Autor Thema: Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe  (Read 20925 times)

XTinaG

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Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
« Antwort #30 am: 22.12.2021 15:41 »
Aber es wäre auch egal, wenn es so wäre. Denn der Arbeitgeber schädigt diese Menschen, nicht der Arbeitnehmer. Zu Kunden des Arbeitgebers hat er keinerlei Beziehung. Die hat der Arbeitgeber. Und dieser schuldet diesen Dritten ggfs. etwas, nicht der Arbeitnehmer. Menschen, die durch den Arbeitgeber zu Schaden kommen, sind ein Arbeitgeberproblem.

WasDennNun

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Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
« Antwort #31 am: 22.12.2021 15:47 »
AG Probleme sind nur so lange AG Probleme so lange es sich um Einzelfälle handelt. Da es ein flächendeckendes Problem ist, müssen hier die Rahmenbedingungen geändert werden. Und zwar auf tariflicher Ebene.
Es wurde doch jüngst auf tariflicher Eben etwas dafür getan.
Und es ist stärker ein Regionales echtes Problem, als dass es ein Landesweites Tarifproblem ist.
Denn die Ressource ist knapp, ja sicher. Aber wenn man Tariflich 30T€ mehr zahlt und damit in der nähe der PW ist, dann zahlt die pW halt 5T€ nochmals mehr mit irgendwelchen extra Gedöns wie Dienstwagen.

Wie willst du monetär dieses Rennen gewinnen.
Eine Lösung: 30h Woche, dass könnte ziehen
Zitat
Personaler oder Vorgesetzte auf irgendwas aufmerksam zu machen bringt außer sinnlosen Papierkram leider gar nichts.
Deswegen bekomme wir die Stellen besetzt und andere nicht.
Weil andere immer auf Lösungen von außen warten und nicht den eigenen A hochbekommen und andere Wege gehen.

Klar könnte eine weitere Aufwertung gewisser Berufszweige helfen.
Aber wenn in klein Kleckerdorf der BSC ITler mit Anfangsgehalt 60T€ zufrieden ist, warum sollte man ihm dann 90T€ geben?

Und? Der Arbeitnehmer geht nach der vereinbarten Arbeitszeit, in der er die geschuldete Leistung mittlerer Art und Güte erbracht hat, nach Hause. Völlig egal, ob er geschafft oder nicht geschafft hat, was sich irgendwer wünscht. Wer das nicht tut, ist Teil des Problems und allein dafür verantwortlich, wenn sich nichts ändert.

Es war klar, dass so eine Antwort kommt. Diese theoretische Betrachtung scheitert schlicht an der Realität.

Ich möchte dich bitten, mein Thema nicht weiter voll zu spammen. Das Thema lautet Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe. Es geht mir nicht um eine Grundsatz-Diskussion. Diese ist aufgrund der momentanen Situation überflüssig. Danke.

P.S.: Aus meiner Sicht liegt eher es an Leuten wie dir, dass sich ni
Eher an Leute wie Dir, die sagen, da muss was tarifliches her und sich ggfls die AG Probleme dauerhaft zu eigen machen, die eben nicht die Verantwortlichen bösgläubig machen wollen, damit diese dann im BRH/LRH Bericht als Grund für die fehlende Digitalisierung stehen.


Also bleibt es bei meinen Lösungsansätzen (die sich zumindest in meinem Umfeld als erfolgreich herausgestellt haben)

Und dadurch , dass wir jetzt leistungsfähige Quereinsteiger in der IT einstellen können und denen eine EG12 S5 zahlen können, ist durch die tarifliche Änderung sehr wohl eine Entlastung zu spüren.

Und ansonsten wäre eine weitere IT Zulage Möglichkeit in unserem Bereich sicherlich ebenfalls hilfreich.
Aber moetär kann man den Krieg gegen die pW nicht gewinnen.

Aber Familienväter und Ü50er sind durchaus für das weniger an Geld im öD zu arbeiten, wenn das Umfeld stimmt.
Wegbrechen tun uns da nur die, die keine Verwaltungsdickhäutigkeit aufbauen und zu viel Frust wegen der Langsamkeit in einigen Bereichen schieben.
Da muss man denen rechtzeitig entsprechende Projekte geben, die zu Minizielen führen.

Organisator

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Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
« Antwort #32 am: 22.12.2021 15:48 »
Aber es wäre auch egal, wenn es so wäre. Denn der Arbeitgeber schädigt diese Menschen, nicht der Arbeitnehmer. Zu Kunden des Arbeitgebers hat er keinerlei Beziehung. Die hat der Arbeitgeber. Und dieser schuldet diesen Dritten ggfs. etwas, nicht der Arbeitnehmer. Menschen, die durch den Arbeitgeber zu Schaden kommen, sind ein Arbeitgeberproblem.

