Ist es richtig, dass für den 01.08.2023 eine Lohnerhöhung i. H. v. 1,8% erwartet wird und dass der Tarifvertrag dann noch bis zum 31.01.2024 läuft?
Ist (aufgrund Erfahrung beim letzten Mal) zu erwarten, dass frühestens mehrere Monate nach dem Ende der Laufzeit des Tarifvertrages mit neuen Tarifverhandlungen begonnen wird und eventuelle Lohnerhöhungen nochmals mehrere Monate nach hinten verschoben werden (auch so wie beim letzten Mal)?
Theorie: Geht die Inflation im Sommer 24 vielleicht endlich zurück (ja, das weiß wirklich niemand) und wird dann als aktuell angelegter Maßstab für ein schwaches Tarifergebnis verwendet?
Also, was ich sagen will: die Inflation findet gerade JETZT statt und wird weiterhin für das kommende Jahr erwartet. Trotzdem verhandelt Hessen erst in ca. zwei Jahren eine neue Tarifrunde. Das ist, in meinen Augen, viel zu spät!
Überall um mich herum werden die monatlichen Kosten von sogar langlaufenden Verträgen angepasst. Wer damit nicht einverstanden ist, hätte ja ein Sonderkündigungsrecht. Nur dumm, dass ich auf die in den Verträgen abgeschlossenen Leistungen angewiesen bin und die Mitbewerber auch nicht günstiger sind.
Wenn Bund und VKA aus den aktuellen Tarifverhandlungen wirklich mit 4%, 5%, 6%, 8% oder gar den geforderten 10,5% rauskommen sollten, sehe ich für die nächsten zwei Jahre eine Abwanderungswelle vieler z. B. IT'ler zu den Kommunen oder Bundesbehörden (in Wiesbaden soll es da so einige geben).
Ich sehe für Hessen dringenden Handlungsbedarf zur Bindung von Arbeitskräften, erwarte aber weiterhin gesunden Büroschlaf und allseits beliebte Geburtstagskuchen-Orgien in den Mitarbeiterbüros der betroffenen Ministerien.
Wie seht ihr das?
(ja, ich weiß, der TV-H trifft zu meinen Fragen naheliegender Weise keine Regelungen - aber ein Forum dient schlußendlich der Kommunikation und somit darf auch mal abseits von Paragraphen diskutiert werden und ich bitte hierzu um Meinungen)