@AndreasG: Ich kann mich damit arrangieren, mich am Arbeitsplatz still zu verhalten, wenn meine Kollegen in Ruhe arbeiten wollen. Es ist zwar nicht das, was ich gerne hätte, aber man kann halt nicht alles haben und muss sich sporadisch auch anpassen.
Aber in den Pausen hätte ich schon gerne jemanden zum Reden. Wenn ich mittags in der Stadt unterwegs bin, sehe ich manchmal einige Kolleginnen/Kollegen, wie sie zu zweit oder zu dritt durch die Fußgängerzone schlendern oder in einem Café sitzen. Die unterhalten sich dann selbstverständlich und schweigen sich nicht gegenseitig an.
@heike2106: Einen Pausenraum oder eine Kantine haben wir nicht. Die Kollegen, die gemeinsam zum Essen gehen, laufen in durch die Stadt, setzen sich in ein Café oder kaufen sich was beim Bäcker und essen dann, während sie durch die City laufen.
Was du über deine Mittagspausen schreibst, scheint sehr typisch für den ÖD zu sein. Auch bei uns gibt es viele Leute, die ihre Pausen immer mit den gleichen 1-2 Personen verbringen. Das kenne ich aus der freien Wirtschaft ganz anders. Meistens war es so, dass ich mit den Leuten aus meiner Abteilung gegangen bin, manchmal aber auch mit dem Chef oder mit einzelnen Personen aus anderen Abteilungen, mit denen ich mich gut verstand und sporadisch verabredete.
@Max: Es ist nicht so, dass ich auf meinem Arbeitsplatz generell wenig reden muss. Als Sekretärin muss ich z. B. auch die Telefonate für meine Chefin annehmen.
Mir fehlen die privaten Gespräche über Hobbys, Interessen, vergangene Urlaube, Wochenenden, usw. Kommunikation mit Bezug zum Job ist für mich etwas ganz anderes als ein privates Gespräch.
Im Büro nebenan sitzt eine Frau, die ich sehr nett finde. Mit ihr unterhalte ich mich hier und da mal ein bisschen, aber nie zu lange (sie kommt immer recht schnell zum Ende und behauptet, sehr viel zu tun zu haben - das ist ein Standardspruch von Leuten, die keinen Bock auf lange Gespräche haben). Manchmal ergreift auch sie die Initiative, aber so richtig lange will sie nie reden und für die Mittagspause hat sie andere Leute, mit denen sie sich trifft. Sie gehört halt auch zu den Führungskräften (obwohl sie noch sehr jung ist, unter 30) und trifft sich mittags immer mit anderen Führungskräften.
Im Vorstellungsgespräch habe ich übrigens mit offenen Karten gespielt und den Leuten ehrlich gesagt, was für ein Typ Mensch ich bin: aufgeschlossen, kommunikativ und nicht nur an der Arbeit, sondern auch an den Menschen interessiert. Sie haben sich bewusst für mich entschieden und wussten, worauf sie sich einließen.