Formal gebe ich dir da recht. Rein praktisch macht es für mich aber einen Unterschied, ob ein Digitalisierungs- oder Bauprojekt etwas langsamer vonstatteten geht, weil ich pünktlich Feierabend mache, oder ob ein Mensch vor mir verbluten würde.
Ist möglicherweise auch eine Gewissensentscheidung, die ich aber hier nicht vertiefen möchte. Es geht ja um MINT-Berufe.

Frank123

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Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
« Antwort #33 am: 22.12.2021 15:50 »
Ich glaube, du möchtest über keine Brücke fahren, die nicht entsprechend geprüft und sicher ist. Siehe Italien. Von den volkswirtschaftlichen Schäden durch kaputte und nicht nutzbare Infrastruktur mal ganz abgesehen.

Aber ich habe eure Position verstanden. Die Politik hat den Arbeitgebern ausreichend Werkzeuge zur Personalgewinnung zur Verfügung gestellt. Dass die Situation so ist wie sie ist, liegt an den Mitarbeitern selbst, welche ihren Job machen. Ihr könnt aber sicherlich tolerieren, dass es dazu auch andere Positionen gibt.

https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/bau/ingenieurmangel-bremst-sanierung-strassen-bruecken/

XTinaG

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Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
« Antwort #34 am: 22.12.2021 15:55 »
Es liegt nicht an den Arbeitnehmern, die ihren Job machen, sondern diejenigen Arbeitnehmer, die mehr tun, als sie schulden. Die sind das Problem. Der Job ist eine Leistung mittlerer Art und Güte im vereinbarten zeitlichen Umfang. Wer mehr macht, ist schuld an der Misere.

WasDennNun

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Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
« Antwort #35 am: 22.12.2021 16:00 »
Was ist denn deine Position, Frank123?
Weiter tarifliche Änderungen zur flächendeckend besseren Bezahlung der MINTler im öD?
60T€ Einstiegsgehalt ist zu wenig?
unter 100T€ sollte kein MINTler im öD arbeiten müssen?

Ich denke oft liegt es an den verkrusteten Strukturen und dem zu viel an Bürokratie bei der Erstellung von Lösungen, dass MINTler kein Bock auf öD haben.

Was bekommen denn die Ings in der fW?
120T€?

Also Abschaffung der Stufe 1-4 in den MINT Berufen plus 20T€ Aufschlag ist deine Strategie?
Da gehe ich gerne mit, dass ist ja das was wir momentan anbieten und es klappt einigermaßen.

WasDennNun

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Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
« Antwort #36 am: 22.12.2021 16:01 »
Es liegt nicht an den Arbeitnehmern, die ihren Job machen, sondern diejenigen Arbeitnehmer, die mehr tun, als sie schulden. Die sind das Problem. Der Job ist eine Leistung mittlerer Art und Güte im vereinbarten zeitlichen Umfang. Wer mehr macht, ist schuld an der Misere.
Nein, die sind nicht schuld daran, dass es Rückstände im MINT Gewerk gibt.

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Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
« Antwort #37 am: 22.12.2021 16:01 »
Ich glaube, du möchtest über keine Brücke fahren, die nicht entsprechend geprüft und sicher ist. Siehe Italien. Von den volkswirtschaftlichen Schäden durch kaputte und nicht nutzbare Infrastruktur mal ganz abgesehen.

Aber ich habe eure Position verstanden. Die Politik hat den Arbeitgebern ausreichend Werkzeuge zur Personalgewinnung zur Verfügung gestellt. Dass die Situation so ist wie sie ist, liegt an den Mitarbeitern selbst, welche ihren Job machen. Ihr könnt aber sicherlich tolerieren, dass es dazu auch andere Positionen gibt.

https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/bau/ingenieurmangel-bremst-sanierung-strassen-bruecken/

Völlig richtig, dann würde die Brücke vorher gesperrt werden. Dass die Brücke aber unsicher ist, liegt nicht an dem überlasteten Ingenieur, sondern an dem Arbeitgeber, der nicht für ausreichend Ressourcen für die Brückensicherheit sorgt.
Insoweit entlädt sich die Kritik auch regelmäßig an der unfähigen / untätigen Behörde und nicht am einzelnen Mitarbeiter. Nur wenn ausreichend Druck auf die Behörde(-nleitung) ausgeübt wird, bequemt sie sich tätig zu werden.

Und auch intern könnte der Druck aufgebaut werden, wenn z.B. der für die Brückensicherheit zuständige Ingenieur aufgrund von Arbeitsüberlastung die Sicherheit der Brücken nicht gewährleisten kann, dies der Straßenverkehrsbehörde mitteilt und diese reihenweise Brücken sperrt.

Hüben wie drüben gilt, daß die Arbeitgeber erst beim Eintritt einer schwerwiegenden Folge reagieren werden.

XTinaG

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Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
« Antwort #38 am: 22.12.2021 16:07 »
Es liegt nicht an den Arbeitnehmern, die ihren Job machen, sondern diejenigen Arbeitnehmer, die mehr tun, als sie schulden. Die sind das Problem. Der Job ist eine Leistung mittlerer Art und Güte im vereinbarten zeitlichen Umfang. Wer mehr macht, ist schuld an der Misere.
Nein, die sind nicht schuld daran, dass es Rückstände im MINT Gewerk gibt.

