Autor Thema: Risikozuschlag PKV  (Read 4301 times)

Alphonso

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Risikozuschlag PKV
« am: 03.11.2020 15:26 »
Liebe Forengemeinde,

ich begann meine Referendarszeit. Einhergehend damit auch die Suche einer PKV. Diese wurde auch gefunden. Es wurden alle Verletzungen angegeben und alle Verletzungen sind verheilt und wurden im Antrag auch so angegeben. Es handelt sich um eine Sehnenreizung in der Leistengegend und eine Kapselverletzung (Ball draufbekommen beim Handball). Hinzukommt eine Sehhilfe und etwas Übergewicht.

Nun erhielt ich das Angebot und es wurde ein Risikozuschlag angesetzt. Wäre dieser in seiner Höhe nicht so signifikant, hätte ich es ignoriert. Allerdings beläuft sich dieser in Summe auf fast 50%. Die einzelnen Prozentwerte pro Risikoaufschlag sind nicht Einzeln aufgeschlüsselt.

Da das Thema für mich Neuland ist, bin ich schon überrascht, dass vom Arzt bescheinigte, ausgeheilte Verletzungen zu Zuschlägen führen.

Gibt es Leute mit Erfahrung in diesem Bereich und was für Wege es gegen dessen Erhebung gibt? Abnehmen für das Übergewicht ist logisch.

Vielen Dank für Eure Hilfe

AndreasG

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Antw:Risikozuschlag PKV
« Antwort #1 am: 03.11.2020 15:44 »
"etwas Übergewicht" oder Adipositas bzw an der Grenze zu Adipositas?

Bei letzterem gehen bei den Versicherern die roten Lampen an.

Die Signal Iduna erhebt zb ab einem BMI von 25 Risikozuschläge wegen dem Gewicht, ab 35 wird man abgelehnt...

Falls nein würde ich dort einmal anrufen und nachfragen wie die auf 50% Risikozuschlag kommen.


Btw. wenn beim Antrag eine Schweigepflichtsentbindung mit dabei war ist es wahrscheinlich dass die Versicherung bei den Ärzten Befunde angefordert hat. Wenn dann zb der Blutdruck leicht erhöht war kann das mit "etwas Übergewicht" und Beruf mit sitzender Tätigkeit schon zu einem heftigen Zuschlag führen denn Herz/Kreislauf und Bandscheiben sind für Versicherungen teuer.


Hier findet man auch eine Liste der Abnahmerichtlinien bei Übergewicht:

https://kvoptimal.de/blog/private-krankenversicherung/trotz-%C3%BCbergewicht-eine-pkv-finden


Alphonso

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Antw:Risikozuschlag PKV
« Antwort #2 am: 03.11.2020 16:32 »
Hallo Andreas,

vielen Dank für deine schnelle Antwort.

Wenn ich die Werte in den BMI gebe, erhalte ich leichtes Übergewicht beim Rechner der TK und Wert 28,4. Es wäre mir schon geholfen, die einzelnen Posten aufgeschlüsselt zu sehen. Wenn der große Aufschlag durch das Übergewicht kommt, heißt es in den 2 Jahren etwas abspecken.

Trotzdem bleibt es mir unerklärlich, wie geheilte Sportverletzungen zu Risikoaufschlägen führen können. Wären diese 2 Jahre eher geschehen, hätte ich sie nicht mal angeben müssen, da nur die letzten 5 Jahre heranzuziehen waren.

EiTee

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Antw:Risikozuschlag PKV
« Antwort #3 am: 03.11.2020 17:25 »
Wie können denn Zuschläge höher als 30% zustande kommen? Verhält es sich in der Ref Zeit anders? Mit der Öffnungsaktion für Beamte liegt man doch bei 30% ohne Ausschlüsse.

Alphonso

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Antw:Risikozuschlag PKV
« Antwort #4 am: 03.11.2020 19:41 »
Hallo,

ich muss mich korrigieren. Ich hatte den ursprünglichen Betrag falsch im Kopf und einen Zahlendreher dabei. Der gesamte Zuschlag beläuft sich tatsächlich auf ziemlich genau 30 %.

