Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion  (Read 523156 times)

Sydneeyy

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #2460 am: 25.04.2023 08:27 »
Werden die Länder aber nicht machen. Da sind ja nicht die paar Angestellten im Landesdienst das Problem, sondern die folgende Übertragung auf die Beamten. Die Länder haben die komplette Lehrerschaft und Polizei neben der Landesverwaltung "an der Backe" und bürden mit der Übertragung gleichzeitig noch den Kommunen die Mehrkosten für deren Beamte auf.
Bei den Verhandlungen über den TV-L geht es seitens der Arbeitgeber viel eher um die anschließende Übertragung auf die Beamten, und dann betrifft es doch wieder die klammen Kommunen ebenfalls.

Garfield

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #2461 am: 25.04.2023 08:28 »
Auch eine Reduktion der Arbeitszeit wird leider diese Verhandlungsrunde kein Thema sein, da es nur um Tabellenentgelte aufgrund der aktuellen Lage geht.

Naja wenn das Land kein Geld hat, sollen die wenigstens die Arbeitszeit reduzieren, damit die Beschäftigte woanders zusätzlich arbeiten gehen können.
Die Länder haben aber Geld durch die deutlich höheren Steuereinnahmen. Dass manche Kommunen jammern, kann man vielleicht noch nachvollziehen. Aber nicht Bund und Länder!

Es wird ja von beiden Seiten kein Interesse geben, als über etwas anderes als Geld zu verhandeln. Verdi weiß, dass ihr Klientel jetzt mehr Kohle sehen will, vor allem weil der TVÖD vorgelegt hat, aber eben auch aufgrund der Inflationspanik.
Und den Ländern wird das ganz recht sein, denn die wissen, dass die nächsten Jahre, mit den in Rente gehenden Boomern viel Arbeitskraft ausscheidet, die sie nicht nachbesetzen können, daher werden die froh sein, wenn sowas wie Arbeitszeitreduktion gar nicht erst auf den Tisch kommt.

Mit viel Glück wird sowas 2025 mal wieder Thema, ich glaube aber eher, dass es nun sogar länger vom Tisch sein wird.

Warnstreik

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« Antwort #2462 am: 25.04.2023 08:50 »
Werden die Länder aber nicht machen. Da sind ja nicht die paar Angestellten im Landesdienst das Problem, sondern die folgende Übertragung auf die Beamten. Die Länder haben die komplette Lehrerschaft und Polizei neben der Landesverwaltung "an der Backe" und bürden mit der Übertragung gleichzeitig noch den Kommunen die Mehrkosten für deren Beamte auf.
Bei den Verhandlungen über den TV-L geht es seitens der Arbeitgeber viel eher um die anschließende Übertragung auf die Beamten, und dann betrifft es doch wieder die klammen Kommunen ebenfalls.

Sowas sollte aber nicht als Argument herhalten. Verhandeln und Streiken (und die ganze Zeche zahlen) tun nunmal die Angestellten. Und damit kämpfen sie für ihre Bedingungen, auch wenn andere gerne hätten, dass für sie mitgestreikt wird.

Die amtsangemessene Alimentierung ist somit Theme der Dienstherren und nicht Thema der Tarifparteien.


Ansonsten wird es spannend: Ich denke der Abschluss des TVÖD ist die untere Grenze. Was ich mir erhoffe ist aber ein Abschluss über 12 Monate bei den 200€+5,5%. Das wäre mal klar, sozial, verständlich und Verdi kann sich nicht wieder für 2Jahre+ ausruhen. Die Nullrunde, die der TVÖD jetzt hat, hat der TVL ja schon vorweggenommen mit dem letzten Abschluss.

patrick0815

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #2463 am: 25.04.2023 09:55 »
Werden die Länder aber nicht machen. Da sind ja nicht die paar Angestellten im Landesdienst das Problem, sondern die folgende Übertragung auf die Beamten. Die Länder haben die komplette Lehrerschaft und Polizei neben der Landesverwaltung "an der Backe" und bürden mit der Übertragung gleichzeitig noch den Kommunen die Mehrkosten für deren Beamte auf.
Bei den Verhandlungen über den TV-L geht es seitens der Arbeitgeber viel eher um die anschließende Übertragung auf die Beamten, und dann betrifft es doch wieder die klammen Kommunen ebenfalls.

Sowas sollte aber nicht als Argument herhalten. Verhandeln und Streiken (und die ganze Zeche zahlen) tun nunmal die Angestellten. Und damit kämpfen sie für ihre Bedingungen, auch wenn andere gerne hätten, dass für sie mitgestreikt wird.

