Ich kann etwas Erfahrung aus dem universitären Bereich in Bayern einbringen. Zumindest bei uns ist es so, dass es zwar keinen fixen Stellenplan gibt, wohl aber einen universitätsweiten Stellenpool den man als informellen Stellenplan sehen muss. Im Gegensatz zu dem, was 2Strong meinte (Beamte im Mittelbau sind selten), ist bei uns der auf Dauerstellen beschäftigte akademische Mittelbau fast komplett verbeamtet. A14 geht an meiner Universität meist recht problemlos. Der zur Verfügung stehende Stellenpool ist ausreichend groß, es dauert daher bei Vorliegen entsprechender Leistungen meist nur einige Jahre länger als die Mindestwartezeit.
Die Zahl der A15-Stellen ist hingegen stark beschränkt auf um die 25% aller A13/A14/A15-Stellen, so dass für einen Aufstieg nach A15 die Übernahme besonders wichtiger Aufgaben zwingend notwendig ist. Dazu gehören z.B. im experimentellen Bereich in den Naturwissenschaften z.B. die Verantwortlichkeit für Grosspraktika, Leitung von Geschäftsstellen von Fachbereichen oder der Fakultät und ähnlichem. Dazu kommt dann noch die Forschung, also Nachweis unabhängiger Drittmitteleinwerbungen, Unabhängige Lehre, Betreuung von Promovierenden usw. Viele der Direktoren haben daher habilitiert (in Bayern gehen die Uhren ja anders...).
Dennoch ist ein signifikanter Teil der Leute, die derartige Aufgaben übernommen haben und bei denen alles sonst auch stimmt, auf A14-Stellen, weil die Zahl der A15-Stellen zu klein ist. Daher ist es bei uns so, dass diese Beförderungen nicht auf Instituts- oder Fachbereichsebene entschieden werden, sondern auf Fakultätsebene, wobei es immer noch einen Schlüssel gibt, wie viele A15er auf jeden Fachbereich kommen. Instituten selbst wird nur die Zahl der Mittelbauer zugeordnet, d.h. mein Institut hat eine bestimmte Zahl von Mittelbau-Stellen, die mir in meiner Berufung zugesagt wurden. Nicht zugesagt wurde die Zahl der Direktoren. Wir haben hier in der Fakultät interne Ausschreibungen, normalerweise bewerben sich pro freiwerdender A15-Stelle (die letzte war vor 3 Jahren, die nächste kommt in 2 Jahren) 3-4 Leute, die formal alle Kriterien erfüllen. Das ist äußerst frustrierend.
Von unseren Klinika höre ich, dass die Situation dort leicht besser ist, nicht, weil der Anteil der A15 besser ist, sondern weil es mehr Fluktuationen gibt und daher die Aufstiegschancen für die Leute, die bleiben wollen, besser sind. Unsere beamteten Mittelbauer sind da gut organisiert, normalerweise gibt es da einen guten "Flurfunk", an den man über die Vertreter des Mittelbaus im Fakultätsrat rankommen kann, weil der Personalrat normalerweise eher die Angelegenheiten des nicht-akademischen Personals vertritt. Der akademische Mittelbau sitzt da leider etwas zwischen den Stühlen und muss sich daher informelle Parallelstrukturen schaffen. Bei uns funktioniert das gut, auch, weil jeder sieht, dass an der Universität letztendlich halt Mangelverwaltung herrscht.