Aus AG-Sicht ziemliche kurzsichtig. Welchen Benefit hat der AG, außer Machtdemonstration? Ihm geht Arbeitsleistung verloren, der AN, der wegen einer Erkältung 2 Tage krank war, fehlt jetzt 5 Tage. Ein Hausarzt macht keine Gefangenen, da wird die Woche voll gemacht. Nun könnte man meinen, damit ziele man aber auf die "Blaumacher" ab, aber diese AN werden wohl deutlich mehr als zehn Krankheitstage im Jahr haben, oder? Ein Hauptziel des AN ist Vertrauen, Identifikation mit dem Betrieb und Bindung (sich eingebunden fühlen). Solche Ziele torpediere ich als Management mit solchen interaktionellen Führungsinstrumenten. Das kann man machen, das kann sinnvoll sein, aber nicht wegen 10 AU-Tagen/Jahr.
Ob 10Tage ein vernünftige Grenze ist, sei mal dahingestellt.
10 x AU ohne ärztlichen Befund fände ich da eher ein vernünftige Grenze ist.
Denn ich kenne nur Chroniker (Migränepatienten etc.), Menschen mit Suchtproblemen (Montagsblues) und "Blaumacher" die so oft ohne ärztlichen Befund AU machen.
Bei ersteren ist es wg. Lohnfortzahlung sicher verständlich, dass man eine ICD-10 Code vom Arzt haben will.
Denn schnell sind da die 42 erreicht.
Bei zweiteren ist es wg. Führsorge notwendig um nicht weg zuschauen.
Bei letzteren wird man eh nichts machen können, die finden dann halt einen Arzt der sie Krank machen lässt.
Und die wenige Ausnahmen, die einfach mal Pech hatte und mehrfach kränklich waren, für die ist es in der Tat lästig, wenn man es aber vernünftig kommuniziert, dann werden sie es verstehen und nicht als Machtdemonstration oder gegen sich gerichtet interpretieren.