Eine detaillierte Aufsplittung ist trotzdem nicht möglich. Für mich Laie konnte es mir ganz gut am Beispiel der KFZ-Versicherungen erläutert werden. Auch wenn die Verletzungen ausgeheilt sind, treten bei xx % irgendwann wieder Beschwerden auf und deswegen wird grundsätzlich für Bänder- und Sehnenverletzungen der Zuschlag erhoben, egal, ob dies bei mir persönlich je der Fall sein wird oder nicht.

Mein Pech dahingehend ist also einzig und allein, dass diese Verletzungen jünger als 5 Jahre sind und ich sie deswegen angeben musste. Ist halt so.

Trotzdem vielen Dank für die Hilfe.

AndreasG

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Antw:Risikozuschlag PKV
« Antwort #5 am: 03.11.2020 20:25 »
Da wird das Übergewicht der größte Posten sein.

Bei einem BMI von 28,4 gibt es bei einigen Versicherern alleine wegen dem Übergewicht einen Risikozuschlag von 20%.

Man muss auch berücksichtigen dass man da bei 1,80 Körpergröße bei 92 kg liegt.

Bei 98 kg wäre man da schon im Bereich Adipositas mit BMI 30,2 und bei 110kg kommt man auf einen BMI von 34 und damit bei einigen Versicherungen schon die Ablehnung.

Euphyll

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Antw:Risikozuschlag PKV
« Antwort #6 am: 03.11.2020 23:40 »
Wer nach der Beitragsexplosion noch in die PKV will - außer man ist im höheren Dienst - der ist selbst schuld und sollte nie wieder zurück in die GKV dürfen. Die PKV hat zu ende wie die Lebensversicherung auch. ZINSEN GEHEN INS Negative!!

2strong

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Antw:Risikozuschlag PKV
« Antwort #7 am: 04.11.2020 02:31 »
Da wird das Übergewicht der größte Posten sein.

Bei einem BMI von 28,4 gibt es bei einigen Versicherern alleine wegen dem Übergewicht einen Risikozuschlag von 20%.

Man muss auch berücksichtigen dass man da bei 1,80 Körpergröße bei 92 kg liegt.

Bei 98 kg wäre man da schon im Bereich Adipositas mit BMI 30,2 und bei 110kg kommt man auf einen BMI von 34 und damit bei einigen Versicherungen schon die Ablehnung.
Als Randbemerkung sei gestattet:
Die Regelannahme eines krankhaften Übergewichts bei hohem BMI kann durch ärztliches Attest bzw. Bestätigung des Versicherungsvertreters wirksam entgegengetreten werden, etwa dann, wenn das hohe Gewicht nicht mit entsprechender Fettleibigkeit einher geht.

Organisator

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Antw:Risikozuschlag PKV
« Antwort #8 am: 04.11.2020 10:10 »
Da wird das Übergewicht der größte Posten sein.

Bei einem BMI von 28,4 gibt es bei einigen Versicherern alleine wegen dem Übergewicht einen Risikozuschlag von 20%.

Man muss auch berücksichtigen dass man da bei 1,80 Körpergröße bei 92 kg liegt.

Bei 98 kg wäre man da schon im Bereich Adipositas mit BMI 30,2 und bei 110kg kommt man auf einen BMI von 34 und damit bei einigen Versicherungen schon die Ablehnung.
Als Randbemerkung sei gestattet:
Die Regelannahme eines krankhaften Übergewichts bei hohem BMI kann durch ärztliches Attest bzw. Bestätigung des Versicherungsvertreters wirksam entgegengetreten werden, etwa dann, wenn das hohe Gewicht nicht mit entsprechender Fettleibigkeit einher geht.

Korrekt. Rein nach BMI wären die Klitschkos aus übergewichtig ;)

AndreasG

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Antw:Risikozuschlag PKV
« Antwort #9 am: 04.11.2020 10:34 »
Korrekt.

Nur kenne ich persönlich keinen Fall wo außer dem BMI zb noch der Körperfettanteil berücksichtigt worden wäre.

Alphonso

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Antw:Risikozuschlag PKV
« Antwort #10 am: 04.11.2020 17:28 »
Wer nach der Beitragsexplosion noch in die PKV will - außer man ist im höheren Dienst - der ist selbst schuld und sollte nie wieder zurück in die GKV dürfen. Die PKV hat zu ende wie die Lebensversicherung auch. ZINSEN GEHEN INS Negative!!

