Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H > TV-L
Was kann die Basis tun, um die Gewerkschaften zum Strategiewechsel zu bewegen?
WasDennNun:
--- Zitat von: TVWaldschrat am 02.12.2021 20:18 ---Da bist du aber auch in der "glücklichen" Position zu wissen, was eine Personaldrohne im öD hören möchte.
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Und in der glücklichen Position zu wissen, dass es noch mehr als nur einen AG gibt.
Und bin nicht so deppert, dass ich glaube was eine Personaldrohne für lügen Geschichten erzählt, um dann rumzuheulen, dass der TV blöd ist.
Lothar57:
--- Zitat von: Isi am 03.12.2021 00:22 ---Wenn du mir 4.000 Leute versprichst die demonstrieren, oder streiken wenn ich es will, anbieten kannst dann werde ich sehr schnellt an der Spitze dieser Gewerkschaften stehen.
Und dann gibt es auch einen Strategiewechsel.
So einfach ist das, Macht generiert sich in der Demokratie nach Wählerstimmen und Mehrheiten. Wer diese bekommt, darf regieren. Überall
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Leider sind die gewerkschaftlichen Strukturen nicht mehr demokratisch. Denn seit dem Untergang der meisten Spartengewerkschaften im Dienstleistungssektor kann ich ja noch nicht einmal zwischen verschiedenen Anbietern wählen.
Ver.di hat sich inzwischen zu einer Einheitsgewerkschaft entwickelt, die selbst dann für mich Entscheidungen bei Tarifverhandlungen zum TV-L trifft, wenn ich Mitglied einer anderen Gewerkschaft bin. GEW, dbb und GdP haben sich und die Interessen ihres Klientels längst der großen Schwester untergeordnet.
So genannte "basisdemokratishe" Umfragen sind längst zur Farce verkommen. Ver.di hat zwar vorgegeben, die Basis anzuhören, gefragt wurde online aber nur nach dem Wunschprozentsatz der Entgelterhöhung. Alles andere lief unter sonstige Wünsche. Schwerpunktsetzungen aus den Umfragen der anderen beteiligten Gewerkschaften kamen bei den aktuellen Verhandlungen nicht zum Tragen.
Ver.di nutzt ihre Führungsposition konsequent aus. Bei den letzten Tarifverhandlungen standen die Interessen typsicher ver.di Zielgruppen im Vordergrund. 2019 waren es die Erziehungs- und nichtakademischen Sozialberufe, dieses Mal die Pflegeberufe. Vorzugsweise alles <= EG9. Diese Schwerpunktsetzung erfolgt eigenmächtig politisch motiviert und ohne Rückkopplung an die Basis. Tarifbeschäftigten Lehrkräfte und IT-ler beispielsweise gucken regelmäßig in die Röhre.
Solidarität ist wichtig, aber keine Einbahnstraße. Ich zahle keine Gewerkschaftsbeiträge, damit am Ende einseitig und dauerhaft andere Berufsgruppen als meine eigene unterstützt werden. Ich denke, dass nur die Rückkehr zur Spartengewerkschaften auf Dauer wieder zu einer demokratischen Gewerkschaftskultur führen kann.
XTinaG:
Ich glaube nicht, daß "Schwester" das Verhältnis zwischen dbb Tarifunion und Verdi zutreffend charakterisiert. dbb Tarifunion ist ein Gewerkschaftsbund, Verdi eine Spartengewerkschaft eines anderen Gewerkschaftsbunds. Verdi ist auch keine Einheitsgewerkschaft, die politischen Sympathien sind doch recht eindeutig und einseitig verteilt.
Lothar57:
--- Zitat von: XTinaG am 04.12.2021 09:59 ---Ich glaube nicht, daß "Schwester" das Verhältnis zwischen dbb Tarifunion und Verdi zutreffend charakterisiert. dbb Tarifunion ist ein Gewerkschaftsbund, Verdi eine Spartengewerkschaft eines anderen Gewerkschaftsbunds. Verdi ist auch keine Einheitsgewerkschaft, die politischen Sympathien sind doch recht eindeutig und einseitig verteilt.
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In der Sache hast du natürlich recht. ver.di als Spartengewerkschaft zu bezeichnen, greift m.E. aber zu kurz. Ver.di ist entstanden durch eine Fusion von fünf Spartengewerkschaften aus dem Dienstleistungssektor. Sie repräsentiert darin völlig unterschiedliche Berufsgruppen vom Gebäudereiniger bis hin zum Journalisten, vom Krankenpfleger bis zum Gymnasiallehrer. Einziges Bindegliede ist die Zugehörigekeit zum Tertiären Sektor - also dem größten Wirtschaftssektor in Deutschland. In Tarifverhandlungen vertritt ver.di sogar die Interessen von anderen Spartengewerkschaften, die seinerzeit bewusst die Fusion abgelehnt haben. (z.B. GEW oder die im dbb zusammengeschlossenen Kleinverbände).
Besser wäre es, ver.di als Wirtschaftsektoren-Gewerkschaft zu bezeichnen. Und diesem Bereich hat sie sich aus o.g Gründen quasi zu einer Einheitsgewerkschaft entwickelt. Und das ist nicht gut für ein demokratisches Gewerkschaftswesen.
XTinaG:
dbb Tarifunion steht in Konkurrenz zum DGB, bei dem Verdi Mitglied ist. Weder vertritt Verdi die Interessen der dbb-Gewerkschaften noch hat eine der beiden Seiten den Anspruch, daß dem so sei.
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