Autor Thema: Höhergruppierung E11/4 --> E13 / Garantiebeitrag / Tarifrunde 2021  (Read 4402 times)

Oli80

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Guten Morgen zusammen,

bei einem Gespräch mit einem Kollegen stellten wir uns die Frage, was im Falle einer Höhergruppierung von E11 Stufe 4 in E13 passiert? Leider gleicht sich das Entgelt der E11/4 und der E12/3, sodass man 'nur' in Stufe 3 rutscht und der Garantiebetrag greift. Wird dieser dann auch für die Höhergruppierung nach E13 nochmals angerechnet, sodass man bei E13/3 + erneutem Garantiebetrag rauskommt? Bestmöglich wäre ja, wenn bei den nächsten Tarifverhandlungen endlich die Stufengleiche Höhergruppierung eingeführt wird - wie hoch seht ihr hier die Chance? ;)

Thanx :)

WasDennNun

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Nein.

E11.4 führt zu E12.3 führt zu E13.3

Entgelt = E11.4 plus 180€ da E13.3 - E11.4 kleiner 180€

Dumm nur die unterschiedliche JSZ Sätze, was zu einem langen Weg bis zum Break Even.

Eine Erhöhung des Entgeltes der E12.3 um einen Euro wäre ein erreichbares Ziel und bewirkt das gleiche wie eine Stufengleich HG.
Wird ver.di aber nicht adressieren, da uninteressant.
Und bei uns bekommen die MA, die in einer solchen HG "Falle" stecken eine Zulage nach 16.5 zum Ausgleich des "Schadens", da sie ansonsten sich nicht Höhergruppieren lassen würden.

Spid

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Eine Erhöhung des Tabellenentgelts der E12/3 um 1€ hätte in der beschriebenen Konstellation keine Auswirkungen - und führte bei einer Höhergruppierung von E11/4 in E12/3 ebenfalls zu keiner Wirkung. Lediglich wenn man aus E12/2 in E12/3 aufstiege, ergäbe sich ein Effekt: ein um 1€ erhöhtes Tabellenentgelt.

Lars73

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Man müsste die E11/4 um einen Cent erhöhen oder die E12/3 um einen Cent absenken.

WasDennNun

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ups sorry noch nicht ganz wach, E11s4  natürlich um einen Eurocent erhöhen, bzw. E12s3 um einen absenken  8)

Oli80

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ups sorry noch nicht ganz wach, E11s4  natürlich um einen Eurocent erhöhen, bzw. E12s3 um einen absenken  8)

Aber solche Entwicklung wird es doch wohl nicht geben, oder? Dieses 'Dilemma' gibt es ja schon einige Jahre auch in den alten Tabellen/Tarifrunden.

Oli80

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Bestmöglich wäre ja, wenn bei den nächsten Tarifverhandlungen endlich die Stufengleiche Höhergruppierung eingeführt wird - wie hoch seht ihr hier die Chance? ;)

Was meinen die Erfahrenen unter Euch, wird das Thema der nächsten Tarifrunde oder aufgrund der Anzahl Mitarbeiter_innen im TV-L eher nicht?

Spid

  • Gast
ups sorry noch nicht ganz wach, E11s4  natürlich um einen Eurocent erhöhen, bzw. E12s3 um einen absenken  8)

Aber solche Entwicklung wird es doch wohl nicht geben, oder? Dieses 'Dilemma' gibt es ja schon einige Jahre auch in den alten Tabellen/Tarifrunden.

Welches Dilemma?

Bestmöglich wäre ja, wenn bei den nächsten Tarifverhandlungen endlich die Stufengleiche Höhergruppierung eingeführt wird - wie hoch seht ihr hier die Chance? ;)

Was meinen die Erfahrenen unter Euch, wird das Thema der nächsten Tarifrunde oder aufgrund der Anzahl Mitarbeiter_innen im TV-L eher nicht?

Dir ist da ein Sonderzeichen in Mitarbeiterinnen reingerutscht. Ich denke nicht, daß die Zahl der weiblichen Mitarbeiter für die stufengleiche Höhergruppierung von Bedeutung ist.

Oli80

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Welches Dilemma?

Dir ist da ein Sonderzeichen in Mitarbeiterinnen reingerutscht. Ich denke nicht, daß die Zahl der weiblichen Mitarbeiter für die stufengleiche Höhergruppierung von Bedeutung ist.

Wirklich fair ist doch dann eine Höhergruppierung von E11 Stufe 4 auf z.B. E12 nicht. Das geht ja mit Einkommensverlusten von rund 1.250 Euro einher. Das meinte ich mit Dilemma ;)

Sorry, das mit dem Unterstrich ist Vorgabe unserer Institution und schon in Fleisch und Blut übergegangen ;)


Spid

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Dilemma bezeichnet eine Situation, die zwei Möglichkeiten der Entscheidung bietet, die beide zu einem gleichermaßen erwünschten oder unerwünschten Resultat führen. Das hat mit Fairness nichts zu tun. Auch bei der stufengleichen Höhergruppierung kann es durch Höhergruppierung zur Unzeit Einkommensverluste geben. Sie kann gegenüber der Höhergruppierung mit Garantiebetrag sogar nachteilig sein.

