Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?

Begonnen von Patrickaust, 23.02.2021 11:25

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Kommunalgenie

Zitat von: BAT am 03.03.2021 09:25
Wegen Krieg würde ich eher mein Wohngrundstück aussuchen. Aber das ist ein recht atavistischer Gedanke ;)

Also fern halten von wichtigen Straßen, Brücke und Wirtschaftsunternehmen, Eisenbahnwerken, etc. Die werden immer als erstes bombardiert.

Allerdings werden abgelegene Grundstücke auch gerne als Unterkunft besetzt.

Alphonso

Zitat von: WasDennNun am 03.03.2021 08:24

Das ist etwas, was nur theoretisch im öD geht, da sind die Personaler und Führungskräfte noch zu unfähig zu.
Wer also so einen Weg gehen möchte ist im öD falsch.

Das ist für mich ja DIE Kernaussage. Es gibt unzählige Möglichkeiten und Instrumente sowohl als Angestellter als auch als Beamter entsprechend gut vergütet zu werden auch über die starre Grenze E9/A9 E13/A13 hinaus (Ja, abhängig des Fachgebietes). Aber das setzt Wille an den entsprechenden Stellen voraus und hier macht man es sich einfach zu bequem und lässt fähige Leute einfach gehen... Ist ja auch egal, die eigene Stelle ist sicher und ist ja nicht "meine" Verwaltung. Ich kann auch nicht sagen, ob das generationsbedingt ist oder man nach vielen Jahren technischer Verwaltung einfach so "wird".

Organisator

Zitat von: Alphonso am 03.03.2021 09:57
Ich kann auch nicht sagen, ob das generationsbedingt ist oder man nach vielen Jahren technischer Verwaltung einfach so "wird".

Auch da gilt, dass es nicht "den" öffentlichen Dienst gibt, sondern sich der öD auch vielen tausend unterschiedlichen Arbeitgebern zusammensetzt. Manche nutzen Personalentwicklungsinstrumente, manche nicht.

Ein Vorteil im öD sehe ich, dass die Arbeitszeiterfassung und Arbeitszeitobergrenze üblicherweise beachtet wird.

WasDennNun

Zitat von: Organisator am 03.03.2021 10:07
Ein Vorteil im öD sehe ich, dass die Arbeitszeiterfassung und Arbeitszeitobergrenze üblicherweise beachtet wird.
Da würde ich den im Kommunalen Bereich ausnehmen, da findet sich nicht selten gruseliges Verhalten von Cheffes.

Kaiser80

Zitat von: yamato am 03.03.2021 08:45
Zitat von: Bastel am 03.03.2021 08:18

Krieg???

So ganz falsch ist der Gedanke nicht. Mein Großvater war vor dem 2.WK Finanzbeamter
(geh.Dienst) und wurde sobald er aus der Gefangenschaft zurück kam weiter beim Finanzamt beschäftigt.

Mein Groß- und Urgroßeltern waren Landwirte, die mussten die Versorgung sicherstellen...

Die letzte realistische Kriegsbedrohung für Deutschland endete doch faktisch mit der Entlassung perestroika- und glasnostfeindlicher Militärs und Politiker in Russland 87/88 sowie der Ratifizierung/Umsetzung des INF Abkommens. Wer damals 16 war steht ja jetzt kurz vor der Altersteilzeit ;D
Ich stell mir grad vor einer unserer Auszibildenden hätte als Motivation für seine Bewerbung "Kriegsangst" angegeben...köstlich

WasDennNun

Zitat von: Alphonso am 03.03.2021 09:57
Zitat von: WasDennNun am 03.03.2021 08:24

Das ist etwas, was nur theoretisch im öD geht, da sind die Personaler und Führungskräfte noch zu unfähig zu.
Wer also so einen Weg gehen möchte ist im öD falsch.

