Hallo Dolby,
meines Erachtens und in Bezug auf die einschlägige Literatur zur Eingruppierung im Bereich IuK liegt bei Deiner Tätigkeitsbeschreibung definitv ein Gestaltungsspielraum vor.
Hierbei geht es nicht nur um Priorisierung der Einzeltätigkeiten, sondern auch um die Feststellung ob überhaupt Handlungsbedarf besteht, welche Richtung einzuschlagen ist oder auch welche IT-spezifischen Verfahren, Funktionen und Vorgehensweisen anzuwenden sind.
Die Aktualisierung der Maßnahmen bei der Datensicherung oder schon allein die Fehleranalyse setzen einen Gestaltungsspielraum voraus.
Da davon auszugehen ist, dass Dein Arbeitgeber sich stur stellen wird und wie fast überall üblich in unserem Land erst einmal auf Dummfang geht, würde ich Dir empfehlen Rechtsbeistand einzuholen und eine Eingruppierungsfeststellungsklage einzureichen. Dies ist mit einem gewissen Aufwand verbunden, aber durchaus sinnvoll.
Nicht nur bei Dir scheint es so zu sein, dass mit allen Mitteln auf dem Rücken der eigenen Mitarbeiter versucht wird, Geld zu sparen. Deine Personalstelle weiß genau, dass diese Tätigkeit locker einer E8 entspricht.
Lass' Dir so etwas nicht gefallen!
Du kannst auch vorerst noch versuchen den Personalrat mit hinzuzuziehen, aber erfahrungsgemäß wird dieser nicht viel ausrichten können/wollen.
Vielleicht besinnt sich ja dein AG bereits, wenn ein Schreiben vom Anwalt kommt.
Du kannst für diesen Sachverhalt auch ohne Rechtsbeistand in erster Instanz klagen, davon ist aber in so einem Fall eher abzuraten, weil der Tatsachenvortrag doch schon ordentlich vorbereitet sein muss.
Dein AG schreibt ja selbst in der Begründung, dass Lösungsansätze zu erarbeiten sind. Ich weiß jetzt nicht wie Deine Tätigkeiten im Detail ausgestaltet sind, aber machen wir uns nichts vor:
Im Bereich IT mit einem so breiten Spektrum und einer anscheinend "inhomogenen" Infrastruktur, fallen sicherlich auch Einzelarbeiten an, die in einem anderen Fachbereich der Informatik angesiedelt sind (bist Du Fachinformatiker?) und sicherlich kann man hier auch auf E9a oder mehr klagen.
Immer schön Druck machen. Es geht ja über die Jahre um viel Geld und was noch wichtiger ist um Wertschätzung Deiner Arbeit, die mittelerweile ja angeblich so groß geschrieben wird im öffentlichen Dienst.
Mit freundlichen Grüßen
Ein ausgebeuteter Fachinformatiker.