Wen interessieren Rückstände in Gewerken? Reines Arbeitgeberproblem.

Frank123

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Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
« Antwort #39 am: 22.12.2021 16:18 »
Was ist denn deine Position, Frank123?
Weiter tarifliche Änderungen zur flächendeckend besseren Bezahlung der MINTler im öD?
60T€ Einstiegsgehalt ist zu wenig?
unter 100T€ sollte kein MINTler im öD arbeiten müssen?

Ich denke oft liegt es an den verkrusteten Strukturen und dem zu viel an Bürokratie bei der Erstellung von Lösungen, dass MINTler kein Bock auf öD haben.

Was bekommen denn die Ings in der fW?
120T€?

Also Abschaffung der Stufe 1-4 in den MINT Berufen plus 20T€ Aufschlag ist deine Strategie?
Da gehe ich gerne mit, dass ist ja das was wir momentan anbieten und es klappt einigermaßen.

Die tariflicher Eingruppierung könnte sich beispielsweise an die der IGM-Ingenieuren orientieren. Das würde für erhebliche personelle Entlastung sorgen. Die meisten MINT-Absolvent orientieren sich am IGM-Gehalt und streben entsprechende IGM-Stellen an. Das Einstiegsamt EG10 ist einfach nur lächerlich, insbesondere im Vergleich mit den trivialen Verwaltungsarbeiten die dafür im nicht technischen Bereich geleistet werden müssen.

Wie eine IGM-Vergütung aussieht kannst du hier sehen:

https://www.igmetall.de/download/20211207_IGM_Bro_Ingenieur_Gehter_2022_2023_99x210mm_12_Seiten_Bay_75dc0b34b907968d168ba90c8a1e5daef32f4c91.pdf
« Last Edit: 22.12.2021 16:25 von Frank123 »

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Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
« Antwort #40 am: 22.12.2021 16:28 »
Das Einstiegsamt EG10 ist einfach nur lächerlich, insbesondere im Vergleich mit den trivialen Verwaltungsarbeiten die dafür im nicht technischen Bereich geleistet werden müssen.

Du meinst also, dass Tätigkeiten in der Verwaltung, die für eine E 10 ein abgeschlossenes Hochschulstudium erfordern, darüber hinaus besonders verantwortungsvoll und zum gewissen Teil besonders schwierig und bedeutsam sind, im Vergleich zum Ingenieur E 10 trivial sind?

Na dann geh mal davon aus, dass du diese Meinung ziemlich exklusiv hast oder sie bestenfalls von Unwissen geprägt ist.

Frank123

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Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
« Antwort #41 am: 22.12.2021 16:41 »
Wie willst du das als Nicht-Ingenieur beurteilten? Die Verwaltungsaufgaben macht ein Ing. on the fly mit. Das geben  auch alle Verwaltungsleute zu, wenn sie ehrlich sind. Ein Studium der Ingenieurwissenschaften oder Informatik ist nun mal eine andere Nummer als das Verwaltungsstudium. Du kannst dich ja mal gerne beim Autobauer in der Verwaltung bewerben und ein Ingenieursgehalt fordern.

XTinaG

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« Antwort #42 am: 22.12.2021 16:49 »
Wenn Du die E10 aus TVÖD/TV-L/TV-H vergleichen möchtest, müßtest Du die ERA-EG9 oder wenigstens die ERA-EG10 nehmen. FH-Studium ist FH-Studium, also jedenfalls kleine Minions. Denken geht erst auf der Uni los, alles andere sind nur Anwender.

FGL

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« Antwort #43 am: 22.12.2021 16:52 »
Die Verwaltungsaufgaben macht ein Ing. on the fly mit.
Entsprechend sehen die Ergebnisse auch aus... Denselben Größenwahn kenne ich aus erster Hand bei Sozialarbeitern und Gesundheitsaufsehern.

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« Antwort #44 am: 22.12.2021 17:01 »
Wie willst du das als Nicht-Ingenieur beurteilten? Die Verwaltungsaufgaben macht ein Ing. on the fly mit. Das geben  auch alle Verwaltungsleute zu, wenn sie ehrlich sind. Ein Studium der Ingenieurwissenschaften oder Informatik ist nun mal eine andere Nummer als das Verwaltungsstudium. Du kannst dich ja mal gerne beim Autobauer in der Verwaltung bewerben und ein Ingenieursgehalt fordern.

Oha, dann scheinst du dich ja gut mit Verwaltungsaufgaben auszukennen. Dann möchte ich dich mal sehen, eine Gewerbeuntersagung rechtssicher umzusetzen.

Der Hinweis auf unterschiedliche Gehälter sagt ebenfalls nicht über die Güte eines Studiums aus, sondern nur über die Nachfrage.