Das ist für mich ja DIE Kernaussage. Es gibt unzählige Möglichkeiten und Instrumente sowohl als Angestellter als auch als Beamter entsprechend gut vergütet zu werden auch über die starre Grenze E9/A9 E13/A13 hinaus (Ja, abhängig des Fachgebietes). Aber das setzt Wille an den entsprechenden Stellen voraus und hier macht man es sich einfach zu bequem und lässt fähige Leute einfach gehen... Ist ja auch egal, die eigene Stelle ist sicher und ist ja nicht "meine" Verwaltung. Ich kann auch nicht sagen, ob das generationsbedingt ist oder man nach vielen Jahren technischer Verwaltung einfach so "wird".
Da wo ich bisher im öD aufgelaufen bin, war es reine Ahnungslosigkeit gepaart mit Desinteresse.
Jedoch konnte ich nach einiger Zeit sowohl die Verantwortlichen, als auch die Personaler davon überzeugen, dass da mehr möglich ist.
Die verinnerlichte Grundhaltung hD gD blabla ist jedoch schwerer zu durchbrechen. Es dauert denen die Beamtenlaufbahndenke auszutreiben.

WasDennNun

Zitat von: Kaiser80 am 03.03.2021 10:26
Mein Groß- und Urgroßeltern waren Landwirte, die mussten die Versorgung sicherstellen...
Meine Frisöre, sind ja bekanntermaßen ja auch semi-systemrelevant  8)

BAT

Zitat von: Kommunalgenie am 03.03.2021 09:53

Allerdings werden abgelegene Grundstücke auch gerne als Unterkunft besetzt.

Das gleicht sich mit Zwangsarbeitern aus, hatten wir auch auf dem Hof im 2. WK.

WasDennNun

Zitat von: Kaiser80 am 03.03.2021 10:26
Ich stell mir grad vor einer unserer Auszibildenden hätte als Motivation für seine Bewerbung "Kriegsangst" angegeben...köstlich
naja, dank unserer hervorragenden Digitalisierung ist man ja auch vor dem Cyberwar gefeit im öD, also liegt der Gedanke nicht so fern.

Kaiser80

Zitat von: WasDennNun am 03.03.2021 10:30
Zitat von: Kaiser80 am 03.03.2021 10:26
Ich stell mir grad vor einer unserer Auszibildenden hätte als Motivation für seine Bewerbung "Kriegsangst" angegeben...köstlich
naja, dank unserer hervorragenden Digitalisierung ist man ja auch vor dem Cyberwar gefeit im öD, also liegt der Gedanke nicht so fern.
Der Punkt geht an dich

Keeper83

Zitat von: Bastel am 03.03.2021 08:18
Zitat von: Honigblume am 03.03.2021 07:48

Ich habe damals den öD gewählt, da ich immer einen festen, sicheren Job wollte, da ich erwartet habe, dass wenn ein Krieg kommt, man evtl. einigermaßen abgesichert  ist (Das Denken einer 16-jährigen). Jetzt mit Corona, weiß ich, dass es richtig war. Bis auf ein paar Umsetzmaßnahmen, Maskenpflicht etc. hab ich absolut nichts auszustehen. Und das ist so viel wert.


Krieg???

Da hätte ich mal ne Frage. Fällt die Bundeswehr eigentlich auch klassicher Weise unter den Bergiff ÖD?
Dann wäre die Aussage von Honigblume in dieser pauschalität nicht ganz zutreffend. Im Kriegsfall könnte sich der Arbeitgeber Bundeswehr eventuell als nachteilig herausstellen. 

Spid

Inwiefern? Gerade im Verteidigungsfall dürften Arbeitsplätze bei der Bundeswehr doch wohl kaum wegrationalisiert werden.

Keeper83

Zitat von: Spid am 03.03.2021 10:54
Inwiefern? Gerade im Verteidigungsfall dürften Arbeitsplätze bei der Bundeswehr doch wohl kaum wegrationalisiert werden.

Das ist natürlich korrekt. Einen "sichereren Arbeitsplatz" wird es in dem Fall kaum geben.
Und dazu die Chance von Anfang an ganz vorne mitzumischen. 

Spid

Das sind dann ja seltenst Arbeitsplätze.

Da moderne Kriegsführung keine Fronten und somit auch kein "Hinten" und "Vorne" mehr kennt, dafür aber durchaus Kritische Infrastruktur ins Visier nimmt, könnte eine Tätigkeit als hartes Ziel - Soldat, pers. Schutzausstattung, Bewaffnung, ggfs. gepanzertes Fahrzeug oder Schutzbau/Bunker - auch durchaus eine höhere physische Sicherheit bieten als eine Tätigkeit als weiches Ziel.

Honigblume

Wie gesagt, damals war ich 16 und noch sehr naiv.