Es gibt weniger AN im öD der Kommunen (1,37 Mio.) und des Bundes (0,15 Mio.) als im öD der Länder (1,16 Mio.).

WasDennNun

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Wirklich fair ist doch dann eine Höhergruppierung von E11 Stufe 4 auf z.B. E12 nicht. Das geht ja mit Einkommensverlusten von rund 1.250 Euro einher. Das meinte ich mit Dilemma ;)
Es ist ungünstig und ärgerlich. Dumm ist es wenn ein AN sich auf so etwa einlässt und nicht flankierende Maßnahmen einfordert.
z.B. eine kompensierende Zulage nach 16.5 oder Verlagerung der HG bis zum erreichen der Stufe 5

Lothar57

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Bestmöglich wäre ja, wenn bei den nächsten Tarifverhandlungen endlich die Stufengleiche Höhergruppierung eingeführt wird - wie hoch seht ihr hier die Chance? ;)

Was meinen die Erfahrenen unter Euch, wird das Thema der nächsten Tarifrunde oder aufgrund der Anzahl Mitarbeiter_innen im TV-L eher nicht?

Meiner Meinung ist die Aussicht auf Einführung der stufengleichen Höhergruppierung sehr unwahrscheinlich.

1. In der letzten Tarifrunde wurde der Garantiebetrag deutlich angehoben. Damit ist der Stufenschaden vor allem für die unteren bis mittleren Einkommen nicht mehr so groß und somit viel Druck aus dem Kessel.
2. Die stufengleiche Höhergruppierung ist jetzt vor allem für die höheren Gehaltsgruppen mit höheren Stufen wichtig.
3. Bei der nächsten Tarifrunde wird der verteilbare Kuchen, dank Corona, von übersichtlicher Größe sein.
4. Ver.di als Verhandlungsführer vertritt schwerpunktmäßig niedrigere bis mittlere Einkommen und wird daher vor allem eine möglichst hohe lineare Gehaltserhöhung anstreben – vielleicht noch ein paar kleine Extras für TB in Kitas oder in Pflegeberufen. Ver.di
5. Die höheren Eingruppierungen werden vor allem durch die kleineren Gewerkschaften wie z.B. GEW oder DBB vertreten. Diese müssen aber hinter den Interessen des großen Bruders ver.di zurückstehen und haben selber nicht genug Ressourcen für einen echten Arbeitskampf.
Ceterum censeo paralleltabellum esse einzufuehrendam.

Spid

  • Gast
Naja, wenn man die Lehrer, die ohnehin hinsichtlich der Eingruppierung benachteiligt sind und das trotz Mangels erfahrungsgemäß einfach mit sich machen lassen, von der stufengleichen Höhergruppierung ausnähme, wäre der Widerstand der Länder gegen eine stufengleiche Höhergruppierung wohl gering - möglicherweise mit anderer Regelung für den ohnehin prekär beschäftigten akademischen Mittelbau. Die lassen erfahrungsgemäß ohnehin alles mit sich machen.

Lothar57

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Naja, wenn man die Lehrer, die ohnehin hinsichtlich der Eingruppierung benachteiligt sind und das trotz Mangels erfahrungsgemäß einfach mit sich machen lassen, von der stufengleichen Höhergruppierung ausnähme, wäre der Widerstand der Länder gegen eine stufengleiche Höhergruppierung wohl gering - möglicherweise mit anderer Regelung für den ohnehin prekär beschäftigten akademischen Mittelbau. Die lassen erfahrungsgemäß ohnehin alles mit sich machen.

Die TB-Lehrer und der akademische Mittelbau wären m.E. durchaus bereit für einen Arbeitskampf. GEW und dbb wagen sich da aber nicht ran. Man bedenke: Diese beiden Gewerkschaften vertreten überwiegend die Interessen von Beamten (der Name dbb verrät es ja schon). Dieses Kernklientel sitzt aber unsichtbar mit am Verhandlungstisch und ist an tariflichen Verbesserungen der TB überhaupt nicht interessiert. Beamte hoffen immer auf eine möglichst hohe allgemeine Erhöhung, da dieses Ergebnis in Regel auf sie übertragen wird.

Die Redaktion der GEW-NRW-Zeitung "lautstark" hat einen Artikel von einem Kollgen über die Folgen der stufenungleichen Höhergruppierung abgelehnt, da dieses Thema nur für eine Minderheit von Interesse sei.
Ceterum censeo paralleltabellum esse einzufuehrendam.