Warum sollte man Leute besser bezahlen, die ohnehin blieben? Da könnte man ja ggfs. auch kürzen.
Ich kann nur für den MINT-Bereich sprechen: Zum Beispiel weil gute, erfahrene Ingenieure ihre Arbeit gerne erledigen und rasanten Entwicklungen im technischen Bereich das Personal eben auch immer mehr fordern. Der Maschinenbau- oder Elektroingenieur ist ein schönes Beispiel. Er hat unter den Ingenieuren einen recht breiten Fokus und ist z.B. auch im Bereich Planung Haustechnik einsetzbar. Auch bei den Bauingenieuren zeichnen sich durch BIM und Digitalisierung deutlich mehr anspruchsvolle und veränderte Aufgaben mit höherem Anspruch ab. Zumal die Infrastruktur in Deutschland nach guten, erfahrenen Planern schreit (Brückenbau, Straßenbau, Schiene, Schulen, Bauämter...). Die Verquickung zwischen Informatiker und Ingenieur nimmt deutlich zu. Wir haben seit einiger Zeit z.B. eine Stelle (EG 12) für einen Bauingenieur ausgeschrieben. Gar nicht so schlecht. Fast keine Resonanz und dann eher "Problembewerber".
Da auch der öffentliche Dienst - im technischen Bereich - spürbar im Wettbewerb um gute Köpfe steht (gilt auch für bestehende Mitarbeiter die zunehmend abgeworben werden) braucht es einen stärkeren Fokus auf diese Gruppen. Bei uns sind jedenfalls einige erfahrene Kollegen bereits gewechselt. Zum Teil in die freie Wirtschaft, zum Teil in andere Behörden und Ämter mit bessere Entlohnung oder gleich in den Beamtenstatus (mehr Netto vom Brutto). Ich selbst erhalte regelmäßig Abwerbeversuche.
Vermutlich ist dies bei Verwaltungskollegen eher weniger der Fall, kann das aber nicht beurteilen...