- lange Gesichter bei den meisten Beschäftigten (vorzugsweise aus den höheren EG) und Austritte aus den Gewerkschaften.
Aber nur bei denen, die nicht ein Gehalt/Arbeitsbedingungen ausgehandelt haben, welches als ausreichend angesehen wird.
Das greift zu kurz. Egal, welche Bedinungen du ausgehandelt hast, strukturelle Probleme beseitigst du dadurch nicht.
- Ein Vorweggewähung von Stufen z.B. ist keine Höherstufung. Du bleibst in der aktuellen Stufe mit aktuellen Laufzeit. Bei der finanziellen Bewertung von Überstunden wird nur die tatsächliche Stufe berechnet. Eine Vorweggewährung kann jederzeit zurückgenommen werden.
- Auch eine Stufe 6 konnte man daher nicht wirklich individuell aushandeln. Es hat ganze 10 (in Worten: zehn) Jahre nach Einführung des TV-L gedauert, bis auch die höheren Gehaltsgruppen in den "Genuss" einer Stufe 6 gekommen sind.
- Genauso ist es mit der Paralleltabelle im Schuldienst. Eine Lehrkraft der SI z.B. in NRW kann auch keine EG 12 aushandeln. Ihr wird einfach die EG11 zugewiesen. (Außerdem sperrt sich das Land NRW im Schulbereich konsequent irgendwelche Zulagen zu zahlen)
Da hast du natürlich Recht, dass es strukturelle Probleme gibt.
Insbesondere bei den Lehrkräften.
Es gibt welche die durch die Einführung der Stufe 6 zunächst einmal schlechter gestellt waren und wieder "kämpfen" mussten, da sie die Zulage der Endstufe verloren haben. Exotenproblem halt.
Grundsätzlich gibt es aber nur bei den Menschen lange Gesichter die nicht in der Lage oder zu bequem sind, für sich das von Ihnen gewünschte Salär auszuhandeln, für alle anderen ist das Tarifgedöns nur die Untergrenze und kann einem wurscht sein.
Wenn ich nicht zufrieden mit der Entlohnung bin, dann muss ich a) Verhandeln oder b) Wechseln oder c) In mich gehen und erkennen, dass ich zufrieden sein kann.
Das gilt für MINT Berufe natürlich mehr, als für die Rechtsanwaltsgehilfin, die im öD "fürstlich" entlohnt wird.
Und in meinem von mir beobachtbaren Umfeld sind es nur die EG3-EG5 Bürokräfte, die sich seit 100 Jahren nicht bewegt haben, die lange Gesichter machen. Die anderen sind inzwischen bei 8+ oder nicht mehr da.
Und ver.di/Tarifrecht wird das strukturelle Problem in den Kalkriesele Köppen der Personaler und
Durchschnittes-TBler nicht lösen.