung in der Stadt leisten konnte, bin ich in eine Wohnung in den Speckgürtel der Stadt gezogen (15 KM) entfernt. Aber selbst dort sind die Preise utopisch. Nun bin ich viel im Austausch mit Kollegen oder Freunden in meiner Altersgruppe die ein kaufmännisches Studium oder Ähnliches absolviert haben, und jeder von Ihnen hat komischerweise ein Nettogehalt, das meins meistens im Bereich von 15-25% übertrifft. Nebenbei erhalten einige Weihnachtsgeld, Prämien, eine 35-37 Stundenwoche und und und.

Warum ich nicht kündige?
Da ich langfristig strategisch denke und das Beamtenverhältnis mich hält. Wir waren 10 duale Studenten die damals gemeinsam in unserer Dienststelle angefangen haben. Nach ein paar Jahren sind wir nun noch zu zweit (insbesondere zum Land gewechselt).

Aber das bedeutet ja nicht, dass eine Unteralimentation durch die Vorteile des Berufsbeamtentums begründet ist.
Gerade als junger Mensch in einer Großstadt bzw. Großstadtbereich, der vielleicht eine Familie gründen will und einmal ein eigenes Häuschen besitzen will, ist die Planung mit der Besoldung sehr schwer.

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