Ja, Kumpel. Billige Polemik. Vorher informieren über das Haushalten der Krankenkassen und deren Beitragsentwicklungen. Dafür hat es noch gereicht. Nicht jede erhöht ihre Beiträge so schlagartig. Zudem schrieb ich explizit, dass ich ein Referendar begann. Das führt wohl kaum in den mittleren Dienst.

@2strong: vielen Dank für den Hinweis.

newT

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Antw:Risikozuschlag PKV
« Antwort #11 am: 04.11.2020 17:42 »
Wer nach der Beitragsexplosion noch in die PKV will - außer man ist im höheren Dienst - der ist selbst schuld und sollte nie wieder zurück in die GKV dürfen. Die PKV hat zu ende wie die Lebensversicherung auch. ZINSEN GEHEN INS Negative!!
Die GKV ist ja schon heute nur durch massive Steuersubvention überlebensfähig. Da ist es doch nur logisch, dass die Preisspirale hier genauso kontinuierlich nach oben getrieben wird und zusätzlich Leistungen gekürzt werden. Man darf Beitragserhöhungen in der PKV ja auch erst durchführen, wenn ein gewisser Schwellenwert erreicht wurde, das ist eben ein bitterer Beigeschmack. Die Beitrage der häufig erwähnten Debeka waren die letzten paar Jahre auch im Vergleich zur Konkurrenz ziemlich stabil und unterhalb der Beitragsentwicklung der BBG, dafür hat dieses Jahr die Beitragserhöhung kräftig reingehauen, von der ich auch betroffen bin. Da mein Landesrecht aber kein Hamburger Modell (=Dienstherr übernimmt 50% der GKV Beiträgt) ermöglicht, scheidet diese Option sowieso für mich aus. Zumal das Hamburger Modell während der Pension ja nur 50% Anteil übernimmt, währen die Beihilfe hier in den meisten Ländern 70% übernimmt und somit beide Modelle sich hier in ähnlichen Preisregionen bewegen, aber mit den bekannten Nachteilen der GKV.

Und nicht vergessen! Freiwillig GKV versicherte Personen, also eben auch Beamte, müssen GKV-Beiträge nicht nur auf die Pension abführen, sondern auch auf andere Einkommensquellen, z.B. aus Schicht 1 und 2, und hier hat der Beamte die vollen 15,X Prozent zu bezahlen, hier leistet der Dienstherr keinen Zuschuss. Das wird bei der Rechnung sehr häufig vergessen!

WasDennNun

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Antw:Risikozuschlag PKV
« Antwort #12 am: 04.11.2020 18:15 »
Stimmt, die GKV muss ja auch Familie mitverichern und Studenten und H4ler
kA ob das durch Subvention ausgeglichen wird.

2strong

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Antw:Risikozuschlag PKV
« Antwort #13 am: 05.11.2020 09:55 »
Nur kenne ich persönlich keinen Fall wo außer dem BMI zb noch der Körperfettanteil berücksichtigt worden wäre.
Jetzt kennst Du mich  ;) Seinerzeit BMI von rd. 33 und auch heute, gut 14 Jahre später noch bei gut 31.

BATKFMaui

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Antw:Risikozuschlag PKV
« Antwort #14 am: 06.11.2020 11:41 »
Stimmt, die GKV muss ja auch Familie mitverichern und Studenten und H4ler
kA ob das durch Subvention ausgeglichen wird.

GKV Vericherte:
Familienversicherung: Hier sind   Gattin / Gatte ( ohne SV-pflichtige beschäftigung) und Kinder bis max. 25 J.  ohne eigenen Beitrag mitversichert.
Studenten: Hier entrichten  die Studenten aktuell  knapp 82,-- Euro
ALG2 sind i.d.R. bei der GKV pflichtversichert, den Beitrag bezahlt der Steuerzahler, da das Jobcenter die Beträge an die KK abführen.

 Ab 2016 betrug der Bundeszuschuss wieder 14 Milliarden Euro und ist ab 2017 auf jährlich 14,5 Milliarden Euro festgeschrieben (Haushaltsbegleitgesetz 2014).  Bundesgesundheitsministerium.de

Zusatz: Freiwillig Versicherte in der GKV bezahlen auch den vollen Satz (15,5 %) auf Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung von Immobilien.