Hallo Paragraphenreiterin,
ich freue mich sehr, dass jemand das Thema aufgreift. Ich werde in Kürze in Baden-Württemberg verbeamtet (gD) und habe ebenfalls die Hoffnung, dass das Land, wie im Koalitionsvertrag von Grüne/CDU beschlossen, den Arbeitgeberanteil für die GKV übernehmen wird. Auch ich mache mir Sorgen, dass es doch anders bzw. nicht so schnell kommt, da alles unter einem Finanzierungsvorbehalt steht.
Ich fange erst an mich mit dem Thema zu beschäftigen, möchte aber meine Überlegungen kurz darstellen:
Ich möchte unbedingt in der GKV bleiben. Ich war früher über meinen Vater (Beamter) privat versichert und bin nun seit vielen Jahren in der GKV. Dort fühle ich mich rundum gut versorgt. Ich wurde nie anders behandelt oder habe späte Termine bekommen, alles ist mit Vorlage der Karte erledigt. Dafür entfallen die Prüfung der Rechnungen (die in meinem Fall öfter Untersuchungen enthielten, die nicht gemacht wurden) und das Einreichen bei Beihilfe und Krankenkasse. Die notwendigen Vorleistungen wurden ja bereits genannt. Ich lehne das System auch ab, da meine Mutter nach der Scheidung meiner Eltern die Beihilfeberechtigung verloren hat und mit 65 zu alt war, um in die GKV zurückzukehren. Es bleiben also nur die eigenen Beiträge im Alter dank steigender Beihilfe stabil; ich nehme an, dass sich daran zwischenzeitlich nichts geändert hat.
Da meine Familienplanung nicht abgeschlossen ist, finde ich es zudem gut, dass sich die Kosten der GKV auch an meinem Einkommen orientieren würden und ich z.B. in Teilzeit weniger bezahlen müsste. Dass für die Ermittlung des Beitrags stets auch Einnahmen aus Miete, Verpachtung, Kapitalerträge etc. herangezogen werde, befürworte ich. Ich finde es gut, wenn in einer Gesellschaft, die, die mehr haben auch mehr beitragen.
Da ich bereits 36 bin und vermutlich nur über die Öffnungsaktion in die PKV komme (und damit mit einem Risikozuschlag von 30% zu rechnen habe), wird der Unterschied zwischen GKV und PKV zumindest in den ersten Jahren überschaubar sein. Der Unterschied wird im hD vermutlich deutlich höher sein, vor allem, wenn du noch recht jung bist und keine Vorerkrankungen hast.
Ich spekuliere tatsächlich auf eine schnelle Umsetzung der Länder, da die Verbeamtung in den Bundesländern ohne Wahlmöglichkeit gerade für Beamte des mD und gD sowie ältere Quereinsteiger immer unattraktiver wird. Dass selbst die CDU den Punkt in Koalitionsverträge aufnimmt, macht mich optimistisch. Ich sehe es wie Pupecki, und gehe auch davon aus, dass nur den Bestandsbeamten Zugang zur pauschalen Beihilfe gewährt wird, die bereits in der GKV freiwillig versichert sind. Auch in Drucksachen des Landes BW wird bei der Berechnung der zu erwartenden Kosten immer die Anzahl der bisherigen GKV-Mitglieder angeführt ...
LG