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[Allg] Sprung von E9b auf A10 oder A11 (nicht) möglich?

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Hauruck:
Hallo,

hier mal folgender Sachverhalt mit der Bitte um Einschätzung:

Ich sitze derzeit auf einer Stelle, die mit E9b (Vermutung) bzw. A11 für Beamte dotiert ist.
Mir wird eine Verbeamtung angeboten, die ich eigentlich auch annehmen will... oder wollte.

Nachdem immer von A11 die Rede war, hat mir die Personalabteilung vor zwei Wochen geschrieben, dass nur Folgendes möglich sei:

In 2021: Verbeamtung auf Probe mit A9 / 2
In 2022: frühestens Verbeamtung auf Lebenszeit
In 2023: A10
In 2024: A11
Und auch diese Reihenfolge ginge nur mit Antrag der Dienststelle auf Übernahme höherwertiger Tätigkeiten (bis jetzt noch nicht gestellt) und einer Art Bewährung?

Bei Verbeamtung würden demnach drei meiner fünf Jahre Berufserfahrung, die einschlägig sind, unberücksichtigt bleiben (bei Beginn in A9 / 2).
Und das ist dann bitter. Weil ich Netto nach Abzug einer PKV für mich (Mitte 30) dann finanziell schlechter dastehen würde als derzeit mit der E9b Stufe 3.

Ich hatte wirklich die Hoffnung, ich würde Netto mehr raus bekommen, wenn ich auf die Verbeamtung eingehe. Und fand es positiv, dass die Verbeamtung ohne ein Referendariat oder Vorbereitungsdienst möglich ist (Stichwort "Quereinsteiger"!?).

Gibt es andere Möglichkeiten, Wege oder Rechtsgrundlagen, doch noch früher auf die A11 zu kommen oder die Berufserfahrungsjahre zu retten?

Macht eine Verbeamtung in diesem Fall dann monetär überhaupt noch Sinn?
Oder sollte ich lieber im Angestelltenverhältnis verbleiben und versuchen, mir eine neue Stelle... z.B. ab E10... zu suchen?

Danke für Tipps und
Ratschläge!
Hauruck

EiTee:
Berücksichtigt man, dass kein Recht auf eine Beförderung besteht, so ist der Dir aufgezeigte Weg in meinen Augen schon ziemlich gut. Auch wenn die Aussage Dir gegenüber (egal ob schriftlich oder mündlich) keine rechtliche Bindung entfaltet und Du somit auch in A9 hängenbleiben könntest. Ist der Weg der Verbeamtung mit Mitte 30 immer noch, auf langfristige Sicht, die bessere Wahl. Die Behörde könnte sicher auch mehr Zeit anrechnen, eine Verpflichtung hierfür gibt es aber nicht.

Hier stünden aktuelle in E9b/3 inkl. JSZ ungefähr 27950€ gegen 30300€ in A9/2. Die Höhe der PKV kann von bis gehen, hängt halt von Deinem Gesundheitszustand ab und wird sich grob zwischen 3-4000 im Jahr bewegen. Würde bedeuten, Dir Fehlen ca. 650 - 1650 € p.a. (erstmal). Die Zahlen sind natürlich nur Richtwerte. Du hast dir die Szenarien aber sicher schon  selbst genau durchgerechnet und weißt daher wann du den Break-even-Point erreichst.
Beamter wird man halt nicht des Geldes wegen *hust*

Hauruck:
Hallo EiTee und vielen dank für deine Antwort!

Frage:
Demnach komme ich an der A9 bei Verbeamtung auf Probe nicht herum, aber es gibt einen Spielraum von Seiten des Dienstherren, mich auch in die A9 / 3 in der Probezeit aufzunehmen? Zumindest die Stufe ist nicht gesetzmäßig auf die 2 beschränkt und ein Entgegenkommen/Einigung ist denkbar?

PKV hatte ich schon mal angefragt und verglichen. Ich rechne mit zirka 3.600 Euro im Jahr (HuK-Coburg) bis 4.000 Euro im Jahr (Debeka). Gesundheitlich bin ich immer noch fit/habe keine dauerhafte Beeinträchtigung.

Bastel:
Für die Laufbahnbefähigung wird dir schon einmal Berufserfahrung "abgezogen". Das kommt immer aufs Land an u nd können meine ich schon einmal 1,5 Jahre sein. Deshalb ist Stufe 2 garnicht so unwahrscheinlich.

Feidl:

--- Zitat von: Hauruck am 17.02.2021 17:49 ---Ich hatte wirklich die Hoffnung, ich würde Netto mehr raus bekommen, wenn ich auf die Verbeamtung eingehe. Und fand es positiv, dass die Verbeamtung ohne ein Referendariat oder Vorbereitungsdienst möglich ist (Stichwort "Quereinsteiger"!?).

--- End quote ---
Und deswegen wäre es auch unfair, wenn du die volle Zeit angerechnet bekommst, während Beamte, die den Weg über den Vorbereitungsdienst gehen, Zeit  (und schlechtere Bezahlung) dafür aufbringen mussten.

Weiterhin scheinst du dem Vorurteil aufgessen zu sein, dass Beamte immer mehr Nettolohn haben als vergleichbare Angestellte. Wie du siehst, stimmt das nicht.

Ob das Beamtenverhältnis monetär Sinn ergibt, kommt auf die Umstände an, insbesondere auch, wie es mit der Familienplanung aussieht.

Allerdings sollte man nicht aus rein monetärer Gründen in das Beamtenverhältnis wechseln. Dieses besondere öffentlich-rechtliche Dienst- und Treueverhältnis ist nämlich weit mehr als nur "mehr Netto".

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