Was das Geld angeht, sind drei Dinge im ÖD sicher:
1. Die Kohle kommt pünktlich und zuverlässig.
2. Man wird nicht arm.
3. Man wird nicht reich.
Tendenziell gilt: Gute Leute werden im ÖD vergleichsweise schlecht bezahlt, schlechte Leute eher gut - verglichen jeweils mit dem, was sie auf dem "freien Arbeitsmarkt" aushandeln könnten. Die Gewerkschaft ist eher schwach und agiert im Grunde nur im Sinne der Entgeltgruppen 1-8.
Größter Vorteil - auch für mich - ist die Sicherheit und die Planbarkeit des persönlichen Einkommens. Ich kann jetzt schon sehr gut sagen, was ich die nächsten fünf Jahre verdienen werde. Die jährlichen Einkommenssteigerungen liegen zuverlässig im Bereich von 0 bis 2%. Weniger ist nicht zu erwarten - mehr auch nicht. Dennoch wird man dieses Maß an Sicherheit in der freien Wirtschaft nicht so häufig antreffen.
Was den "Arbeitseifer" angeht, so ist der Vorteil, dass einem (normalerweise) niemand etwas kann, wenn man "nur" Dienst nach Vorschrift macht. Der Nachteil ist freilich, dass dies auch für die Kollegen gilt, und dass gute Arbeit oft nicht gewürdigt wird. Generell ist der ÖD eher langsam, unflexibel und bürokratisch, klar.
Berufliche Entwicklungsmöglichkeiten für Amibtionierte sind meistens vorhanden. Klar, von nichts kommt nichts, aber wer bereit ist, sich reinzuhängen, sollte Möglichkeiten finden.
Es gibt natürlich noch das individuelle Risiko, einen ausgesprochen guten oder auch einen schlechten Arbeitgeber/Chef zu erwischen, aber das ist nicht nur im ÖD so.
Wenn die persönlichen Befindlichkeiten und Ziele mit diesen Punkten vereinbar sind, würde ich den ÖD definitiv empfehlen, und ich selbst habe meine Entscheidung auch nie (wirklich) bereut.