....vielleicht wird meine Herangehensweise mit folgendem Beispiel deutlich, welches mir meine Partnerin aus ihrer Schule berichtet hat: Dort ist wegen Personalknappheit der Chemieunterricht nicht abgesichert. Die Schulleiterin hat den Physiklehrer beauftragt, vertretungsweise einige Stunden Chemie zu unterrichten. Dieser hat das strikt abgelehnt, macht er nicht und das hatte auch keine Konsequenzen. Die Schulleiterin war quasi "Schach Matt". Wäre sie arbeitsrechtlich gegen den Physiklehrer vorgegangen (die Möglichkeit hätte sie gehabt), hätte dieser womöglich auf seine Weise das Weite gesucht oder wäre umgesetzt oder ganz gekündigt worden. In der Folge hätte die Schulleiterin auch Einbußen im Physikunterricht hinnehmen müssen.
....und das ist der Punkt, dahingehend will ich sensibilisieren. Lasst Eucht nicht alles gefallen.
Sind aber zwei paar Schuhe. Direktionsrecht ist eine Sache, ob der Mitarbeiter das mit sich machen lässt und ansonsten kündigt ist die andere Sache.
...formaljuristisch mag das schon korrekt sein. Aber was nützen Rechte und Pflichten, wenn diese quasi in vielen Bereichen nicht umsetzbar sind, insbesondere weil akuter Fachkräftemangel besteht. Der Physiklehrer weiß genau, dass er nahezu unersetzbar ist. Auch in in meiner Position bin ich mir dessen völlig bewusst. Und ich möchte dazu motivieren, dass möglichst eine breite Masse der Beschäftigten sich ihre Stellung bewusst macht und somit Druck von unten aufbaut.
Das ist nicht formaljuristisch korrekt, es ist schlicht korrekt. Schließlich ändert sich an Deinem Recht auf freie Meinungsäußerung nichts, wenn Du es nicht ausüben kannst, weil Du gerade im Koma liegst.
Also stimmst du Matti defacto ja zu, denn deine Aussage kann man wunderbar umformulieren:
"Schließlich ändert sich an dem Direktionsrecht nichts, wenn der Betrieb es nicht ausüben kann, weil er sonst seine Mitarbeiter verlieren würde"
Vielleicht merkste es ja selbst noch: Rechte welche keine Anwendung finden (können), sind nicht der Rede wert. Du sagst es ja selbst "nicht ausüben können". Wen interessiert etwas, was nicht möglich ist?
Aber Menschen wie du, die tagelang über Utopien streiten und sich an allem aufhalten, was defacto nicht realisierbar ist, die fallen bei mir in die Kategorie "Traumtänzer" und sind ganz vorne mit dabei, auf die Straße gesetzt zu werden.
Man braucht progressive Mitarbeiter, welche sich ihrer Fähigkeiten bewusst sind und Probleme lösen, nicht Probleme erschaffen und den ganzen lieben langen Tag darüber philosophieren was alles nicht möglich ist oder vielleicht möglich wäre, wenn... Nur das dieses "wenn" dann nicht existiert.
Und ob das Direktionsrecht Anwendung findet, weil Dienstpläne veröffentlicht werden, hat mit der Anwendung des Direktionsrecht im Falle der Übersetzungstätigkeiten wie bei Matti nicht das geringste zu tun.
Ersteres betrifft alle, letzteres ist ein Einzelfall. Du vergleichst hier also nicht Mal Äpfel mit Birnen, sondern Äpfel mit Autos.
In jedem Fall: Gute Besserung!