Mal was anderes. War eigentlich die 39 Stunden-Woche Thema bei den letzten Verhandlungen? Oder weiß man schon, ob das in den nächsten Verhandlungen thematisiert wird? Habe hierzu nichts gefunden.
Meine Kollegin, die eine ähnliche Tätigkeit ausübt, jedoch nach TVöD beschäftigt ist, arbeitet Vollzeit in einer 39 Stunden-Woche. Sie ist auch eine Gehaltsstufe unter mir, wobei das in der Tabelle tatsächlich nur 7,06 Euro! netto Unterschied sind (selbe Stufe, selbe Steuerklasse etc.). Warum gibt es eigentlich zwischen TVöD und TVL solche Unterschiede? Unsere Tarifabschlüsse lagen zuletzt auch immer hinter denen des TVöD, oder war das nur meine Wahrnehmung?
Generell ist das Thema auf dem Tisch, aber Verdi hat sich in den letzten Runden den Mitgliederbefragungen widersetzt und wollte lieber eine Schlagzeile mit möglichst großer Prozentzahl. Die Mehrheit liest Dinge wie Laufzeit, JSZ-Reduktion, Arbeitszeit etc eben gar nicht erst. Verdi hat 8% mehr Lohn rausgehandelt, geil! Verdi hat 1300 Corona-Prämie rausgehandelt, geil!
Und wenn ich mir die aktuelle Lage so anschaue, dann wird das auch in der nächsten Verhandlungsrunde wohl nichts werden. Alle schreien nur nach mehr Geld, finanzieller Entlastung, Inflationsausgleich, etc. Die mögliche steuerfreie Sonderzahlung wird garantiert auch in die Verhandlungsmasse geworfen.
Daher gehe ich nicht davon aus, dass Arbeitszeit überhaupt ein Thema sein wird.
Generell wäre der §6 des TV-L mMn längst mal eine Überholung wert. Da wird mit Werten von 2006 jongliert und es kommt ein völlig unverständlicher Wildwuchs bei den Arbeitszeiten heraus, den längst niemand mehr nachvollziehen kann. Eine Kollegin die in einer hiesigen Klinik in der Verwaltung arbeitet hat mich letztens in einem Gespräch korrigieren wollen, als ich sagte, "wir" arbeiten 39,5 Stunden. Ihrer "Sonderstellung" war sie sich gar nie bewusste geworden und der festen Meinung, alle im TV-L arbeiten gleich lange.