Die amtsangemessene Alimentierung ist somit Theme der Dienstherren und nicht Thema der Tarifparteien.


Ansonsten wird es spannend: Ich denke der Abschluss des TVÖD ist die untere Grenze. Was ich mir erhoffe ist aber ein Abschluss über 12 Monate bei den 200€+5,5%. Das wäre mal klar, sozial, verständlich und Verdi kann sich nicht wieder für 2Jahre+ ausruhen. Die Nullrunde, die der TVÖD jetzt hat, hat der TVL ja schon vorweggenommen mit dem letzten Abschluss.

Den Abschluss des TVÖD als untere Grenze anzusehen ist sehr optimistisch. Selbst Tarifabschlüsse in der Privatwirtschaft waren nicht unbedingt besser als der TVÖD.

Meiner Meinung nach wird der Abschluss maximal den des TVÖD erreichen.

Warnstreik

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« Antwort #2464 am: 25.04.2023 10:06 »
Ja - doll drüber wird es nicht gehen. Aber vielleicht eben anders - z.B. ohne die Nullrunde vorweg. Fairer und besser finde ich es, wenn man klare Abschlüsse erreicht ohne viel Augenwischerei mit Sonderzahlungen oder Energieprämien.

Ich bin gespannt, was die Bahn jetzt abschließt und schaue dann gespannt auf die nächsten Runde im TVL.

Knarfe1000

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« Antwort #2465 am: 25.04.2023 10:20 »
Eigentlich müssten die Länder im Herbst dann viel mehr bieten können. Die Finanzen der Länder sind wesentlich besser als die der Kommunen!
Zuerst müssten die Gewerkschaften mehr fordern als TVÖD, also 12 - 13 % mindestens. Ich bin mal gespannt.

Knarfe1000

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« Antwort #2466 am: 25.04.2023 10:24 »

Es wird ja von beiden Seiten kein Interesse geben, als über etwas anderes als Geld zu verhandeln. Verdi weiß, dass ihr Klientel jetzt mehr Kohle sehen will, vor allem weil der TVÖD vorgelegt hat, aber eben auch aufgrund der Inflationspanik.
Und den Ländern wird das ganz recht sein, denn die wissen, dass die nächsten Jahre, mit den in Rente gehenden Boomern viel Arbeitskraft ausscheidet, die sie nicht nachbesetzen können, daher werden die froh sein, wenn sowas wie Arbeitszeitreduktion gar nicht erst auf den Tisch kommt.

Mit viel Glück wird sowas 2025 mal wieder Thema, ich glaube aber eher, dass es nun sogar länger vom Tisch sein wird.
Ich will auch keine Reduktion der Arbeitszeit, weil meine Arbeit dadurch nicht weniger wird, sondern in z.B. 38,5 Stunden gemacht werden müsste. Was nur zu mehr Überstunden führt, die auch nicht bezahlt werden (nur abfeiern möglich). Bringt mir also Null, daher will ich bitte mehr Geld.

Knarfe1000

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« Antwort #2467 am: 25.04.2023 10:25 »
Werden die Länder aber nicht machen. Da sind ja nicht die paar Angestellten im Landesdienst das Problem, sondern die folgende Übertragung auf die Beamten. Die Länder haben die komplette Lehrerschaft und Polizei neben der Landesverwaltung "an der Backe" und bürden mit der Übertragung gleichzeitig noch den Kommunen die Mehrkosten für deren Beamte auf.
Bei den Verhandlungen über den TV-L geht es seitens der Arbeitgeber viel eher um die anschließende Übertragung auf die Beamten, und dann betrifft es doch wieder die klammen Kommunen ebenfalls.

Sowas sollte aber nicht als Argument herhalten. Verhandeln und Streiken (und die ganze Zeche zahlen) tun nunmal die Angestellten. Und damit kämpfen sie für ihre Bedingungen, auch wenn andere gerne hätten, dass für sie mitgestreikt wird.

Die amtsangemessene Alimentierung ist somit Theme der Dienstherren und nicht Thema der Tarifparteien.


