Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H > TV-L
Nordrhein-Westfalen knapp 17.700 Stellen unbesetzt
MaryPoppins:
Das Land hat immer größere Probleme, offene Stellen zu besetzen. Zum 1. Januar 2022 waren in der Landesverwaltung von Nordrhein-Westfalen knapp 17.700 Stellen unbesetzt. Das geht aus einem Bericht des Finanzministeriums hervor, den die SPD-Fraktion im Landtag angefordert hatte.
Besonders eklatant wirkt sich der Personalmangel an den Schulen aus. Dort sind 8100 Jobs unbesetzt, an den Grundschulen sind es neun Prozent aller Stellen. Der Justiz fehlen 2700 Mitarbeitende, darunter 400 Staatsanwälte.
Viele offene Stellen bei Straßen NRW
Im Landesbetrieb Straßen NRW sind mehr als ein Viertel aller Stellen offen. Das sei eine Folge der neuen Autobahn GmbH des Bundes, die vor einem Jahr den Bereich Autobahnen von den Ländern übernommen hat. „Auch weil der Bund besser bezahlt und sich die Arbeit nicht verändert, haben viele den Landesbetrieb verlassen und sind zur Autobahn GmbH gewechselt“, sagt Stefan Zimkeit, finanzpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion.
Der von CDU und FDP geführten Landesregierung sei es in den vergangenen vier Jahren nicht gelungen, den öffentlichen Dienst attraktiver zu gestalten, so Zimkeit. Die Zahl der unbesetzten Stellen sei seit 2018 um 6000 gestiegen. Es sei vor allem nicht gelungen, „den Lehrermangel erfolgreich zu bekämpfen". „Das Versprechen der Unterrichtsgarantie bleibt damit auch zum Ende der Regierungszeit unerfüllt.“
950 Millionen Euro Personalkosten eingespart
Beim Landesamt für Finanzen, das Unterhaltsvorschussgelder von säumigen Zahlern eintreiben muss, seien 40 Prozent aller Stellen frei, so Zimkeit. „Hier bleibt im wahrsten Sinne des Worts Geld auf der Straße liegen.“
Der Mangel an Fachkräften hat dazu geführt, dass 2021 rund 950 Millionen Euro an Personalkosten eingespart wurden, davon allein 206 Millionen Euro bei den Schulen.
Es seien nicht nur die Gewerkschaften, die den Versuch der Landesregierung, durch ein neues Gesetz den öffentlichen Dienst attraktiver zu gestalten, kritisch sehen. „Auch die kommunalen Spitzenverbände sind skeptisch“, sagte Zimkeit. Am kommenden Donnerstag werden erste Stellungnahmen zum Gesetzentwurf im Landtag diskutiert.
https://amp.ksta.de/dramatische-lage-an-schulen-in-nordrhein-westfalen-fehlen-mehr-als-8000-lehrer-39441904
Johann:
Ich wüsste gerne, ob Regierende sich wirklich darüber wundern. Immerhin ist es für sie doch sehr erfreulich, wenn es bei Tarifverhandlungen für ein Jahr keine Entgelterhöhungen gibt trotz einer Inflation von über 5% und anschließend lediglich 2,2% mehr trotz voraussichtlich ähnlicher Inflationsrate. Rechnerisch spart das Land da auf Kosten der Beschäftigten knapp 8% ein. Dazu kommt, dass Abgeordnete die Inflation eigentlich nicht betrifft, weil die Diäten sehr zuverlässig angepasst werden.
Dass ausgerechnet viele Lehrer fehlen verwundert auch nicht. Wenn ich keine Garantie hätte, nach dem Referendariat verbeamtet zu werden, würde ich auch darauf verzichten, Lehramt zu studieren. Es macht schlicht keinen Sinn, für die exakt selbe Tätigkeit im Vergleich mit verbeamteten Lehrern derart viel weniger Netto zu haben.
Das Problem ist hausgemacht und es ist in der Folge völlig korrekt, dass es viele offene Stellen gibt.
WasDennNun:
--- Zitat von: Johann am 09.02.2022 13:12 ---Dass ausgerechnet viele Lehrer fehlen verwundert auch nicht. Wenn ich keine Garantie hätte, nach dem Referendariat verbeamtet zu werden, würde ich auch darauf verzichten, Lehramt zu studieren. Es macht schlicht keinen Sinn, für die exakt selbe Tätigkeit im Vergleich mit verbeamteten Lehrern derart viel weniger Netto zu haben.
--- End quote ---
Ich bezweifle dass eine nennenswerte Gruppe von Menschen sich die sich übers Lehramtsstudium Gedanken dieses wissen.
--- Zitat ---Das Problem ist hausgemacht und es ist in der Folge völlig korrekt, dass es viele offene Stellen gibt.
--- End quote ---
Ja, langfristig wird dort ja nicht gedacht und kurzfristig werden dann halt Quereinsteiger genommen, die eben keine päd. Ausbildung haben.
JahrhundertwerkTVÖD:
Dann kann ja, bei den nächsten Tarifverhandlungen wieder bis spät in die Nacht Verhandelt und "das Beste Ergebnis aller Zeiten" ausgehandelt werden.
Wie die Jahre davor :'(
Wir vertrauen da voll auf die Verhandlungskünste von Verdi, welche seit Einführung des TVÖD immer wieder super Ergebnisse erzielt. (Nur noch lächerlich)
Ich frage mich nur für wenn?
TVWaldschrat:
Personalkosten werden gespart und über einen anderen Topf um den Faktor X für Berater und ext. Dienstleister wieder verbrannt. Passt doch zu allem, was man über den öD denkt.
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