Dazu gab es eine gute Diskussion im Podcast "Lage der Nation" von letzter (oder vorletzter) Woche. Fazit war, aktuell wäre das ethisch nicht vertretbar.
Interessant wie sich die Bewertung von Impfvorteilen ändert. MW war das bisher nie ein Thema. Wer geimpft war, hatte hier und da Vorteile. Gerade auf Reisen.
Was hat sich da ethisch genau in den letzten Jahren verändert?
Aber danke auf den Hinweise zum Podcast.
Der Knackpunkt ist die Verfügbarkeit. Die Vorteile die man bislang durch Impfen erhalten hat, z.B. dass das Kind nur mit Masernimpfung in die Kita darf, gingen damit einher, dass jeder der sich (oder sein Kind) impfen wollte, dies noch am gleichen Tag bei jedem Arzt machen konnte.
Hier haben wir aber die Situation, dass man als "normaler" Mensch, d.h. 40 Jahre alt, keine Vorerkrankungen, kein systemrelevanter Beruf, den Impfstoff wahrscheinlich erst Ende 2021 überhaupt erhalten kann.Denn vorher können sich nur bestimmte Menschen impfen lassen, die einer Risikogruppe angehören. Diese Menschen erhalten also schon einen Vorteil, ggf. sogar einen ziemlich krassen, wenn jemand aus der Normalgruppe, der auf eine Impfung wartet, währenddessen Corona bekommt und verstirbt. Dass heißt dieser "normale" lässt den anderen den Vortritt und soll deshalb auch noch anderswo schlechter behandelt werden?
Wie gesagt, sobald bei jedem Hausarzt die Vorratspackung Covid-19 Impfstoff im Kühlschrank steht und man sich einfach so impfen lassen kann (vermutlich erst 2022), dann kann man über mögliche Vorteile für geimpfte gerne diskutieren.