Ansonsten wird es spannend: Ich denke der Abschluss des TVÖD ist die untere Grenze. Was ich mir erhoffe ist aber ein Abschluss über 12 Monate bei den 200€+5,5%. Das wäre mal klar, sozial, verständlich und Verdi kann sich nicht wieder für 2Jahre+ ausruhen. Die Nullrunde, die der TVÖD jetzt hat, hat der TVL ja schon vorweggenommen mit dem letzten Abschluss.
Es gab doch opulente 2,8 % + 1300 Euro Coronaprämie. Gut, den Ukrainekrieg und die massiven Folgen konnte man wirklich nicht vorhersehen.

Knarfe1000

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« Antwort #2468 am: 25.04.2023 10:27 »
Den Abschluss des TVÖD als untere Grenze anzusehen ist sehr optimistisch. Selbst Tarifabschlüsse in der Privatwirtschaft waren nicht unbedingt besser als der TVÖD.

Meiner Meinung nach wird der Abschluss maximal den des TVÖD erreichen.
Keine gute Idee schon vorher quasi zu resignieren.

patrick0815

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« Antwort #2469 am: 25.04.2023 10:47 »
Den Abschluss des TVÖD als untere Grenze anzusehen ist sehr optimistisch. Selbst Tarifabschlüsse in der Privatwirtschaft waren nicht unbedingt besser als der TVÖD.

Meiner Meinung nach wird der Abschluss maximal den des TVÖD erreichen.
Keine gute Idee schon vorher quasi zu resignieren.

Ist lediglich meine Einschätzung.
Und da ich nicht am Verhandlungstisch sitze, spielt es auch für die Verhandlungen keine bedeutende Rolle.

Und da dieses Mal die Verhandlungen von TVÖD und TVL zeitlich ziemlich beieinander liegen, darf man wohl von keinen großen Unterschieden ausgehen. Vielleicht noch zusätzlich etwas mit der Arbeitszeit oder stufengleiche Höhergruppierung. Wobei ich mir dies in Zeiten von hoher Inflation auch nicht vorstellen kann. Da liegt der Fokus eher auf dem Geld.

RHe

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« Antwort #2470 am: 25.04.2023 11:53 »
Wann wird der neue TV für TV-L denn verhandelt bzw. wann starten die?

FearOfTheDuck

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« Antwort #2471 am: 25.04.2023 12:16 »
Nach dem Zeitpunkt, zu dem die Entgelttabellen gekündigt werden können, also nach Ende der Laufzeit.

Knarfe1000

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« Antwort #2472 am: 25.04.2023 12:52 »
Wann wird der neue TV für TV-L denn verhandelt bzw. wann starten die?
Ab Oktober 23.

Amtsschimmel

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« Antwort #2473 am: 25.04.2023 19:28 »
Dito. Arbeitszeit kann bleiben, dafür geb ich keinen Cent ab. Wozu auch?

Es wird ja von beiden Seiten kein Interesse geben, als über etwas anderes als Geld zu verhandeln. Verdi weiß, dass ihr Klientel jetzt mehr Kohle sehen will, vor allem weil der TVÖD vorgelegt hat, aber eben auch aufgrund der Inflationspanik.
Und den Ländern wird das ganz recht sein, denn die wissen, dass die nächsten Jahre, mit den in Rente gehenden Boomern viel Arbeitskraft ausscheidet, die sie nicht nachbesetzen können, daher werden die froh sein, wenn sowas wie Arbeitszeitreduktion gar nicht erst auf den Tisch kommt.

Mit viel Glück wird sowas 2025 mal wieder Thema, ich glaube aber eher, dass es nun sogar länger vom Tisch sein wird.
Ich will auch keine Reduktion der Arbeitszeit, weil meine Arbeit dadurch nicht weniger wird, sondern in z.B. 38,5 Stunden gemacht werden müsste. Was nur zu mehr Überstunden führt, die auch nicht bezahlt werden (nur abfeiern möglich). Bringt mir also Null, daher will ich bitte mehr Geld.

neodeo2

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« Antwort #2474 am: 26.04.2023 07:12 »
Ich will auch keine Reduktion der Arbeitszeit, weil meine Arbeit dadurch nicht weniger wird, sondern in z.B. 38,5 Stunden gemacht werden müsste. Was nur zu mehr Überstunden führt, die auch nicht bezahlt werden (nur abfeiern möglich). Bringt mir also Null, daher will ich bitte mehr Geld.
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Es geht ja darum, wenn das Land sagt: sorry wir haben kein Geld und können daher NICHTS, oder zu wenig Erhöhung geben, dann sollen die wenigstens die Arbeitszeit reduzieren.

Das Land soll bitte nicht NICHTS geben, also entweder Geld oder weniger Arbeitszeit.